Kapitel 10

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Charletts Sicht:

Wir traten in ein großes Zimmer. Es war unglaublich, dass hier nur ein Mensch wohnte. Es ist so massiv, dass ich an den Gedanken zu meinem kleinen gemütlichem Dachbodenzimmer komplett eingeschüchtert wurde.  

Große Fensterscheiben schmückten das Zimmer. Von hier aus konnte man direkt aufs offene Meer schauen. Der Blick ging weit, weit in die Ferne wo die Wellen sich auftürmten und am Land streckte sich der große Surfer Strand. 

In seinem Zimmer stand ordentlich aufgestellte Designer Möbel.
Einer Seite bewunderte ich diesen mächtigen Raum doch auf der Suche nach auch einem kleinen Detail das Jasons Charakter beschreiben würde scheiterte ich kläglich. Dieser Raum sah aus wie aus einer Zeitschrift durch die man sich mal zum Spaß durchblätterte. 

Wir setzten uns an einen großen runden Glastisch am Fenster. Ich packte meine Hefte und meine Mathe Bücher aus.
"Wollen wir anfangen", fragte ich als ich ordentlich meine Stifte vor mir geordnet hatte. Jason schaute mich verstört an.
Als er meinen Blick bemerkte trafen sich unsere Blicke für Sekunden.
Ich verfiel in eine schockstarre warum hatte mich dieser Junge nur so im Griff.

"Wollen wir?", fragte nun er.

Ich nickte schnell ich bekam kein Wort über meine Lippen.
"Ähm vorher muss ich nur noch mal kurz ins Bad. Ähm du weißt schon", was laberte ich da eigentlich? Charlett halt einfach deinen Mund befahl ich mir.

"Nächste Tür rechts", wies er mir den Weg und so schnell wie möglich machte ich mich aus dem Staub. Ich spürte seinen Blick in meinem Rücken. Was er wohl von mir dachte?

Im Bad angekommen betrachtete ich mich erst mal im Spiegel. Auf einmal fühlte ich mich so fremd in diesem Haus. Ich fühlte mich wie ein Alien, dass frisch vom Mond gelandet war. Schnell ließ ich Wasser über meine Hände laufen. Ich durfte nicht verdächtig lange im Bad brauchen ich wollte nicht wissen wie ich dann herüber kommen würde.

Ich schaffte das. Machte ich mir selbst Mut. Stell dir einfach vor er wäre wie alle anderen denen ich Nachhilfe gebe. Ich kann das. Ich blickte ein letztes mal zu meinem Spiegelbild auf und ging zurück ins Zimmer.

Jason saß mit den Füßen auf dem Tisch da und tippte irgendwas auf seinem Handy herum.

Ich schluckte und setzte mich zurück an den Tisch. Jason legte sein Handy zurück und wir fingen an.

Nach und nach fiel es mir immer leichter ihm so nah zu sein. Man merkte, dass er sich bemühte es mir nicht schwer zu machen. Doch ich merkte sofort das es ein langer weg werden würde. 

"Kommt ihr zurecht", plötzlich stand Margot in der Tür. Jason und ich nickten fast synchron und ein zufriedenes Lächeln breitete sich auf ihrem runden Gesicht aus.

"Woher kennt ihr euch eigentlich?", fragte Jason mich als sie wieder verschwunden war. Ich räusperte mich.

"hm ich gehe in den Kirchenchor. Ihr Mann ist dort Pfarrer. Sie ist oft da und hört uns zu.",  sagte ich und lächelte. Sie war jedes mal so vom Chor begeistert. Sie strahlte so glücklich wie man selten Menschen strahlen sah.

"Du singst?", fragte er ernsthaft interessiert. Ich nickte langsam und so eben fiel mir auf, dass wir grade unser erstes Gespräch führten.

...

Wenige Stunden später verließ ich das riesige Haus und lief zurück nach Hause. Es dämmerte langsam, als ich in den Bus sprang und nach Hause fuhr. Aus irgendeinem Grund fühlte ich mich gut. Es war besser gewesen als ich erwartet hatte. 

Jason war gar nicht so das Arschloch, wie ich es immer von ihm erwartet hatte. 

Er hatte so gestrahlt als er über Musik geredet hatte. Man merkte sofort, dass er es liebte. Schon bei seinem ersten Konzert, das er an unserer Schule gespielte, hat man gemerkt, dass es seine Leidenschaft war und das er es liebte zu spielen und zu singen. 

Davor war er so unscheinbar gewesen und plötzlich wussten alle von ihm und er war Gesprächsthema Nummer eins. Von null auf hundert war er der Star der Schule.

Davor war er noch der kleine süße Junge in der letzten Reihe, der mit Kopfhörern im Ohr auf dem Schulhof saß und Bücher über alle möglichen Musikern gelesen hatte.

Ich hatte ihn früher öfters mal heimlich beobachtet und mich gefragt ob ich ihn einmal ansprechen sollte. Einmal hätte ich es fast gemacht als er ein Buch über David Bowie gelesen hatte und in der Bibliothek auf dem Boden saß. Ich wäre damals beinahe über ihn gestolpert.

Doch nach dem Konzert hatte ich ihn nie wieder in der Bibliothek gesehen. Er hatte sich verändert.

*bitte voten und über Kommentare würde ich mich auch sehr freuen*

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