Jeff's Sicht 2

6.5K 324 20
                                    

An meine Kindergartenzeit kann ich mich nicht mehr erinnern. Es kam mir so vor, als ob ich plötzlich aus einem tiefen Schlaf aufgeweckt wurde und nun meine Aufgabe war dieses harte Leben zu bekämpfen.

Ganz genau kann ich mich aber doch an den Punkt erinnern, wo ich Jane zum ersten Mal traf. Wie jeden Tag ging ich mit meinen großen Bruder zu einem Spielplatz.

"Schau mal Liu, da ist wieder dieses Mädchen!" zeigte ich auf ein Mädchen mit langen schwarzen Haaren, die leise auf einer Schaukel saß.

Liu packte mich an der Hand.

"Lass uns lieber von ihr weggehen,ok?" Natürlich würde ich nie meinem Bruder widersprechen und nickte.
Eines Tages kam ich alleine dorthin. Ich erblickte wie das Mädchen, dass ich immer musterte von Jungs geärgert wurde. Ohne zu zögern lief ich zu ihr.

Paar Jahre vergingen. Es war ein regnerischer Tag. Zuhause war es mir zu stickig und ich ging zu meinem 'geheimen' Platz. Da traf ich Arisa zum ersten Mal. Ich weiß nicht ob man es Liebe auf den ersten Blick nennen konnte.

Ich band ihr ein Armband um ihr Handgelenk, sodass ich sie irgendwann Wiedersehen konnte.
In meiner Schule hatte ich viele Freunde, obwohl ich wusste, dass ich von ihnen nicht viel erwarten durfte. Dies beweiste sich, als ich plötzlich das Opfer von Lukas wurde, der mich jeden Tag zu Boden schlug. Jeder drehte sich weg, niemand wollte mir helfen. Bis Arisa kam und diejenige war, die mir half. In diesem Moment bestätigten sich meine Gefühle für sie.
In dieser Zeit war ich einer der glücklichsten Menschen auf der Welt, denn Arisa war an meiner Seite, doch Zeiten ändern sich.

Ab dieser Nacht wo ich Arisa los lassen musste, ging alles Berg ab.
Natürlich vermisste ich Arisa, aber ich wusste ich würde sie bald aufsuchen und zu ihr kommen.

Meine Familie und ich zogen weg, 2 Stunden von unserem alten Haus entfernt. Es war ein großes Gebäude. Ich starrte es mit Gepäck in den Händen an und zögerte leicht rein zu gehen. Plötzlich spürte ich wie mir jemand einen kleinen Schubser von hinten gab.

"Na los Jeff, sonst krieg ich das größere Zimmer!" lachte mich mein Bruder an.

20:00. Es schüttete wie schon lang nicht mehr. Noch dazu war ich noch nie solange in der Schule geblieben. Ich rannte nach Hause und versuchte mit meiner Tasche meinen Kopf trocken zu halten.

Schnell packte ich die Türschnalle. "Mama, Papa! Ich bin zu-..."

Was war das für ein Anblick? Träumte ich, war ich in einem schlechten Film? Mit einem leichten Zittern fing es an.

"Ma-ma?"

Ich streckte meinen Arm nach ihr aus.

"Nein Jeff! Bleib dort stehen wo du bist!"

Langsam kamen mir die Tränen, als ich ansehen musste, wie ein fremder Mann meine Mutter festhielt und genau bei ihrer Kehle ein Messer hinzielte. Sie hatte angeschwollen Augen, tiefe Wunden am Nacken, Armen, Beinen und blaue Flecken im Gesicht. Es sah so aus als ob sie mit letzter Kraft mich noch krampfhaft anlächeln würde. Als ob sie mir zeigen wollte, dass alles ok ist, aber so naiv um die Situation zu realisieren und es zu glauben, war ich nicht mehr. Was sollte ich tun um meiner Mutter zu helfen? Ich bin schwach, ich kann nichts machen, gar nichts machen.

Das aufprallen von dem Regen hinter mir bereitete mir Gänsehaut.

"Wo ist Papa und Liu?" fragte ich nach Luft schnappend.

"Keine Angst, sie schlafen schon tief und fest." antwortete mir meine Mutter sanft.

"Du hast also noch einen Sohn, wie schön, wie schön." lachte der Mann.

Er nahm meine Mutter bei ihren Haaren und schmiss sie gegen eine Wand.

"NEIN!" schrie ich.

Doch bevor ich was tun konnte, war der Fremde schon bei mir.

"Jetzt ist auch für dich Schlafenszeit." flüsterte er.

Würde ich jetzt wirklich sterben? Ich versuchte mich ja nichtmal zu währen. Ich wollte einfach, das alles endlich vorbei ist. Dieser höllische Alptraum.
Langsam öffnete ich meine Augen. Sofort sprangen mir die Erinnerungen von letzter Nacht in die Gedanken.

"Mama, Papa, Liu!"


Ich lief sofort ins Schlafzimmer meiner Eltern. Es schien wirklich so, als ob sie seelenruhig noch schlafen würden. Doch als ich mich näher traute, bemerkte ich Blut an der weißen Decke. Ich hob diese und schaute die vielen Stiche in den Körpern von meinen Eltern an. Eine Träne lief mir die Wange runter. Ich verkniff meine Augen.

"Schlaft gut."

Als ich ihn Liu's Zimmer vorsichtig reinkam, warf ich einen schnellen Blick und ging gleich wieder raus. Ich konnte mir nichtmal Ansatzweise vorstellen, wie viel Leid er in der Nacht ertragen musste. Ich gab mir die Schuld, dass meine Familie starb, trotzdem wollte ich nicht lange trauern, nur Rache.

So begann ich nach dem Mörder meiner Familie zu suchen. Doch ohne Erfolg. Ein Jahr war vorüber und mein Körper hatte einen Drang, einen Drang, den ich nicht beherrschen konnte. Als hätte sich eine zweite Hälfte in mir gebildet, die besitzt über mich ergriff. Doch ich lies es zu, ich fühlte mich stärker. Ich nannte diese Seite von mir, Jeff the Killer.
Ich wusste das der Drang nichtweggehen würde, solange ich den Mörder nicht gefunden hab, doch das war unmöglich. Er war wie vom Erdboden verschluckt. Deswegen mussten andere meine Opfer sein, damit sich mein Körper beruhigen könnte, der Zwang jemanden zu töten. Ich konnte mit meinen Opfer leicht mitfühlen, weil ich selber wusste, wie es sich anfühlte vor dem Tod zu stehen.

Wieder ein Jahr verging und ich traf Arisa. Für eine kurze Zeit konnte ich ich selber sein, aber gleich danach kam wieder Jeff the Killer. Ich wollte nicht Arisa zeigen was aus mir geworden ist, aber mein Körper gehorchte mir nicht. Für paar Momente konnte ich in Arisa's Augen schauen und nicht Jeff the Killer.

Und zum Schluss hielt ich mein Versprechen bei ihr zu bleiben.

Die Braut von Jeff the KillerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt