11. Kapitel: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold

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Ich sah aufgeregt auf meine Uhr und wartete darauf, die Jungs am Flughafen anzutreffen. Kiley freute sich über meinen Entschluss zurück zu kommen und stellte mich sogar als Stylistin wieder ein. Das freute mich sehr und ich fühlte mich wieder einmal erfüllt von Glück und Freude. Cat lag im Recht, dass ich etwas aufgegeben hatte, dass ich liebte und umso mehr freute es mich, dass die Jungs über beide Ohren bei dieser Mittleitung strahlen. Sogar Harry lächelte auch wenn er mir weiterhin aus dem Weg ging und wir uns gegenseitig ignorierten. Es verletzte mich ihn verletzt zu sehen und ich wünschte mir umso mehr, ihn in die Arme nehmen zu können und seine Wärme an meinem Körper zu spüren. Leider war das unter den momentanen Umständen nicht möglich und ich versprach mir selbst, erwachsen damit umzugehen und mir nicht anmerken zu lassen, dass ich ihn mindestens so sehr vermisste wie er mich. Ich texte Justin über meinen nächsten Schritt und schrieb mit ihm etwas hin und her bevor die Jungs mit Cat und Lou auf mich zu kamen und Liam mich in eine Umarmung zog. Er erdrückte mich fast bis er von mir los ließ und ich die einzelnen Bandmitglieder und Stylisten in die Arme schloss. Bei Harry wusste ich nicht so wirklich was ich tun sollte. Deshalb war ich ihm umso dankbarer, als er mir zu zwinkerte und sich neben Niall fallen ließ. Lou beobachtete uns und schüttelte den Kopf. Wahrscheinlich zerbrach sie sich den Kopf darüber, wieso wir nicht normal miteinander umgehen konnten. Ich setzte mich neben Cat und bemerkte, dass sie nervös mit ihrem einen Bein wackelte. Ich legte meine Hand auf ihren Oberschenkel und signalisierte ihr, damit aufzuhören. Sie seufzte bloß auf und ich demonstrierte ich den Inhalt meiner Tasche. In der befand sich neben Kopfhören und meinem Handy ein Schwangerschaftstest, den ich für Cat heute früh noch besorgt hatte. Sie lächelte mir nervös zu und griff nach meiner Hand. Schweigend saßen wir nebeneinander bevor das Gate zu unserem Privatflugzeug geöffnet wurden und wir den Jungs hinterherliefen. Das Flugzeug war gewaltig und prachtvoll. Gleich zur Begrüßung lächelten uns zwei Stewardessen herzlich zu und reichten uns ein Glas Champagner. Zur rechten und linken Seite stand en ein brauner Tisch umgeben von vier weißen Sesseln. Dahinter stand auf der rechten Seite eine kleine Bar und neben an befand sich eine braune Tür, die in den hinteren Teil des Flugzeugs führte. Cat und ich ließen und nebeneinander auf zwei Sesseln nieder während Harry und Niall vor uns Platz nahmen. Lou setzte sich neben Liam und Louis auf die gegenüberliegende Seite und schnallte sich an. Es dauerte auch nicht lange und das Flugzeug rollte auf die Bahn. Und nach weiteren Minuten schwebten wir in der Luft. Das war auch der Moment, in dem wir uns alle wieder abschnallten und wir uns aufteilten. Lou ging mit Niall und Louis zusammen in den hinteren Bereich des Flugzeugs, während Liam sich auf die gegenüberliegende Seite setzte und den Sessel nach hinten kippte, um die Beine hochzulegen. Der Flug nach England um genau zu sein Sheffield würde einige Stunden dauern sodass Liam wohl etwas schlafen wollte. Harry dagegen blieb auf seinem Platz sitzen und sah aus dem Fenster hinaus auf die weißen Wolken bevor er uns irritiert musterte als Cat und ich aufstanden und das Bad aufsuchten. Dort reichte ich Cat den Schwangerschaftstest und beschloss von der Badezimmertür zu warten. Ich lehnte mich an die Wand und sah in den hinteren Raum des Flugzeugs. Lou trank einen Kaffee und unterhielt sich mit dem noch unwissenden Louis während Niall auf der Couch lag und sich mit seinem Handy beschäftigte.

,, Hey, ist Cat im Bad?'', rissmich Harry aus meiner Spionage und ich nickte ihm zustimmend zu. Er formte ein>> okey<< mit seinen Lippen bevor er sich umdrehte und wiederzurücklaufen wollte. Doch soweit kam er gar nicht, da ich, ohne zu überlegen,nach seiner Hand griff und ihn damit vom Gehen abhielt. Harry sah unsere Händean bevor er mich vorsichtig musterte. Ich erweckte das Gefühl, er würde wissenwollen wieso ich das getan hatte, doch darauf hatte ich keine Antwort. Stattdessenlächelte ich ihm zu und genoss das Gefühl seiner Hand in meiner. Er erwidertemein Lächeln und löste sekundenspäter unsere Hände voneinander. Darauf stellteer sich neben mich und wir sagten kein Wort. Ich hörte ihn regelmäßig atmen undnahm seinen nach Weide riechenden Geruch wahr. Ich liebte diesen Duft nachfrischer Weide, Wiese und Blume und hatte ihn bis jetzt an keinem anderen alsan ihm riechen können. ,, Wie geht es deiner Mum? Hat sie sich nach dem Unfallwieder gut erholen können?'', begann Harry das Gespräch und ich antwortete ihmlächelnd:
,, Ja, ihr geht es wieder gut. Und wie geht es dir?''. Harry sah mir in dieAugen und seine Lippen umspielten sich zu einem Lächeln. Er sah mich auf einund dieselbe Weise wie vor zwei Monaten an und ich schmolz dahin. Mein Herz pochtemir bis zum Hals, in meinem Bauch kribbelte es und mein Blick haftete an seinenLippen. Er kam mir etwas näher und unsere Blicke kreuzten sich. Doch statt michzu küssen oder mir noch näher zu kommen, erwiderte er:,, Ich weiß nicht, welcheAntwort du hören möchtest. Die, dass es mir gut geht und ich mehr sehr darüberfreue, dich wieder hier zu haben oder diejenige, dass dich zu sehen michinnerlich umbringt und ich nicht weiß, wie ich mit dir umgehen soll''. Ichmachte einen Schritt nach hinten und sah ihn erschrocken an. In meinen Adernpulsierte das Blut, meine Kehle schnürte sich immer weiter zu und Tränen stiegenmir in die Augen. Seine Ehrlichkeit verletzte mich auch wenn ich damit rechnenmusste. Ich hatte ihn gebrochen und ihm die ganze Zeit vorgespielt, ihn zulieben. Tatsächlich tat ich es schon die ganze Zeit, aber diese Antwort zeigtemir, dass es besser war ihm meine Liebe zu verschweigen, statt sie ans Licht zubringen. Es würde ihn wieder brechen und ihn verwirren und das konnte ich nichtriskieren. Ich leckte mir über die Lippen und lehnte mich erneut gegen dieWand. Wir schwiegen und erneut an und ich hoffte darauf, bald von Cat zu hören.Wie lange konnte man denn einen Schwangerschaftstest durchführen? Man musstedoch bloß auf ein Stäbchen pinkeln und darauf warten, dass es ein oder zweiStriche aufzeigte. Ich sah auf mein Handy und verstand, dass Cat sich bereitsseit zehn Minuten in dem Bad verbarrikadiert hatte. Ich seufzte auf und drehtemich in Harrys Richtung. Er sah mich dieses Mal nicht an und starrte auf seine Schuhe.Dieser Anblick gab mir den Rest und ich drehte mich wieder um. Glücklicherweiseöffnete Cat die Tür und steckte ihren überglücklichen Kopf durch den Spalt. Miteinem breiten Grinsen öffnete ich die Tür weiter und nahm sie in die Arme. Ichkonnte Harrys irritierten Blick sehen, bevor er an uns vorbeilief und sich wiederauf einen der Sessel setzte. Offensichtlich musste er gar nicht die Toilette aufzusuchen,sondern suchte bloß meine Nähe. Und ich musste es mit einer doofen Frage ruinieren.Cat strahle über beide Ohren und ließ von mir ab. Sie sah Harry verdattert hinterherdoch ich wank bloß ab und zuckte die Schultern. ,, Hailey, ich denke ich mussmit Louis sprechen. Ich kann das nicht mehr. Die Minuten in diesem Bad warenschrecklich und ich musste mich wirklich überwinden, um auf den Test zupinkeln. Ich kann solche Entscheidungen in Zukunft nicht alleine tragen. Ichbrauche jemanden, der mich genau in solchen Momenten unterstützt und mir zurSeite steht. Ich weiß, dass er dieser Mann nicht ist, aber ich muss es ausseinem Mund hören, um es akzeptieren zu können. Denkst du, dass ist dierichtige Entscheidung?''. Cat sah mich ängstlich an und ich nahm sie in dieArme, um sie zu beruhigen. Darauf befürwortete ich ihren Entschluss und sprachihr Mut zu. Mit einem Lächeln suchte sie Louis auf und setzte sich zusammen mitihm neben den schlafenden Niall. Sie war nervös und wipte wieder mit ihremBein. Mit dieser Beobachtung setzte ich mich neben Harry und sah ich an. Er runzeltedie Stirn, aber hinderte mich nicht an meinem Vorhaben. Ich zog meine Beinehoch, umarmte sie mit meinen Armen und lehnte meinen Kopf an seiner Schulteran. Harry sah mich verwirrt an bevor er seinen Kopf an meinen legte und wir schweigendaus dem Fenster sahen. Ich genoss diesen Moment mit all meinen Sinnen undversuchte über mein Verhalten nicht nachzudenken. Um ehrlich zu sein, dachteich in diesem Moment überhaupt nicht nach, da ich bloß das Gefühl der Nähe undGeborgenheut genoss und seinen Geruch einatmete. Ich genoss diesen Moment sosehr, dass ich vorerst Cats und Louis lautes Gebrülle überhörte. Doch nach demCat aufgebracht aus dem zweiten Zimmer kam und Louis ihr wütend folgte, lösteich mich von Harry und sah die beiden schockiert an. Harry erwiderte meinenBlick und Liam sah mich mit weit aufgerissenen Augen an. ,, Cat, wir müssendarüber sprechen. Hör auf vor mir wegzulaufen, wir sind in einem verdammtenFlugzeug'', packte Louis Cat an der Hand, bevor sie sich von ihm reiste und ihmeine Ohrfeige verpasste. Das war der Moment, in dem Harry, Liam und ichaufstanden und die beiden voneinander wegzogen. Ich setzte mich neben Cat währendHarry und Liam den wütenden Louis nach hinten zogen und dort mit ihmverschwanden. Lou setzte sich zu uns und sah Cat erschrocken an. Wir beidesahen sie fragwürdig an bevor Cat los fluchte:,, Ich hätte es von Anfang anwissen müssen! Dieser Scheißkerl ist auf nichts anderes als Sex aus und hatmich als sein Betthäschen benutzt. Er wusste ganz genau wie ich zu ihm steheund hat mich trotzdem weiterhin für seine Zwecke missbrauchst. Wie konnte ichdas alles bloß mitmachen? Wie konnte ich mich für Sex hergeben? Wie konnte ichbloß?''. Meine beste Freundin brach in Tränen aus und versteckte ihr Gesicht inden Händen. Lou sah mich schockiert an und ich nickte ihr bloß zu. Es tat mir unglaublichleid, dass die Sache zwischen den beiden auf diese Weise enden musste. Louishatte sich wie ein Arsch verhalten und hatte die Ohrfeige verdient. Trotzdeminteressierte mich auch seine Sichtweise, um über die Sache urteilen zu können.Ich nahm Cat in die Arme und tröstete sie, bevor sie sich von mir löste undsich die Tränen aus dem Gesicht wisch.
,, Ich werde wegen diesem Scheißkerl keine weitere Träne verschwenden, esreicht! Wenn mich ein Mann will, dann soll er mich auch auf diese Weisebehandeln. Ansonsten soll er sich von mir fernhalten und mir die Wahrheit insGesicht sagen. Ist das denn so schwer?''.

love, faith, hope | H.S.Donde viven las historias. Descúbrelo ahora