35 || Abschied.

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Das schrille Klingeln meines Weckers riss mich aus meinem Schlaf.

Verschlafen richtete ich mich auf und warf einen Blick auf mein Handy. Es war genau 7.00 Uhr.

Gähnend verließ ich mein Bett und schleppte mich ins Bad um zu duschen.

Erst als das warme Wasser auf meine Haut prasselte, fiel mir wieder ein, was heute für ein Tag war.

Es war der Tag der Abreise. Der Tag, an dem ich Mystic Falls hinter mir lassen würde, um endlich weiter leben zu können.

...

Nachdem ich mich angezogen und fertig gemacht hatte, lief ich nach unten.

Als ich die Küche betrat, saßen Jeremy, Elena und Ric bereits am Tisch.

"Guten Morgen", begrüßte ich sie. "Morgen", bekam ich im Chor als Antwort, was mich zum schmunzeln brachte. Ich ließ mich neben Ric nieder und schüttete mir etwas Kaffee in eine Tasse. Kaffee war für mich der letzte Schritt um morgens richtig wach zu werden.

Nachdem wir eine Weile schweigend am Tisch gesessen hatten, ergriff Jeremy das Wort.

"Ich werde dich ganz schön vermissen", murmelte er. "Ich auch", stimmte Elena ihm zu. Ich lächelte schwach. "Ich euch doch auch. Aber es ist besser so..."

...

Ich stand in meinem Zimmer und warf einen letzten Blick in den Raum.

Er war kahl und leer. Die Bilder, welche ich aufgehängt hatte waren weg, mein Kleiderschrank beinhaltete nichts mehr. Auf dem Boden lag nichts rum und mein Bett war ordentlich gemacht. Das gewisse etwas, welches mir das Gefühl von Gemütlichkeit gegeben hatte, fehlte.

Ich schüttelte leicht den Kopf und schloss dann seufzend ein letztes Mal die Tür hinter mir.

Dann packte ich meinen Koffer, welcher neben mir stand und zog ihn die Treppe runter. Die Haustür stand bereits offen, da Jeremy schon dabei war mein Auto zu packen.

Ich zog mir Schuhe und Jacke an und ging dann nach draußen.

Doch dann hielt ich überrascht inne.

Vor meinem Auto standen mehrere Personen, die mir bekannt waren.

"Heaven", riefen sie fast gleichzeitig und ich musste lachen.

Bonnie, Caroline, Tyler, Matt und sogar Stefan waren gekommen um mich zu verabschieden.

"Oh, Leute ihr seid süß", lächelte ich.

Einer nach dem Anderen verabschiedete sich von mir. Alle wünschten mir eine gute Fahrt, sagten, dass sie mich vermissen würden und dass ich sie besuchen kommen musste.

Ich war echt froh, dass sie gekommen waren. Ganz ohne Abschied wollte ich sie auch nicht hinter mir lassen.

Nur eine Person war nicht da.

Und obwohl ich es genau so gewollt hatte, versetzte es mir einen Stich zu wissen, dass ich Damon wahrscheinlich nie wieder sehen würde.

Als alle wieder gegangen waren, kam Jeremy auf mich zu.

"Du vermisst ihn schon, oder?", fragte er.

"Wen?", fragte ich, obwohl ich die Antwort genau wusste.

"Damon. Du kannst mir nicht erzählen, dass er dir egal ist."

Ich seufzte. Er hatte ja Recht.

"So ist das Leben", sagte ich schulterzuckend. "Manchmal muss man erst loslassen, bevor es weitergehen kann."

"Oho, Heaven wird zum Philosophen", sagte Jeremy lachend. Ich boxte ihm leicht in die Seite, musste dann aber ebenfalls Lachen.

Als wir uns wieder beruhigt hatten, sah er mich seufzend an.

"Wehe du kommst uns nicht besuchen", sagte er und zog mich in eine Umarmung.

Als nächstes kam Ric zu mir. "Schade, dass du schon wieder ausziehst. Warst ganz cool drauf." Mit einem leichten Grinsen reichte er mir ein kleines Päckchen. "Was ist das?". fragte ich. "Eisenkraut", erklärte er und zwinkerte. "Kann man immer mal gebrauchen." Dankbar lächelnd umarmte ich auch ihn.

Zum Schluss verabschiedete ich mich von Elena. Ich wusste, dass sie am traurigsten darüber war, dass ich wieder wegzog. Anderseits zeigte sie aber auch Verständnis für meine Entscheidung. Dennoch lächelte sie mich nur schwach an, woraufhin ich sie einfach umarmte. "Ich bin doch nicht komplett weg. Wir sehen uns ja nicht das letzte Mal", murmelte ich leise. Sie seufzte. "Ja... aber irgendwie fühle ich mich verantwortlich für dich... Ich wollte, dass es dir besser geht und jetzt..." "Du kannst da nichts für", fiel ich ihr ins Wort. "Ich bin dir dankbar für alles und ich kann nachvollziehen wieso du so gehandelt hast. Mach dir keine Vorwürfe, ja?" Sie sah mich an. Ich lächelte ihr zu. "Okay", sagte sie dann und nickte.

Ich lies mich auf den Fahrersitz fallen und schloss die Tür hinter mir. Als nächstes startete ich den Motor und sah ein letztes Mal zu Elena, welche nun aufmunternd lächelte, Ric, der mir zuwinkte und Jeremy, der zwar telefonierte, aber ebenfalls eine Hand zum Abschied hob.

Ich erwiderte ihr Winken. Dann fuhr ich los.

Es würde nicht lange dauern bis ich die Stadt hinter mir gelassen hatte und somit auch einen Teil meiner Vergangenheit.

Während ich ein letztes Mal durch Mystic Falls fuhr, zog die Landschaft an mir vorbei.

Aus dem Fenster raus sah ich Häuser, Bäume, Wege und Geschäfte. Es waren noch nicht viele Menschen unterwegs.

Am Grill kam ich auch vorbei. Dort hatte ich die ganzen Leute kennengelernt. Unter anderem hatte ich auch dort erfahren, wer der arrogante Typ mit den dunklen Haaren und den eisblauen Augen war, der bei meiner Ankunft in der Stadt vor mir auf der Straße lag. Ich musste schmunzeln als ich an Damon dachte. Die Art, wie wir uns kennenlernten war schon ziemlich sonderbar.

Ich fuhr weiter und lies immer mehr Straßen hinter mir, sodass ich schon bald das helle Schild mit der Aufschrift Mystic Falls  sah. Allerdings war der Name durchgestrichen, da ich die Stadt ja verließ.

Doch auf einmal erschrak ich.

Ein Stück weit vor mir lag jemand auf der Straße.

Schnell ging ich vom Gas bis der Wagen schließlich zum Stehen kam.

Allerdings stieg ich nicht aus. Ich blieb sitzen und starrte auf die Person, welche auf dem Rücken lag und in den Himmel schaute.

Nach ein paar Sekunden drehte sie den Kopf zu mir.

Augenblicklich spürte ich, wie mein Herz schneller schlug und sich mein Atem beschleunigte.

Gebannt starrte ich auf den Typen mit den dunklen Haaren und den eisblauen Augen.

Es war niemand anderes als Damon.

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Ich möchte mich nochmal für die ganzen Kommentare unter dem letzten Kapitel bedanken. Das motiviert echt ziemlich. :)



Heaven Gilbert & Damon SalvatoreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt