Kapitel 8

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Ich hätte vieles erwartet, dass er wieder betrunken war, dass er weiblichen Besuch hatte, selbst dass er in seiner eigenen Kotze liegen würde.

Aber dass er weinen würde, und zwar so stark, hätte ich niemals gedacht.

Ich guckte zu Luke, er sah genauso verzweifelt aus, wie ich war. Sam saß auf der Couch, in der einen Hand die Zigarette, mit der anderen stützte er sein Kinn. Er hatte seine Beine an sich gezogen, er schluchzte.

Ich schloss so leise es ging die Tür und stellte meine Krücken in die Ecke. Mittlerweile ging das laufen besser, wenn ich schnell sein wollte, musste ich halt hüpfen. Aber jetzt humpelte ich so vorsichtig und leise es ging zu Sam.

Luke stand immer noch im Türrahmen, wahrscheinlich war ihm die Situation nicht ganz geheuer. Ich setzte mich neben Sam, er erschrak und ließ die Zigarette fallen.

"Verdammt."

Er hob sie schnell auf und zog daran. Dann guckte er mich an, er sah wirklich fertig aus.

"Und schon ist er nicht mehr der Bad Boy was?"

Ich runzelte die Stirn, während er wieder an der Zigarette zog.

"Von was redest du?"

Ich hörte, wie Luke hinter uns hin und her lief.

"Du hast mich weinen gesehen. Erzähl das bitte niemandem Maddie, ich bitte dich. Das würde mein Image sowas von ruinieren."

Wow, Sam ging es selbst jetzt nur um sein Image und sein Erscheinungsbild. Ich schüttelte den Kopf.

"Sam, ist das gerade dein Ernst? Maddie macht sich unheimliche Sorgen um dich, weil du weinst und will sich um dich kümmern. Und das einzige was dich interessiert ist, ob sie jemand erzählt, dass du geweint hast?"

Luke wurde mit jedem Wort lauter. Ich drehte mich zu Luke um.

"Schatz schon okay ich-"

Sam unterbrach mich.

"Nein Maddie, er hat recht. So bin ich eben. Kommt damit klar. Und wieso ich wein, hat dich einen Scheißdreck zu interessieren. Ganz ehrlich, verzieh dich einfach okay? Ich scheiß auf dich."

Seine Worte versetzten mir einen Stich. Ich wusste nicht, wieso sie so weh taten, aber scheiße, sie taten weh. Ich schluckte und spürte die Tränen in mir hochkommen.

"Okay", brachte ich noch raus, bevor auch schon die ersten Tränen flossen.

Schnell drehte ich mich weg, damit er sie nicht sehen konnte. Ich drückte mich nach oben und stand auf. Luke verstand sofort, lief zu mir und hob mich hoch.

Der Weg in mein Zimmer hätte sich sonst relativ schwer gestaltet. Mir war es nicht lieb, dass Luke mich so oft weinen sah.

"Toll gemacht, Sam. Respekt.", sagte Luke noch, bevor wir in mein Zimmer gingen.

Dort legte er mich vorsichtig auf mein Bett und legte sich danach zu mir. Ich drückte mich an seine Brust und versuchte nicht mehr zu weinen. Doch es wollte nicht klappen.

"Maddie, beruhig dich doch bitte. Ich ertrag es nicht dich so zu sehen. Sam ist betrunken, er weiß nicht, was er da redet. Nimm dir das nicht zu Herzen okay?"

Danach küsste er mich auf die Stirn und drückte mich dann an sich.

"Danke Luke.", murmelte ich in sein T-Shirt.

"Ich bin immer für dich da wenn du was brauchst, ja?"

Eine Weile kuschelten wir noch, bis ich einschlief. Ich fühlte mich wohl in Luke's Armen.

Bad boys do it betterWhere stories live. Discover now