Kapitel 26

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Taddl verdreht die Augen und lässt sich zurück in den Sitz fallen. Der wird noch sehen, was er davon hat.

Als der Film zu ende ist verlassen Justin und ich den Kinosaal gefolgt von Taddl. Er stellt sich genau hinter uns als würde er alles hören wollen, was wir reden.

,,Das war sehr schön", sagt Justin.

,,Finde ich auch."

,,Willst du vielleicht noch mit zu mir kommen", fragt Justin und kratzt sich am Hinterkopf.

,,Nein, danke. Ich bin müde"

,,Du kannst auch bei mir schlafen", flüstert er mir ins Ohr.

,,Danke, aber ich möchte nach Hause."

Justin greift nach meiner Hand und wir gehen zusammen raus. Es regnet und stürmt draußen sehr.

,,Soll ich dich nach Hause bringen?", fragt er mich.

,,Nein, ich gehe alleine. Dann bis morgen."

,,Bis morgen", sagt er und gibt mir einen Kuss auf die Wange.

Sobald ich los gelaufen bin höre ich hinter mir Schritte. Ich drehe mich um und sehe Taddl. Genervt gucke ich wieder nach vorne und konzentriere mich auf den Weg.

,,Jennifer, warte", sagt er.

Da ich meinen Schritt nicht verlangsamen rennt er, um mich einzuholen. Taddl hält mir seine Jacke hin, die ich aber nicht annehme.

,,Bitte, Jennifer", sagt er.

,,Nein, lass mich in Ruhe", sage ich kalt.

Anstatt, dass er noch etwas sagt legt er mir einfach seine Jacke über und setzt mir seine Kapuze auf, sodass er jetzt nur noch im T-shirt herum läuft.

Ich versuche ihn auf dem ganzen Weg lang zu ignorieren, was mir auch gut gelingt.
Vor der Haustür mache ich einen Stopp.
Ich kneife meine Augen zusammen und drehe mich um. Taddl steht so nah hinter mir, dass uns nur noch wenige cm von einander trennen.

Ich gucke gerade aus auf seinen Oberkörper als würde ich durch ihn hindurch gucken.

,,Was ist los?", fragt er und hebt meinen Kopf an.

,,Ich habe keinen Schlüssel", sage ich beschämt.

,,Achso", lacht er.

Er schließt die Tür auf und hält sie mir offen.

,,Danke", sage ich nur und gehe schnell in die Wohnung. Noch bevor Taddl mir hinterher laufen konnte schließe ich die Tür zu. Tja, du Stalker.

Ich ziehe seine Jacke aus und lege sie in die Küche. Mist, jetzt muss ich nochmal mit ihm reden, damit ich sie ihm wieder geben kann. Obwohl? Nein, ich behalte sie lieber. Man weiß ja nie.

Schnell springe ich noch einmal unter die Dusche und wasche meine Haare, weil sie durch den regen nass geworden sind.
Anschließenden gehe ich in mein Zimmer und lege mich schlafen.

Am nächsten morgen bin ich schon früh wach. Ich habe extra Brötchen aufgebacken, um mit Felix zu Frühstücken. Ich hoffe nur, dass er pünktlich kommt.

Da es heute wieder Regent ziehe ich mir einen Pullover von Felix an. Ja, ich habe nur so sehr dünne Anziehsachen. Wäre mal eine gute Idee Herbst taugliche Kleidung zu kaufen.
Dazu ziehe ich mir eine helle Jeans an und schwarze Turnschuhe. Ich liebe die Farbe schwarz.

,,Ich bin wieder da!", ruft Felix als er durch die Tür kommt.

Sofort laufe ich los und springe ihm in die Arme. Es ist so schön jemandem zu haben der für einen da ist und auf dem man sich verlassen kann.

,,Ich habe Frühstück für dich und mich", grinse ich.

,,Super, danke."

Wir schmieren uns beide ein Brötchen und reden über Berlin und darüber was Felix dort so gemacht hat.

,,Du. Ich wollte dich ja heute zur Arbeit fahren, aber Taddl war sehr hartnäckig."

Ich verdrehe die Augen.

,,Hm? Was ist", fragt er.

Ich erzähle ihm von Taddl seiner Aktion im Kino und das er mir so zu sagen hinter her spioniert hat.

Ohne ein weiteres Wort springt Felix auf und verlässt die Wohnung.

Mein verschollener Bruder und meine neue LiebeWhere stories live. Discover now