31 || Erklärungen.

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"Komm, wir setzen uns dahin", meinte Jeremy und deutete auf eine Bank. Stumm nickte ich und lies mich auf der Bank nieder, Jeremy setzte sich ebenfalls.

"Ich fang einfach mal von vorne an, okay?", fragte Jeremy. Wieder nickte ich.

Und dann begann er zu erzählen.

"Deine Eltern sind damals wirklich von Vampiren ermordet worden. Als Elena und ich von dir gehört haben, dass sie bei einem Tierangriff um's Leben gekommen sind, hat sich das für uns verdächtig angehört und wir haben Stefan losgeschickt um der Sache auf den Grund zu gehen. Und ehe du fragst - ja, Stefan ist ein Vampir. Und er hat heraus gefunden, dass ein Vampir deine Eltern umgebracht hat. Die Absichten des Vampirs waren unbekannt. Er hatte wahrscheinlich nur Hunger. Stefan hat ihn aufgespürt und... naja, er hat dafür gesorgt, dass er so etwas nie wieder tut. Danach haben wir dir vorgeschlagen zu uns zu ziehen, da wir wussten wie du dich fühltest und wir deine letzten Familienmitglieder sind. Wir wollten nicht, dass du von Vampiren erfährst, da wir vermuteten du würdest hier nicht leben wollen mit den gleichen Wesen, die deine Eltern ermordet haben. Aber dann wärst du wieder alleine gewesen. Verstehst du, Heaven? Alles, was wir taten war zu deinem Schutz. Damit es dir gut ging. Nur deshalb haben wir dich angelogen."

Jeremy sah mich an. "Wir wollten dir doch nichts Böses."

Ich schwieg. Mein Kopf war grade dabei das alles zu verarbeiten. Jeremy sagte auch nichts mehr. Ich glaube, er wusste was grade in meinen Gedanken abging.

Nach einer Weile sagte ich: "Das war ziemlich viel auf einmal."

In meinem Kopf hatte ich einen Beschluss gefasst.

Ob es wirklich das Richtige war, wusste ich nicht. Es war eine Entscheidung gewesen, die ich als erste Reaktion getroffen hatte.

"Jeremy, ich werde hier wieder weg ziehen."

Jeremy riss erschrocken die Augen auf. "Heaven, aber..."

"Tut mir leid, Jer. Ich weiß, ihr habt es gut gemeint, ich kann euer Handeln verstehen und mache euch keine Vorwürfe. Aber ihr hattet Recht. Ich kann nicht in einer Stadt leben, in der die gleichen Wesen leben, die meine Eltern ermordet haben. Ich denke nicht, dass ich weiterhin mit Jemandem befreundet sein kann von dem ich weiß, dass er ein Vampir ist. Ich werde immer an meine Eltern denken müssen dabei. Und hätte ich das vorher gewusst wäre ich nie hier hergekommen."

Jeremy sah mich entgeistert an. "Hat es.. hat es dir denn hier gar nicht gefallen?"

"Doch, natürlich", sagte ich. "Aber jetzt wo ich die Wahrheit weiß..." "Was ist mit Damon?", unterbrach er mich. "Ich weiß, dass er dir etwas bedeutet."

Ich hielt inne.

Damon.

Während all der Aufregung hatte ich an ihn gar nicht gedacht. Auf einmal bekam ich leichte Zweifel an meiner Entscheidung. Aber... wieso?

Würde ich hier wegziehen, würde ich auch weg von ihm sein.

Obwohl wir uns anfangs nicht gut verstanden hatten, musste ich zugeben, dass ich mich letztendlich in seiner Nähe sehr wohl gefühlt habe. Vielleicht sogar mehr als das.

Alle hier hatten mir das Gefühl gegeben nicht alleine zu sein, sicher zu sein. Aber Damon hatte es am Meisten getan. Mit ihm war es noch ein Stück anders.

Und jetzt? Jetzt hatte ich erfahren, dass ich in einer Stadt mit Vampiren lebe. Es brachte mich durcheinander. Meine Gefühle, alles.

In diesem Moment klingelte Jeremys Handy.

"Wenn man vom Teufel spricht", murmelte er und ging dran. "Ja?... Ja, Damon, ich hab' es ihr gesagt...Sie ist bei mir...Was?...Ja,okay. Tschüss." Er legte auf. Fragend sah ich ihn an. "Damon ist gleich hier", erklärte er. Genau in diesem Moment kam Damon um die Ecke. Wie hatte er das so schnell gemacht? "Ich lass euch dann alleine, bis später." Mit diesen Worten stieg er zu Alaric ins Auto und fuhr los.

Ich sah zu Damon. "Heaven!", rief er. Mit schnellen Schritten lief er auf mich zu und kam vor mir zum stehen. Er sah mich an. Ich sah ihn an. Kurz sagte niemand was.

Dann fiel ich ihm in die Arme. Tränen liefen mir über's Gesicht. Ich hatte das Gefühl erst jetzt war alles was ich erfahren hatte bei mir angekommen. Es war so viel auf einmal. Ich schluchzte in Damon's Pullover. "Ssshhh...", machte er und strich mir beruhigend über den Rücken, doch ich schluchzte nur noch mehr. Daraufhin drückte er mich noch fester und vergrub seinen Kopf in meinen Haaren. Das Alles hatte tatsächlich etwas Beruhigendes. Wir standen eine ganze Weile einfach nur so da und mein Schluchzen lies langsam nach.

"Heaven... ich weiß nicht ob das unpassend kommt, aber du bist mir echt wichtig geworden..." Ich sah hoch. Direkt in seine eisblauen Augen. Seine... wunderschönen eisblauen Augen. "Du mir... du mir auch Damon.."

"Heaven.. ich.. ich will dich nicht länger anlügen..", Damon drückte mich ein Stück von sich weg und sah mir wieder in die Augen. Verwundert schaute ich ihn an. "..aber.. Ich weiß doch schon alles... oder?" "Naja", nuschelte Damon. "Ich mache vermutlich jetzt alles damit kaputt, aber..." Er stockte.

"Was aber?"

"Naja..."

"Damon! Sag es mir!.."

"Ich..", er holte Luft.

"Ich bin ein Vampir."

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Hier ist der versprochene Teil. :)

Hat grad wer TVD im Fernsehen geschaut? Ich hab' geheult als Elena sich von allen verabschiedet hat, auch wenn sie ja nicht wirklich richtig tot ist, aber diese Szenen waren echt sehr rührend, vor allem die mit Bonnie, meiner Meinung nach.


Heaven Gilbert & Damon SalvatoreWhere stories live. Discover now