48. Kapitel

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"Mario, du brauchst mich aber nicht bringen", erwiedere ich. "Kann ich aber.", erwiedert er und ich seufze.

Mario will mich nach Dortmund bringen, obwohl ich auch mit den Zug hinfahren könnte. Aber nein, mein lieber Bruder will das nicht akzeptieren.

"Nagut, du bringst mich hin unter einer Bedingung", meine ich. "Und die wäre?", fragt er und strahlt triumphierend. "Wir teilen uns die Fahrt. Du 3 Stunden. Ich 3 Stunden", erkläre ich. Er überlegt kurz und stimmt dann zu. Wir nehmen unsere Taschen und gehen dann zum Auto.

*

Nach fünf Stunden, wir hatten mittlerweile auch gewechselt, sitze ich am Steuer.

Stau.

"Warum muss gerade heute Stau sein?", brumme ich. "In Dortmund ist doch fast immer Stau.", seufzt Mario.
Plötzlich klopft jemand gegen das Fenster eines anderen Auto. Mario schaut rüber. Dort ist ein Mann, der ein Deutschlandtrikot mit der Nummer 19 in der Hand gegen das Fenster hält. Ab und zu erscheint ein Gesicht dahinter. Mario grüßt freundlich und lässt sich in den Sitz rutschen. "Es ist ja gut mit den Fans, aber manchmal...", meint er und seufzt. Ich kann nur lachen. "Liegt hier nicht noch ne Cap?", murmelt Mario vor sich hin und kramt im Handschuhfach. Ich drehe mich kurz um und packe eine vom Rücksitz, welche ich sie gebe. Er schaut sie sich an und grinst dann. "Woher hast du eine von Marco's Caps?", fragt er und hält sie mir hin. Eine schwarze Cap mit den drei Affen. "Er hat mir eine gegeben", zucke ich mit den Schultern. Er grinst, ehe er sie aufsetzt.
Nach einer weiteren Stunde kommen wir dann an. "Wo fährst du hin?", fragt mein Beifahrer verwirrt. "Zum Trainingsgelände. Erik hat gefragt, ob wir ihn abholen", erklärt ich. Er grinst breit. "Was ist los?", frage ich und konzentriere mich auf die Straße. "Ich hab dich lange nicht mehr so glücklich gesehen. Wenn du seinen Namen sagst, funkelt etwas in deinen Augen", meint er grinsend. Ich muss schmunzeln. "Ja, ich bin wirklich glücklich mit ihm", erwiedere ich. Wir kommen an und steigen aus. "Was ist das denn hier so laut?", frage ich, als wir zum Platz schlendern. "Ohoh! Öffentliches Training", antwortet Mario und setzt auch noch ne Sonnenbrille auf. Wir stellen uns etwas abseits hin. Das Training dauert nur noch 15 Minuten. "Du fällst überhaupt nicht auf. Bei 25 Grad mit Jacke und Cap", grinse ich. Mario übergeht diese Bemerkung.
Nachdem es vorbei ist, verteilt die Mannschaft noch Autogramme. Die meistens Fans gehen schon. Ich gehe leise zu Erik, der sich mit Marco unterhält, aber mit dem Rücken zu mir steht. Ich zeige Marco, dass er nichts sagen soll, als er mich entdeckt. "Ähm... Herr Durm. Würden sie sich vielleicht mal mit mir privat treffen?", frage ich und verstelle meine Stimme zu einer sehr quietschenden. Erik seufzt genervt. Marco muss aufpassen, dass er nicht in Gelächter ausbricht. "Tut mir leid, aber ich habe eine Freundin", erwiedert er und dreht sich um. "Das freut mich aber", grinse ich. Marco lacht sich einen ab. "Schatz, was machst du denn hier?", fragt er überrascht und legt seine Hände um meine Hüfte, somit zieht er mich zu sich. Ich lege meine Hände um seinen Hals und verschränke meine Finger in seinen Nacken. "Du wolltest doch, dass wir dich abholen?!", antworte ich und lehne meine Stirn an seine. "Mhm, stimmt. Hab ich bei deinen Anblick vergessen", schmunzelt er. Ich lächele und er legt seine Lippen auf meine. Als wir uns lösen, weil Woody unbedingt meinte sich räuspern zu müssen. "Leute, ich will euch nicht stören...", meint er, aber ich unterbreche ihn:"Tust du". Auf seinen Lippen bildet sich ein Grinsen. "Aber wir sollten langsam mal in die Kabine", beendet er seinen Satz. "Ja, dass stimmt leider, Schatz", meint Erik und drückt mir noch einen Kuss auf die Lippen, ehe beide verschwinden.
"June, kann ich mal kurz mit dir reden?", fragt Jürgen. "Unter vier Augen", fügt er hinzu. "Ähm... ich geh mal zu den Jungs", meint Mario und verschwindet schon. "Was gibt's?", frage ich freundlich. "Erik, hat mal erwähnt, dass du Sport studierst?!", fragt er. "Ja, dass stimmt", erwiedere ich und schaue ihn etwas verwirrt an. "Ich hätte eine Frage an dich.", erklärt er. Erwartend schaue ich ihn an. "Also derzeit habe ich keine Assistentin und ich würde dir diesen Platz gerne anbieten, natürlich nur wenn du willst", erzählt er. "Ähm... könnte ich mir das vielleicht überlegen", frage ich. "Natürlich. Du kannst mich ja dann anrufen", erwiedert er, lächelt mich an und verschwindet dann irgendwo hin. Verdutzt schaue ich kurz auf den Boden.

Meine Schwester und der FußballerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt