2008- Das Jahr der Überraschungen

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In diesem Jahr erwarteten mich so einige Überaschungen. Sowohl angenehme als auch unangenehme, wo doch eher die Unangenehmen überwogen.
Im Sommer beendete ich die Grundschule, was mich sehr freute, vorallem der Part in dem ich die anderen aus meiner Klasse nie wieder sehen würde.

Als ich von der 'Abschlußfeier', dem letzten Grundschultag, nach Hause kam erfuhr ich, dass wir ausziehen mussten. Und somit stand uns ein weiterer Umzug bevor. Ich fing an zu weinen, da mir dies ganz und gar nicht gefiel. Noch mal umziehen? Aber Mama und Papa haben gesagt, dass wir nicht mehr umziehen werden. Sie haben es mir doch versprochen!!! Ich will nicht von hier weg ziehen!!! Ich war am Boden zerstört, für mich zerbrach die Welt.

Also zogen wir von Hörstel nach Ibbenbüren. Aus einem 'Dorf' in eine 'Kleinstadt'.
Ich bin nicht so das Stadtkind, sondern eher ein Dorfkind.
Dies lag daran, dass ich mich innerhalb von großen Menschenmassen schon immer unwohlfühlte. Leider hat sich das bis heute nicht geändert.

In Ibbenbüren kam ich dann in die 5e der Anne-Frank-Realschule. Und dort gefiel es mir noch viel weniger, als in der Grundschule. Mag vielleicht daran gelegen haben, dass ich hier niemanden kannte und deshalb ein Außenseiter war. Komischer Weise passte ich mich dieser Rolle an und verweilte in ihr (wehe einer denkt hier doppeldeutig, ihr Ferkel ;) nana ein wenig Spaß muss sein).

An meinem 2. Tag auf der neuen Schule stand ich ganz alleine bei einem Baum, als zwei Mädchen aus meiner Klasse zu mir kamen. Sie fagten: "Möchtest du unsere Freundin sein, weil wir finden es nicht toll, dass du hier alleine stehst?" Mich freute diese Frage sehr, und deshalb antwortete ich selbstverständlich mit: "Ja, sehr gerne."
Endlich hatte ich zwei Freundinen gefunden, Melanie* und Esmeralda*.

Trotz der neuen Freundschaft kam ich aus der Rolle der Ausßenseiterin nicht mehr raus. Und somit nahm das Mobbing zu. Also von einer Mobbingklasse in die Nächste. Man hatte ich ein riesen Glück. Doch ich wehrte mich auch hier nicht, warum auch? Was hätte ich dagegen tun können? Zum Lehrer laufen und petzen? NEIN! Ich bin keine Petze!
Es war zudem auch zu einfach sich nicht zu wehren.

Auch, dass ich Freunde gefunden hatte half mir nicht, denn ich behielt alles für mich. Keiner sollte davon erfahren. Zudem begann ich immer stärker an meinem Glauben zu zweifeln.
"Vater, warum lässt du mich so leiden? Ist es eine Prüfung, ein Test? Nur wieso hilfst du mir nicht? Du siehst doch alles. Also hilf mir doch, bitte? Ohne dich bin ich nicht stark genug. Ich bitte dich, hilf mir. Bitte, mach dass sie aufhören. Ich habe ihnen doch nichts getan. Vater, was habe ich falsch gemacht? Bitte, geb' mir ein Zeichen. Amen", bettete ich abends vor dem Schlafengehen, an meinem Bett.
Mir liefen die Tränen über meine Wangen:" Womit habe ich dies nur verdient?"

Jeden morgen stand ich mit Übelkeit auf und ging in die Schule.
Manch einer kennt diesen Gefühl auch noch zich mal schlimmer. Aber meinen Eltern sagte ich nichts. Sie hatten schon genug zu tun mit der Wohnungsrenovierung und meinen Geschwistern. So beschloß ich dies als Geheimnis für mich zu behalten.

Life's a shady whoreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt