98. Kapitel

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"Hast du alles?", frage ich, als ich meine Jacke anziehe. "Ja, eigentlich schon", Erik kommt in den Eingangsflur. Ich nehme seine Hand, verschränke unsere Finger und drücke ihm einem Kuss auf die Lippen. Er lächelt mich schwach an. "Können wir dann?", frage ich und er nickt und wir verlassen die Wohnung. Erik packt seine Tasche in den Kofferraum, was ich schon erledigt habe, und will auf den Fahrersitz steigen. Ich ziehe ihn an seiner Jacke zurück. "Du Beifahrersitz", meine ich. Er seufzt:"Es bringt jetzt nichts mit dir zu diskutieren, oder?". Ich schüttele den Kopf und er setzt sich dann auf den Beifahrersitz. Ich setze mich ebenfalls und starte den Motor.

*

Erik meldet sich bei der Anmeldung an. Ich sitze auf einem dieser Warteraumsitze und entspanne einen kurzen Moment, bis ich merke, wie Erik sich neben mich setzt. "Und?", frage ich und schaue ihn an. "Alles gut", meint er und legt seinen Arm um meine Schulter. Kurz darauf werden wir auf Erik's Zimmer gebracht.
"Wann ist die Besprechung?", frage ich, während Erik den kleinen Schrank einräumt. Er hat mir verboten ihm zu helfen.
"Um 3", erklärt er.
Ja, er ist nervös und ich kann ihm das nicht wirklich verdenken.
Ich stehe auf und schlinge von hinten meine Arme um seinem Oberkörper. "Ich liebe dich", flüstere ich an sein Ohr. "Ich bin froh, dass du wieder da bist", meint er und lächelt endlich. Erik dreht sich zu mir und legt seine Lippen auf meine. Leicht drückt er mich gegen den Schrank. "Erik...", keuche ich, als seine Küsse fordernder werden.
Ich kann mich nicht gegen ihn wehren. Er hat mich vollkommen in der Hand.
Es klopft. Vorsichtig lösen wir uns voneinander. Etwas verlegend stehen wir vor einander, als Erik "Herein" gesagt hat und vor uns ein Arzt auftaucht. "Guten Tag, Herr Durm, Frau Durm?!", fragt er freundlich und zieht bei dem letzten Teil fragend die Augenbraue hoch. "Götze. Ich bin die Freundin", erwiedere ich. "Ich bin Dr. Jürgen Eichhorn und werde die Operation durchführen", erklärt er und macht eine Handbewegung, dass wir uns setzen sollen. "Frau Götze würden sie das Zimmer verlassen. Nur nähere Verwandte dürfen bei der Besprechung dabei sein", meint der Arzt. "Nein, das geht...", will Erik einwenden, doch ich unterbreche ihn:"Schon gut". Ich drücke Erik noch einen Kuss auf die Wange und verlasse dann das Zimmer.
Ich finde mich in einer Art Aufenthaltsraum wieder. Ein Getränkeautomat und einer für Kaffee zieren die Wand und ein paar Stühle, sonst ist es mit einem Gemälde an der Wand ziemlich karg. Ich setze mich auf einen der Stühle und denke nach.
Sasionende ist in fast 3 Wochen. Ich krame mein Handy aus der Jackentache und gebe den Ort und 'Sightseeing' ein. Mir kommen zahlreiche Angebote entgegen und ich stöbere auf den verschiedenen Seiten rum.
Bis ich eine Nachricht von Erik bekomme: Kommst du? Sind fertig.
Vermisse dich:*
Ich schmunzele und stecke mein Handy weg. Es dauert etwas bis ich mich wieder orientieren kann und das Zimmer finde. Ich klopfe und betrete es dann. Erik liegt in dem Bett und hat sein Handy in der Hand. Ich ziehe einen Stuhl zum Bett und setze mich zu ihm. "Wo warst du?", fragt Erik. "So ein Aufenthaltsraum", erwiedere ich und lege meine Hand auf seine. Er verschränkt unsere Finger. "Die Aussage vom Arzt war vorhin echt unnötig", meint Erik und starrt auf unsere Hände. "Naja, die haben auch nur ihre Vorschriften", erwiedere ich.
"Worüber denkst du nach?", frage ich und streiche seine Hand. "Ach, nicht so wichtig. Wohin willst du mich eigentlich entführen?", fragt er und grinst dann. "Wüsstest du wohl gerne!", ziehe ich ihn damit auf. "Ja, irgendwie schon", meint er und grinst. "Muss dich wohl noch drei Wochen gedulden", erwiedere ich. "Ach, komm schon, Babe!", quengelt er. Doch ich schüttele nur grinsend den Kopf. "Bitte!", er schaut mich mit diesem Hundeblick an. Ich seufze:"Nagut". Er grinst siegessicher.
Das wird ihm gleich noch vergehen.
"Also?", fragt er. "Wir fliegen in fast 3 Wochen in den Urlaub", erkläre ich. Verwirrt legt er seine Stirn in Falten. "Und weiter?", erwiedert er. "Und wohin wirst du dann erfahren", antworte ich grinsend. Erik verschränkt die Arme vor der Brust und zieht einen Schmollmund. "Hast du irgendwas schon gebucht?", fragt er. "Vielleicht. Vielleicht auch nicht", rede ich darum herum.
Ich muss mir ein Lachen verkneifen, denn Erik's Gesichtsausdruck ist einfach zu genial.
"Ach, komm, Schatz", flüstere ich und stehe auf. Ich lege meine Hand auf seine Wange und schaue ihm in die Augen. Mein Herz schlägt augenblicklich schneller, als seine Augen mir entgegen funkeln. "Ich liebe dich so sehr", haucht er. "Ich liebe dich mehr", flüstere ich und beiße mir leicht auf die Unterlippe. Erik drückt seine Lippen auf meine. Meine Hand zieht an seinem Nacken, damit er noch näher kommt. Er lächelt in den Kuss.
Es ist so ein unbeschreibliches gutes Gefühl!
Und ich werde, glaub ich, auch niemals genug davon bekommen!
Wir lösen uns voneinander, doch unsere Lippen sind immer noch ein paar Millimeter entfernt. Ich drücke ihm einen leichten Kuss auf die Lippen und setze mich dann wieder auf meinem Platz.
"Komm her, Baby", meint Erik und klopft neben sich. Doch ich schüttele den Kopf. Er seufzt:"Nagut". Erik nimmt meine Hand. "Du bist so unglaublich dünn geworden", meint er. "Tja, was kaum Essen und viel Sport alles machen", ich zucke nur mit den Schultern. Erik will noch etwas sagen, doch ich lege meinen Finger auf die Lippen. "Lass uns nicht darüber reden. Ich bin jetzt bei dir und es wird alles besser", erkläre ich. Er lächelt und küsst dann meinen Finger. Ich streiche seine Lippen entlang und lächele. Er lächelt ebenfalls.
Wir reden bis spät in die Nacht und es ist, als wäre ich nie weg gewesen. Als ob das alles mit Gina und Luca nie passiert wäre.
Es ist, als ob die Zeit stehen geblieben ist und ich genieße jede Sekunde davon.

Meine Schwester und der FußballerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt