Kapitel 35

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Susan P.O.V.

"Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich mit dir ein Kind will? Haha, guck dich doch an. Was soll denn aus dem Kind werden, bei so einer Mutter? Du musst das Kind abtreiben. Ich will nicht, dass uns jemand als eine Familie sieht."

Caspar guckte mich abwertend an und ich weinte immer mehr. Wieso sagte er sowas? Wieso tat er mir so weh? Es war doch auch schließlich sein Kind. Ich dachte, er würde mich lieben.

Schweißgebadet wachte ich plötzlich auf. Ich setzte mich ruckartig auf und guckte mich ängstlich um. Caspar sah mich besorgt an. Gott sei Dank, es war nur ein Traum.

"Schatz, was ist los, ist alles okay?"

Ich fing zu weinen an und er nahm mich in den Arm. Nachdem ich Sam und Maddie gestern von meiner Schwangerschaft erzählt hatte, ging es mir ein wenig besser. Sam begriff nicht ganz, aber Maddie war dafür umso mehr für mich da.

Wir gingen danach aus dem Wasser und redeten Stunden lang. Sam redete auch ein wenig mit, er meinte, er würde für mich da sein, da ich wie eine kleine Schwester für ihn war. Einmal war Caspar gekommen und wollte wissen, was los war, aber Sam ging mit ihm einfach zurück ins Wasser.

Am Nachmittag gingen Maddie und ich nochmal in die Apotheke und kurz darauf machte ich einen zweiten Schwangerschaftstest. Ich wollte nur auf Nummer sicher gehen. Wie ich mir schon dachte, war dieser Test auch positiv.

Ich war also schwanger...von Caspar. Dem chaotischen, verpeilten Caspar. Wo sollte das nur hinführen? Wollte ich dieses Kind überhaupt? Theoretisch konnte ich es auch einfach abtreiben, aber das wollte ich auf keinen Fall. Das fühlte sich für mich wie Mord an.

Ich würde also ein Kind bekommen. Ich musste es aber noch Caspar erzählen. Und meinen Eltern. Meine Mutter mochte Caspar sehr, mein Vater ihn widerrum weniger.

"Hallo? Schatz?"

Caspar rüttelte mich aus meinen Gedanken wach. Okay Susan, du kannst das. Jetzt oder nie. Bring es ihm schonend bei.

"Ich bin schwanger von dir."

Wow, das war wirklich schonend. Er konnte sich wirklich richtig darauf vorbereiten.

Ängstlich guckte ich ihn an. Er starrte mich mit offenem Mund an und sagte einfach nichts. Aber es war okay, was sollte man bei sowas sonst sagen? Cool, ich wollte schon immer Vater werden. Ja genau, ich glaub's auch.

Er öffnete den Mund weiter und ich wartete gespannt auf eine Antwort, aber stattdessen stand er auf und ließ mich alleine.

Ich blieb noch eine Weile auf dem Bett sitzen, dachte nach und weinte auch. Ich hatte so Angst, dass Caspar das Kind nicht akzeptieren würde. Oder die Beziehung beenden würde.

Ich hatte so Angst.

Gegen Mittag ging ich dann das erste Mal an diesem Tag zu den Anderen nach unten.

Maddie, Sam, Noah, James und Paul saßen alle am Tisch. Von allen bekam ich ein Lächeln, als ich den Raum betrat.

"Wisst ihr, wo Caspar ist?", fragte ich leise und unsicher.

Maddie schüttelte den Kopf.

"Er ist mit einer kleinen Tasche nach draußen. Vielleicht ist er an den Strand.", meinte Sam dann und ich nickte.

Ich ging an ihnen vorbei zur Terrasse. Wäre Caspar am Strand, hätte ich ihn von hier aus gesehen. Aber das tat ich nicht, er war nicht am Strand.

Ich ging zu den Anderen und setzte mich zu ihnen.

"Hast du Hunger?", fragte Maddie mich, aber ich schüttelte nur den Kopf.

"Du solltest etwas essen.", murmelte sie dann, aber ich schüttelte wieder den Kopf.

Als sie etwas sagen wollte, legte Sam seine Hand auf ihre und schüttelte den Kopf. Er verstand, dass ich gerade eher in Ruhe gelassen werden wollte.

"Heute soll so eine Party sein. Gehen wir da hin? Am Strand.", sagte Paul nach einer Weile.

"Klar, warum nicht?", sagte Noah dann und so beschlossen wir heut Abend da hin zu gehen.

Ich hatte nicht wirklich Lust, aber den anderen zu Liebe ging ich mit.

Maddie P.O.V.

Ich lief gerade neben Noah und Sam. Beide redeten ununterbrochen mit einander und ich stand eigentlich nur dazwischen.

Susan lief hinter mir neben Paul und James. Sie versuchte die ganze Zeit Caspar anzurufen. Er ging nie ran, sie tat mir wirklich leid.

Sam hatte auch schon versucht ihn anzurufen, aber selbst da war er nicht rangegangen.

Ich hatte keine Ahnung wo Caspar sein konnte. Aber er musste sicher noch irgendwo in Florida sein.

"Findest du nicht auch, Maddie?", holte mich mein Freund aus meinen Gedanken.

"Mh was?"

"Na dass du eigentlich nie zuhörst.", meinte Noah und grinste.

Ich lächelte ebenfalls und Sam tat es mir gleich.

Mittlerweile verstand ich mich wirklich gut mit Noah. So schlimm wie ich ihn in Erinnerung hatte, war er wirklich nicht. Zumindest nicht mehr.

Wir redeten noch eine Weile, naja eigentlich wieder nur Sam und Noah, bis wir dann an der besagten Location waren.

Es war acht Uhr abends, aber es war noch hell. Ich schätze Mal, so um die 100 Leute waren da, also noch nicht wirklich viele. Aber die Party würde ja auch erst wirklich um halb elf beginnen.

Bis jetzt saßen die meisten nur rum und tranken einen Cocktail oder ein Bier.

"Kommt, wir setzen uns.", schlug Sam vor und wir setzten uns auf die Art Bänke am Strand.

James und Noah holten uns allen ein Bier und wir genossen dann den Sonnenuntergang und die Musik.

Es war wirklich angenehm. Um etwa 23 Uhr ging Susan wieder nachhause und da keiner von uns wollte, dass sie alleine läuft kamen Paul und James gleich mit. Die Beiden hatten anscheinend sowieso keine Lust mehr.

Um 12 waren Sam, Noah und ich schon gut dabei, ich vertrug von uns Dreien leider am wenigsten.

"Schatz, holst du uns noch einen Cocktail?", fragte ich Sam und küsste ihn auf die Backe.

"Der Letzte.", sagte er grinsend und verschwand.

"Mit Sicherheit.", lallte ich schon fast zu Noah und er grinste nur.

Wir redeten noch eine Weile, bis Noah immer näher kam.

"Noah, ich seh dich schon noch. Du brauchst nicht näher kommen. Hier sind genug Lichter.", kicherte ich wie ein kleines Kind.

Er lachte nur und kam trotzdem näher. Was hatte er denn vor? Hatte ich was im Auge?

Doch nein, er legte seine Lippen auf meine. Im ersten Moment reagierte ich nicht, bis ich wieder bei Sinnen war und ihn irritiert weg stieß.

"Spinnst du?", rief ich und stand auf. Ich wollte einfach nur noch weg.

Ich drehte mich um und genau da stand Sam. Die Cocktails lagen vor ihm auf dem Boden und er starrte mich an.

Ich lief zu ihm, ich wollte jetzt bei ihm sein.

Aber das wollte er anscheinend nicht. Er drehte sich einfach um und verschwand in der Masse. Ich suchte ihn etwa eine Stunde lang, aber es war erfolglos.

Um halb 2 trottete ich dann nachhause. Dort war Sam aber auch nicht. Noah zwar schon, aber der kümmerte mich nichts mehr.

Ich rief ihn tausend Mal an, aber erst drückte er mich immer weg und dann schaltete er sein Handy aus.

Ich hoffte so, dass es ihm gut ging. Und er keine Scheiße machte. Und vorallem, dass jetzt nichts zwischen uns stehen würde. Aber das würde es sowieso.

Würde er vielleicht sogar Schluss machen?

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Bad boys do it betterOnde histórias criam vida. Descubra agora