23 || Umarmung.

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"Was machst du hier?", fragte ich überrascht. "Ich sollte mich doch melden", grinste Damon. "Kommst du raus?", fragte er mich, als er Elena sah. Das klang ziemlich witzig, so als würde ein kleines Kind seinen Freund zum Spielen rausholen. Ich warf einen Blick auf Elena. Sie seufzte nur. "Geh ruhig", sagte sie und zwang sich ein Lächeln ab. Inzwischen hatte sie wohl aufgegeben mich von Damon fern zu halten. "Okay", sagte ich zu Damon. Ich zog mir noch schnell meine Jacke über und folgte dann Damon nach draußen. Es war relativ warm für diese Jahreszeit, dennoch war die Sonne grade dabei unter zu gehen. Wir liefen eine Weile die Straße entlang, bis Damon unser Schweigen brach. "Also", begann er. "Ich hab gestern gewonnen, nicht wahr?" "Ganz bestimmt nicht!", rief ich empört und Damon lachte. Dann wurde er wieder ernst. "Das heißt, ich war nicht charmant genug?" "Nö", sagte ich. "Aber dafür warst du nett", fügte ich etwas leiser hinzu. Aus dem Augenwinkel erkannte ich dass Damon lächelte. "Das heißt aber auch nicht, dass ich verloren hab", sagte er. "Das stimmt...", murmelte ich. "Und wie machen wir das jetzt? Hätte ich gewonnen hätten wir uns noch ein zweites Mal getroffen. Und wenn ich verloren hätte, müsste ich dich auf der Stelle in Ruhe lassen." Irgendwas in mir wollte nicht, dass er mich in Ruhe lässt. "Aber du hast weder gewonnen noch verloren. Also musst du mich auch nicht in Ruhe lassen.." Schon während ich den letzten Satz aussprach, ärgerte ich mich. Jetzt wusste Damon dass ich nicht ganz abgeneigt davon war ihn wieder zu sehen. Ein triumphierendes Grinsen von Damon sagte mir, was er dachte. "Also willst du mich wiedersehen", stellte er immer noch grinsend fest. "Das habe ich nicht gesagt", behauptete ich. "Aber gedacht!" "Nein!" "Doch!" "Und wenn schon?! Wenigstens erfinde ich keine blöde Wette als Vorwand um dich treffen zu können."
Das hatte gesessen. Damons Gesichtsausdruck wechselte zu Verblüffung mit einer Spur davon, ertappt worden zu sein. Jetzt war ich es die grinste. "Okay", murmelte er und sagte dann völlig unerwartet: "Ich will dich wieder sehen." Jetzt war ich ein wenig verblüfft. Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass er das abstreiten würde. Aber so leicht wollte ich es ihm nicht machen. "Ich weiß", sagte ich und grinste. Dann schwiegen wir wieder. Ich hatte gar nicht gemerkt dass wir schon wieder umgedreht hatten, doch auf einmal waren wir nur noch ein paar Häuser von zu Hause entfernt. "Also..", sagte Damon und blieb stehen. "Überleg's dir, ob wir uns wieder sehen. Hier hast du meine Nummer, damit wir nicht wieder über Stefan kommunizieren müssen." Er zwinkerte und grinste wieder wie immer. Dann machte er einen Schritt auf mich zu und umarmte mich. Völlig überrascht stand ich da und rührte mich nicht. Eine ungewollte Wärme durchfuhr mich. Und obwohl wir uns vielleicht nur 2 Sekunden umarmten kam es mir vor wie eine Ewigkeit. Als er mich wieder los lies war ich ein wenig enttäuscht dass es schon vorbei war. "Bild dir nicht zu viel darauf ein", spottete er zum Abschied. Dann war er auch schon verschwunden. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich die ganze Zeit über nichts mehr gesagt hatte. "Bis bald, Damon" murmelte ich leise...
Als ich das letzte Stück nach Hause lief, spürte ich noch immer diese Wärme. Ein wenig ärgerte ich mich darüber, aber großteils empfand ich etwas anderes. Ich war mir nur nicht ganz sicher was es war. Völlig in Gedanken versunken hörte ich auf einmal Schritte hinter mir. "Damon?" fragte ich automatisch. Doch als ich mich umdrehte stand dort nicht Damon. Stattdessen stand dort eine dunkle Gestalt und grinste hämisch. "Na, Hübsche?", lachte er. Ich verdrehte die Augen. Echt jetzt? Ohne ihn weiter zu beachten drehte ich mich um und lief weiter. "Hey! Bleib stehen!", hörte ich ihn, doch ich lief weiter. Auf einmal packte mich jemand am Handgelenk. Ruckartig blieb ich stehen. "Ich hab gesagt: Bleib stehen!" "Was willst du von mir?!", fuhr ich ihn an. Das brachte ihn erneut zu einem breiten Grinsen. Dabei entblößte er seine weißen Zähne. Doch.. Was war das? Es schien als wären da zwei... spitze Zähne? Aufeinmal erschienen feine Äderchen unter seinen Augen. Ein Schauer lief mir über den Rücken, aber ehe einer von uns etwas sagen konnte, ertönte eine Stimme hinter ihm. "Lass sie los." Sie war ganz ruhig, aber dennoch sehr bedrohlich. Ich wusste sofort, wer es war.

Heaven Gilbert & Damon SalvatoreWhere stories live. Discover now