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Twiggy's POV

Ich zog meinen Koffer hinter mir her. Meiner Meinung nach war es viel zu früh, aber was tat ich nicht alles für meinen Freund Brian. Dazu gehörte auch eine Trennung von meiner Frau Laney. Das war nicht ganz so einfach- wir hatten erst vor einem Jahr geheiratet und ich war noch verliebt wie am ersten Tag. Eine Trennung machte mir immer zu schaffen, jedoch redete ich mir ein, dass es mich auch freute, Brian wieder zu sehen.

Als ich an der Kofferannahme ankam, drehte ich mich um. Sie stand hinter mir und musterte mich. Ich konnte ihren Blick nicht wirklich deuten, aber dann kam Laney auf mich zu und umarmte mich zu. Ich drückte sie an mich. Ihr Duft umströmte mich und ich atmete ihn ein, um ihn zu behalten.

Als wir uns wieder losließen, drückte sie mir einen Kuss auf die Wange. Ich wollte ihre Hand nehmen und am liebsten nicht mehr loslassen.
„Man sieht sich." sagte sie mit einem Lächeln auf den Lippen. Dafür liebte ich sie- sie war unabhängig, verrückt und frei. Und ich wusste, dass sie mich liebte. Und das brauchte ich. „Dito." Murmelte ich. „Mach das Beste draus, und versuch, sie zu akzeptieren." Ich seufzte. Sie versuchte mir schon die ganze Zeit ins Gewissen zu reden, und ich verstand sie ja.
„Ja, na klar. Ich geh unvoreingenommen auf sie zu, okay?" „Okay!" sagte sie und ergriff meine Hand, um sie fest zu drücken. Ich küsste sie noch einmal, und wurde sofort wieder süchtig nach ihr. Ich wollte sie nicht alleine lassen. „Bis bald." sagte ich, und auch sie verabschiedete sich von mir.
Als sie weg war, gab ich meinen Koffer ab und checkte ein. Dann holte ich mir bei Starbucks einen Kaffee, suchte mir irgendwo einen freien Platz und checkte meine Nachrichten.
Eine neue Nachricht von Marilyn.
Bist du schon eingescheckt?

Ja man-ich hab Kaffee, Wlan und in ein paar Stunden seh ich dich wieder. Dass klingt verdammt schwul. Bild dir bloß nichts drauf ein.

Kurz darauf kam die Antwort.

Mach dir bloß keine Hoffnungen, ich bin schon vergeben.

Ich musste grinsen. Dafür mochte ich Brian so sehr. Wir waren nicht wie diese „normalen" besten Freunde, die sich Honig ums Maul schmierten. Wir wussten, dass wir immer hintereinander standen, uns unterstützen und dass wir auf einander zählen konnten. Wir schwammen beide auf derselben Wellenlänge und hatten denselben Humor, weswegen wir auch schon mal sowas bringen konnten, ohne dass wir wütend aufeinander waren. Und wir wussten auch, wie weit wir gehen konnten.
Ich hol dich dann ab, und dann kannste dich erstmal ausruhen. schrieb Brian.

Kein Sightseeing? Man, du weißt doch, wie gern ich mich kulturell weiterbilde- jetzt bin ich echt enttäuscht.

Grinsend ließ ich mein Handy wieder in die Tasche fallen und sah hoch. Und zuckte zusammen. Vor mir standen zwei Mädchen. Die eine hatte ein schwarzen Nine Inch Nails Shirt mit einer Skinnyjeans und Sneakers kombiniert und grinste mich lässig an. Die andere, die hinter ihr stand, musterte mich. Ich wusste auf den ersten Blick, dass sie keine Ahnung hatte, wer ich war. Wahrscheinlich waren die beiden Freundinnen, auch wenn das optisch nicht zu sehen war. Die zweite hatte nämlich braune, glatte Haare und ein unscheinbares Gesicht, was sie Make-Up sicherlich mehr zur Geltung bringen konnte. Sie wirkte wie das typische Mädchen von neben an, das irgendwann mal Bankkauffrau oder so werden würde, einen Mann heiratete, zwei Kinder bekam und in eine Vorstadtsiedlung zog.
„Kann ich ein Autogramm haben?" fragte mich das Mädchen mit dem NIN-Shirt. Ich nickte und kramte den Edding aus meiner Tasche, den ich immer dabeihatte. Sie holte einen Kassenzettel hervor, und ich unterschrieb drauf. Als ich sah, dass der Kassenzettel von einem Plattenladen war und sie sich eine Sklipknot-Platte gekauft hatte, musste ich grinsen und meinte „Gute Wahl, das ist eine meiner Lieblingsplatten." Sie erwiderte „Ja, ich weiß, ich liebe Sklipknot, bin aber erst vor kurzem auf sie gestoßen." „Besser spät als nie." meinte ich. Sie nickte und wandte sich dann an ihre Freundin. „Wann geht nochmal unser Flugzeug?" Sie schaute auf den Tickets nach. „In einer Stunde." antwortete sie leise. „Wohin geht's denn?" fragte ich ihre die beiden. „Deutschland!" „Cool, da muss ich auch hin!" sagte ich. Ich setzte mich und wies auf die beiden Plätze neben mir, wo sich beide niederließen.

Der Flug verging schnell, ohne irgendwelche Probleme. Ich hatte eine Weile mit den beiden gequatscht, doch leider hatten sie andere Plätze, und mein Sitznachbar hatte darauf bestanden, auf seinem Platz zu sitzen und die beiden vertrieben. Arschloch. Und so saß ich hier, hörte Musik über Kopfhörer und dachte über Brian nach, was ich eigentlich hatte vermeiden wollte. Er hatte schon einige Freundinnen gehabt, aber niemals eine so junge. Das mulmige Gefühl, dass sich in meinem Bauch breitmachte, wenn ich an dieses Mädchen dachte, wollte einfach nicht verschwinden, sosehr ich es auch versuchte zu verdrängen. Seufzend sah ich nach draußen.

Es war ein wunderbarer Ausblick. Wir waren gerade überEngland, und die Sonne schien auf die Felder, die sich wie ein Flickenteppichüber das Land erstreckten. Ein schöner Anblick, der in mir die Sehnsuchterweckte, aufs Land zu ziehen. Ein ruhiges Leben zu führen, einfach in einemkleinen Dorf zu leben. Aber könnte ich das wirklich? In das Dorflebenabzutauchen mit kleinen Dorfproblemen und Dorftratsch? Seufzend musste ich feststellendass ich das nicht könnte. Dafür war ich zu individuell und zu unangepasst.
Seufzend schloss ich die Augen und versuchte, meine Gedanken abzuschalten undvielleicht noch ein wenig zu schlafen, um Energie zu sammeln für das Treffenmit Brian und vor allem mit Lily. Doch die Gedanken wollten nicht abgestelltwerden, sie drehten sic h in meinem Kopf wie eine Endlosschleife.
Nach einem langen Flug landete mein Flugzeug endlich und ich konnte nichtschnell genug aus dem Flugzeug kommen. Die Beengtheit und die wenige Ablenkunghatten meinem Gemütszustand nicht gutgetan.
Ich holte meine Koffer und versuchte, so schnell wie möglich rauszukommen. Ichschaute mich suchend nach Brian um, als ich in die Eingangshalle kam. Als ichihn erblickte, wie er lässig an einer Wand lehnte, musste ich grinsen. Er sahgut aus- er strahlte richtig. Er hatte wirklich eine fröhliche Ausstrahlung,als er auf mich zukam. Wir umarmten uns, wie das bei Männern üblich war und mirschoss ein Gedanke durch den Kopf.
„Bitte, Lily, egal, was du machst, um ihn so glücklich zu machen- mach weiter."    


Sex, Drugs and... Schoollife?!?Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon