Kindliche Naivität

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Ich wurde vom Grundprinzip der Gemeinde geblendet.
Alle waren gleich und hielten zusammen, wie eine große Familie. Als Kind fand ich genau diese Dinge total toll und wollte unbedingt eim Teil dieser Gemeinde sein. Also ging ich zur Kinderstunde. Kinderstunde kann man quasi mit intensiven Religionsunterricht gleichsetzen, so zusagen Bibelunterricht für Vor-und Schulkinder.
Die Kinder werden nach dem Alter in Gruppen eingeteilt:
1. Kinderstunde
2. Jugend
3. Jungschar
4. Erwachsenen Gottesdienst.
Leider kann ich mich nicht mehr an die genaue Aufteilung erinnern, doch dies hier ist die ungefaire Aufteilung.
Ich habe es nie über die Kinderstunde hinaus geschafft, da wir weg gezogen sind.

Mein kindlicher Glaube und die Scheinwelt dieser Gemeinde bewahrte ich bis zum Jahre 2010 für mich. Doch dazu in einem anderem Kapizel.

Ich war naiv genug zu glauben, ich könnte ein vollwertiges Mitglied der Gemeinde werden zu können. Und ich tat auch alles dafür eines zu werden. Das war mein größter Wunsch, ein perfekter gottesfürchtiger Mensch zu sein. Ich wollte nur für meinen himmlischen Vater perfekt sein und leben.
Und genau das wurde uns Kinder eingetrichtert, dass wir für unseren Vater perfekt werden müssen.

Ich glaubte jedes Wort meiner Lehrerinen und handelte immer nach Gottes Willen. Hauptsache es ist in den Augen des Vaters perfekt.
Ich versuchte auch für meine 'irdischen' Eltern perfekt sein, ihnen niemals Sorgen machen oder Schande bereiten, ihnen niemals wagen zuwidersprechen und ihnen gegenüber immer reumütig zu sein.

Doch dies schafte ich selten.

Life's a shady whoreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt