Kapitel 63

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Jasons Sicht :

Die Stimmung war geladen und bereit jeden Moment zu explodieren. Ich starrte auf meinen Teller, ohne auch nur einmal zu blinzeln. Was erlaubte er sich hier einfach so aufzutauchen? Nach all dem was passiert war ? Erst tauchte er einfach Backstage auf und versuchte mein Tag zu versauen und jetzt wagte er sich zurück zukehren und so zu tun als sei nie etwas geschehen. Das schlimmste jedoch war, das es keinen zu stören scheinte.

"Liebe Familie", ergriff mein Vater das Wort indem er an sein Glas klopfte und aufstand "ich begrüße sie alle herzlich zu diesem Familientreffen und freue mich ebenfalls, dass mein erfolgreicher und lange weg gewesener Sohn zurück gekehrt ist, um uns mit seiner Anwesenheit zu ehren."

Mein Magen verzog sich und meine Hände ballten sich zu Fäusten.

Sie freuten sich sogar, dass er wieder da war. Mir wurde schlecht. Mir wurde schlecht, nur wenn ich an die Vergangenheit dachte, wenn ich daran dachte was er mir alles angetan hatte. Was er seinen Freunden angetan hatte, was er seiner Familie für Sorgen bereitet hatte.

Wieso taten alle so als sei alles wieder, wie es einmal war? War so schnell alles vergessen?

Nein das war es ganz und gar nicht. Was er getan hat wird nie vergessen sein. Ich werde ihm nie verzeihen was er getan hat. Nie. Diese Familie machte mich fertig und krank. Ich blickte zu meiner Mutter, die stumm auf ihren Teller blickte.

Am liebsten würde ich Charlett nehmen und gehen. Ich hielt das Schauspiel, welches sich soeben vor meinen Augen abspielte nicht mehr lange aus. Ich spürte immer wieder Charletts fragenden Blick auf mir ruhen. Ich konnte sie nicht anschauen. Ich konnte ihr nicht erzählen was passiert war. Jeder Schritt in die Vergangenheit, schmerzte wie ein Schnitt mit einem Messer in die Haut. Alleine der Gedanke zuckte wie ein Blitz aus Schmerz durch meinen Körper.

Als mein Vater endlich mit seiner bescheuerten Rede durch war, traute sich William sein Glas ebenfalls anzuschlagen und mit einem dreckigem Grinsen aufzustehen. Ich beobachtete ihn mit einem hasserfüllten Blick.

Mein Bruder hielt den Blick stand und Grinste. Er hörte nicht auf zu grinsen, er lachte beinahe. Ein schadenfrohes, dreckiges Lachen.

"Ich bin zurück", begann er und hob sein Glas "Ich freue mich zurück zu sein. Ich freue mich das ich eingeladen wurde wieder an den traditionellen Familien Festen teil zu nehmen. Für meine Familie komme ich sogar aus Dubai hergeflogen. Ein Tost auf meinen Vater, der als einziger seinen Sohn noch nicht aufgegeben hat"

Es reichte mir, mein Stuhl schrammte über den Boden.

"Du hast ihn eingeladen?", ich durchbohrte meinen Vater mit meinem Blick.

"Es ist dein Bruder", wagte er mir zu antworten.

"Nein", ich spürte wie meine Stimme immer lauter und aggressiver wurde. "William ist schon lang nicht mehr mein Bruder"

Alle Blicke waren auf mich gerichtet. William grinste und versuchte es zu verstecken, was ihm jedoch nicht gelang, ich sah wie er sich das schadenfrohe Lachen zu verkneifen versuchte.

"Jason lass uns das nicht jetzt besprechen", mischte sich meine Mutter ein und kam langsam auf mich zu gerollt.

"Mam du wusstest davon? Du wusstest das er heute Abend hier sein würde?"

Ich spürte wie ein dicker Kloß aus Enttäuschung in mir wuchs. Meine Mutter wusste von all dem? Sie hatte es zu gelassen, nach all dem was er uns angetan hatte, nach all den Schmerzen die er uns allen zu gefügt hatte. Mit der Enttäuschung kam die Wut.

Meine Mutter versuchte mich mit ihrem mitleidigem Blick zu beruhigen und wollte immer näher auf mich zu kommen ich wich ihr jedoch zurück.

"Jas das ist dein Bruder", fing nun auch sie an.

RockstarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt