Kapitel 37

8.2K 360 14
                                    

Charletts Sicht:

Widerwillig drehte ich mich in meinem Bett um und schlug den Wecker, damit er endlich schwieg. Es war noch dunkel und die Müdigkeit überfiel mich ein weiteres mal.

"Lotte raus mit dir", schimpfte meine Mutter als sie in mein Zimmer kam und sah das ich noch schlief. Ich verschwand unter der Decke und ignorierte sie. "Ich mein es ernst"

Ich seufzte und stand auf, tapste im Halbschlaf Richtung Bad. Die Tür war jedoch verschlossen und von drinnen hörte man die Dusche laufen. Ich hämmerte dagegen

"Ich muss auf Toilette verdammt", rief ich. Von drinnen kam ein Seufzer.

"Kannst du mal aufhöre zu nerven bitte", hörte ich meinen Bruder grummeln. Ich rollte mit den Augen. Ok das konnte noch dauern, mein Bruder duschte jedes Mal Ewigkeiten. Wieder hämmerte ich wie wild an die Tür.

"Ich muss wirklich dringend", rief ich ungeduldig.

"Ich bin aber noch nicht fertig", motzte er zurück. Ach wie wir uns doch liebten, wie richtige Geschwister.

Nach einer gefühlten Ewigkeit, in der ich beinahe gestorben wäre, öffnete sich die Tür und mein Bruder stand nur mit einem Handtuch um den Hüften vor mir.

"Du kannst so nerven weißt du das eigentlich", stöhnte er.

Ich ignorierte ich, drängte mich an ihm vorbei ins Badezimmer und schlug die Tür hinter mir zu.

Fünf nach Acht sprinte ich ich ins Schulgebäude und in meine Klasse hinein. Die Lehrerin begutachtete mich kritisch, ich ignorierte sie jedoch und setzte mich neben Marlen, die vertieft in ihr Buch mich kaum bemerkt hatte.

"Hey", flüsterte ich ihr zu und versuchte ihren Blick einzufangen, was mir jedoch nicht gelang, da sie nicht aufhörte das Buch zu fixieren. "Alles ok?", fragte ich vorsichtig. Ich hatte ein ungutes Gefühl, irgendwas war nicht ok. Sie war traurig wegen Leon ok, aber böse auf mich? Was war passiert. Ich wollte sie fragen, wurde in dem Moment jedoch von meiner Lehrerin unterbrochen.

"Charlett? Kommst zu spät und fängst dann noch an zu quatschen?", sie hob streng eine Augenbraue und musterte mich kritisch "Nach der Stunde kommst du bitte zu mir"

Ich rollte mit den Augen und widmete meine Aufmerksamkeit dem Buch. Ich konnte nicht aufhören darüber nachzudenken was ich falsch gemacht haben könnte. Hatte sie von der Ball-Gruppe erfahren und wusste sie, dass er sie betrogen hatte? Ich bekam es mit der Angst zu tuen. Als die Stunde zu Ende war, wollte ich ihr schnell folgen, als sie aus der Klasse eilte, wurde aber von meiner Lehrerin aufgehalten.

Ich rollte mit den Augen als ich mich umdrehte. Plötzlich blickte ich in Jasons Augen, er grinste als er mein Augenrollen bemerkte, zwinkerte mir zu und verschwand aus der Tür. Was war das denn?

"Charlett Wellson, setzten Sie sich bitte, ich muss mit ihnen reden", streng blickte meine Lehrerin auf einen Stuhl und ich setzte mich. "Sie haben gute Noten und eine Chance aufs College ihrer Wahl. Wissen sie eigentlich was das bedeutet? Wissen sie wie viele Menschen davon träumen? Schmeißen Sie es nicht weg. Benehmen sie sich weiterhin so wie heute morgen, muss ich ihnen leider eine Verwarnung geben, ist ihnen das klar? Sie verbauen sich so alles" ich hörte nur halb zu was sie sagte.

Ich war einfach nur zu Spät gekommen, warum machte sie so ein Ding daraus. Um jedoch nicht weiter ihrer Moral Apostel ausgesetzt zu sein, nickte ich kurz und stand dann auf. Sie öffnete mir die Tür und lief voraus.

Ich wollte grade in den Flur einbiegen, wo sich mein Schließfach befand als mich jemand am Arm zurück ins Klassenzimmer zog.

Ich war überrascht als ich in die strahlenden Augen von Jason blickte.

"Hey", begrüßte er mich grinsend und sah mir tief in die Augen. Verlegen schaute ich zu Boden. Was wollte er und warum hörte er nicht auf mich anzusehen.

"Ich wollte fragen ob du heute Zeit hast"

Ich blickte zu ihm auf.

"Für was brauchst du jetzt Nachhilfe?", selbstbewusster blickte ich auf.

"Brauch keine Nachhilfe", er grinste und hörte immer noch nicht auf mich anzusehen.

"Was dann?", stellte ich mich dumm und versuchte weiter cool zu tuen. Ich spürte wie meine Beine bei seinem Blick zu Butter wurden und mein Gesicht zu glühen zu begann.

"Wir könnten einen Film schauen oder so", fuhr er fort und kam einen Schritt auf mich zu. Ich wich wieder seinem Blick aus. Er brachte mich einfach durcheinander. Was war mit ihm geschehen? Vielleicht war es irgendeine bescheuerte Wette, wie es immer so in den filmen war?

Ich verschränkte die Arme vor der Brust und versuchte ein weiteres Mal seinem Blick stand zu halten.

"Ich hab schon was vor", versuchte ich so glaubwürdig wie ich konnte rüber zu kommen. Er zog die Augenbrauen zusammen und schaute mich verblüfft an. Ich wollte grade die Klasse verlassen, als er mich zurück zog.

"Du weißt das du Zeit hast und du weißt, dass du es willst", hauchte er mir ins Ohr und verließ die Klasse. Ich atmete aus und lehnte mich an die Wand. Dieser Junge machte mich verrückt.

***

RockstarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt