Kapitel 23

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Charletts Sicht:

Ich verließ die Mensa, um so schnell wie möglich in der Bibliothek meine Hausaufgaben zu erledigen, als Joah auf mich zu kam.

Er grinste breit und zwinkerte mir zu. Ich lächelte verlegen und lief in Richtung Bibliothek.

"Charlett?", hörte ich plötzlich Joahs Stimme. Ich drehte mich langsam um und blickte ihn fragend an "so heißt du doch?", fragt er unsicher. Ich nicke. Er kam auf mich zu.

"Ich habe mich gefragt ob du Lust hättest mit mir und ein paar anderen Leuten den Schulball zu planen", er kratzte sich am Kopf und blickte mich unsicher an.

Ich grinste. "Klar" willigte ich ein.

"Cool", er lächelte breit. Es war als würde sein ganzes Gesicht glänzten und strahlen. Er hatte mit Abstand das schönste Lächeln was ich je gesehen hatte. "Wir treffen uns am Mittwoch um 16:00 Uhr im 'Bella Ciao' seh dich dann da?", fragte er begeistert.

"Ja klar", grinste ich. Das 'Bella Ciao' war ein kleines linkes Café, um die Ecke der Schule. Dort war es gemütlich und spiegelte den italienischen Flair wieder, den ich so liebte.

Die Leute, die im Café einkehrten, waren so unterschiedlich. Von Jung bis alt, von Punk zu Spießer, von reich und arm, von schwarz und weiß. Alle Verschiedenen Kulturen waren vertreten. Ich liebte es dort einfach nur zu sitzen, eine heiße Schokolade zu trinken und mich in mein Buch zu vertiefen.

Ich liebte es.

"Ok bis dann", holte mich Joah in die Gegenwart zurück. Verflixt ich war schon wieder am träumen.

"Ja bis dann", lächelte ich verlegen und  spürte wie mir die Hitze in den Kopf stieg. Es war Zeit mich schnellstens aus dem Staub zu machen, dass mir weitere Unangenehmheit verschont blieb.

"Ich freu mich Charlett", er lächelte amüsiert.

"Ja ich mich auch", murmelte ich, drehte mich um und wär beinahe über meine eigenen Füße gestolpert. Warum war ich nur so ein verdammter Tollpatsch, verfluchte ich mich selbst und machte mich so schnell es ging aus dem Staub und stolperte in meinen nächsten persönlichen Horror.

"Warum so eilig", murmelte Leon in den ich direkt hinein gekracht war.

Ich gegrüßte ihn nicht einmal, sondern funkelte ihn nur wütend.

"Hör zu", bevor ich es mir versah zog er mich in eine Seitenniesche.

Ich warf ihm meinen düstersten Blick zu und verschränkte die Arme. Blieb ich heute eigentlich vor nichts verschont?

"Was willst du?", fauchte ich ihn an und schupste ihn ein wenig weiter von mir weg. Er war mir eindeutig zu nah. Wenn er mir so nah stand, hatte ich die ganze Zeit den Drang ihm eine reinzuhauen.

"Hast du Marlen alles erzählt?", sprudelte es über seine Lippen.

"Ach deswegen willst du mit mir reden", eine unheimliche Wut wuchs in mir auf. "Nicht wie es Marlen geht, oder ein schlechtes Gewissen zu zeigen, sondern einzig und allein um seinen eigenen Arsch zu retten!"

"Hast du?", fragte er mich jetzt forsch.

Ich stand einfach nur kopfschüttelnd vor ihm.

"Du bist unmöglich", fauchte ich.

"Jetzt sag mir einfach, hast du oder nicht?"

Ich presste die Lippen zusammen und kam langsam auf ihn zu.

"Ich konnte es ihr nicht sagen.", mit fester Stimme fauchte ich ihn an, sodass er zurückwich. "Ich konnte nicht Leon, ich konnte nicht weil sie so verletzt war, dass es mich innerlich zerrissen hat. Ich hasse dich dafür das ich wegen dir meine beste Freundin belügen muss. Glaub mir ich hasse dich dafür."

Ich spürte wie meine Lippe zu zittern begann.

"Charlett", schlechtes Gewissen funkelte in seinen Augen wieder und er trat einen Schritt auf mich zu und wollte mich in den Arm nehmen.

Ich stieß ihn von mir.

"Wag es nicht mich zu berühren", fauchte ich und rannte davon.

"Charlett es tut mir leid", rief er mir hinterher doch ich schenkte ihm kein funken Aufmerksamkeit mehr. Ich hatte sowas von genug von ihm. Wie konnte Marlen nur so verliebt in ihn sein. Er war das größte Arschloch überhaupt und ein Weichei noch dazu.

Mir reichte es, ich konnte nicht mehr. Es war ein scheiß Tag. Ich entschied mich nicht zur Bibliothek zu gehen. Ich konnte jetzt nicht Marlen vor die Augen treten. Vor ihr musste ich stark sein. Was brachte es ihr wenn ich schwach war.

Ich machte kehrt und lief auf dem Pausenhof hinaus, wo sich keine Menschenseele befand da es verdächtig nach regen aussah und ein starker Wind aufkam.

Mir war es egal. Die frische Luft tat mir gut und ich zog die Jacke enger um mich.

Endlich konnte ich ausatmen.

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Die nächsten Tage wird es jeden Tag ein neues Kapitel geben!

Ich hoffe ihr freut euch <3

RockstarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt