Kapitel 36

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Ich versuchte schon den ganzen Tag Sam anzurufen, aber er ignorierte mich. War ihm nicht klar, dass ich keine Schuld trug? Dass es alles nur von Noah aus ging?

Susan war heute wieder nachhause geflogen. Sie hatte mit ihren Eltern telefoniert und ihnen von dem Kind erzählt.

Ihre Mutter war ziemlich überrascht, ihr Vater schon fast wütend. Er wollte sofort, dass sie nachhause kam, was sie dann auch tat.

Caspar und Sam waren beide weg. Casper seit zwei Tagen, Sam seit einem.

Nun war ich alleine mit Paul, James und Noah. Noah ging ich so gut es ging aus dem Weg. Aber wie sollte das schon gehen, wenn wir im selben Haus wohnten? Wenn wir uns jeden Tag sahen?

Er hatte immer diesen schuldigen Blick, welcher mich wirklich wütend machte.

Ich saß gerade mit Paul und James in der Küche, als es klingelte. Sofort sprang ich auf, das musste Sam sein.

Erwartungsvoll öffnete ich die Tür. Sam stand zwar nicht vor mir, aber ich freute mich mindestens genauso sehr.

Aiden stand vor mir. Er grinste mich an und zog mich dann in seine Arme.

"Hey, was machst du denn hier?", fragte ich ihn lächelnd.

"Ich hab dir doch versprochen, dass ich dich besuchen komme. Darf ich rein kommen?"

Ich nickte und lies ihn rein. Dann ging ich mit ihm zu Paul und James. Sie begrüßten sich, sie kannten sich ja schon.

"Und wo ist Sam?", fragte er und James und ich tauschten einen Blick aus.

Ich wollte es nicht sagen und zum Glück verstand James das und redete für mich.

"Er ist gestern nach einer Party gegangen. Nachdem Noah sie geküsst hat.", meinte James.

Aiden sah etwas verwirrt aus.

"Welcher Noah?", fragte er daraufhin.

"Dieser Noah.", hörten wir auf einmal eine Stimme hinter uns sagen.

Wir drehten uns alle in die Richtung und sahen Noah an der Treppe stehen.

"Noah.", sagte Aiden eher weniger begeistert.

"Ihr kennt euch?", fragte ich neugierig.

Noah kam näher und stellte sich an den Kühlschrank.

"Flüchtig.", sagte Noah dann nur, holte sich eine Cola aus dem Kühlschrank und ging wieder hoch in sein Zimmer.

Ich guckte die Jungs fragend an.

"Auf einer Party haben wir mal eine Prügelei angefangen. Er hat mir meine Nase gebrochen. Aber ich ihm dafür eine Rippe."

Er grinste. Er war wirklich stolz darauf, Noah weh getan zu haben.

Ich zuckte daraufhin nur mit den Schultern, es war ja ihre Sache.

Wir redeten dann noch eine Weile über ein paar unnötige Dinge und bestellten Pizza.

Wir guckten zusammen Atemlos. Die Jungs hatten dabei ihren Spaß wegen der Action und ich wegen Taylor Lautner.

Um etwa 23 Uhr kam Noah runter und setzte sich zu uns. Natürlich mit dem größtmöglichen Abstand zu mir und Aiden.

Immer wieder guckte ich auf mein Handy, aber Sam hatte sich noch kein einziges Mal bei mir gemeldet. Wo er wohl war? Als er gegangen war, hatte er nichts als sein Handy und seinen Geldbeutel dabei. Nicht einmal eine Jacke.

Selbstverständlich machte ich mir Sorgen um ihn. Wäre auch komisch wenn nicht oder?

Er war seitdem er weg war auch nicht mehr online. Paul und James hatten ihm auch schon geschrieben, aber die Nachrichten hatte er nicht einmal gesehen. War sein Akku leer?

Wir fingen gerade einen Horrorfilm an, wie ich diese Filme liebte.

Aber lieber würde ich den Film mit Sam gucken. Allgemein wäre ich jetzt lieber bei ihm. Wo immer er auch war.

Was wenn er eine Neue hat? Gerade bei einer Anderen ist?

"Maddie, was ist los?"

Ich erschrak, als Aiden an mir rüttelte.

"Was soll sein?", gab ich zurück und guckte ihm in die Augen.

"Du weinst.", antwortete er und erst da bemerkte ich, dass ich wirklich weinte.

Ich wischte mir schnell die Tränen weg und lächelte ihn an.

"Hatte was im Auge.", murmelte ich und richtete meinen Blick wieder auf den Fernseher.

Aus dem Augenwinkel sah ich, wie er mich noch musterte, aber ignorierte es.

Nachdem der Film fertig war, ging ich dann schlafen. Da Susan nicht mehr da war, hatte ich das Zimmer für mich alleine.

Aiden schlief in Caspar's Bett, wie ich mitbekam.

Ich lag lange wach und dachte nach. Wo Sam wohl gerade war und wie es ihm ging?

Gegen drei Uhr schlief ich dann ein. Ich hatte aber leider eine kurze Nacht, da ich um 7 Uhr wachgeklingelt wurde.

"Sind denn alle anderen in diesem Haus taub?", murmelte ich und lief zur Tür.

Ich lief zur Tür und fluchte vor mich hin.

"Welcher Vollidiot muss mich so früh wecken?", sagte ich, während ich die Türe aufriss.

Sam stand vor mir und guckte mich schuldig an.

"Dieser Vollidiot bin dann wohl ich...", murmelte er und lächelte ein wenig.

"Sam...", meinte ich und starrte ihn an.

Er kam auf mich zu und gab mir einen leichten Kuss.

"Es tut mir leid, Schatz."

Ich nickte und wir gingen ins Haus.

Wir setzen uns dann auf die Couch und er nahm meine Hand.

Ich war nicht wirklich sauer auf ihn, aber ein wenig enttäuscht. Er dachte wirklich, ich würde jemand anders während der Beziehung küssen. Aber naja, während ich mit Luke zusammen war, hatte ich auch Sam geküsst.

"Es tut mir leid, wie ich mich verhalten habe. Es hat mich nur irgendwie fertig gemacht dich mit Noah zu sehen. Ich habe auch gesehen, dass es eigentlich nur von ihm ausging. Aber, ach ich weiß nicht. Es tut mir wirklich leid."

Ich seufzte und streichelte seine Handoberfläche.

"Schatz, es ist okay. Ich verstehe dich schon irgendwie. Aber wo warst du eigentlich?"

"Ich hatte noch Geld bei mir und bin ein wenig durch die Gegend gefahren. Florida ist wirklich schön. Aber schöner wäre es gewesen, wenn du bei mir gewesen wärst."

Er küsste mich und ich lächelte.

Vielleicht wären andere noch sauer auf ihn gewesen, aber ich war einer dieser Menschen, der sofort verzieh.

Eine der Eigenschaften, die ich an mir hasste.

Ich wollte gerade etwas sagen, als Sam plötzlich aufstand und zur Treppe guckte. Er sah nicht gerade begeistert aus.

Was war los? Ich drehte mich um und sah Aiden dort stehen.

"Was macht er hier? Hat er bei dir geschlafen? Hast du mich etwa betrogen?"

Er wurde mit jeder Frage lauter.

"Spinnst du jetzt?", rief Aiden und ich wusste einfach nicht was ich tun sollte.

"Halt dein Maul!", brüllte Sam auf einmal und ging auf Aiden zu.

Ich war mir sicher, das würde noch eskalieren.
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Tut mir leid, dass ich so lange nichts hochgeladen habe, aber ich hatte eine kleine Schreibblockade.

Bad boys do it betterWhere stories live. Discover now