36. Kapitel

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Am nächsten Morgen werde ich um 8 Uhr auf. Weil ich nicht mehr schlafen und Erik wecken möchte ich auch nicht.

Deshalb stehe ich auf, ziehe meine Sportsachen an und jogge los.

Durch den Wald, am Fluss entlang und an einer Allee.

Ich mache eine kurze Pause und dehne mich. In meinem Bauch macht sich ein komisches Gefühl breit.

Vorsichtig drehe ich mich um.

Niemand zu sehen. Unmerklich zucke ich mit den Schultern. Ich bilde mir das bestimmt nur ein.

Schnell mache ich mich wieder auf den Weg nach Hause. Dort gehe ich duschen und setze mich in Jogginghose und weißen Top auf die Couch.

Mittlerweile ist es schon 12 Uhr und ein verschlafener Mario kommt aus seinen Zimmer. "Morgen", murmelt er. "Morgen", erwiedere ich. Er trägt nur ein T-shirt und eine Boxershorts.

Ob mich das stört? Nach einiger Zeit gewöhnt man sich an sowas.

Mario und Fabian schlafen eigentlich immer lange, außer sie haben Training. Eigentlich schlafe ich auch immer lange, aber in der letzten Zeit bin ich irgendwie zu wach. "Schläft Erik noch?", frage ich. "Glaube schon", meint er. "Guten Morgen", flötet Fabian, der gutgelaunt und in Jeans und Pulli runter kommt.

Ich stehe auf und gehe in mein Zimmer. Erik liegt noch im Bett und schläft.

Er sieht so niedlich aus.

Ich setze mich an die Bettkante und streiche ihm einige verwirrte Haarsträhnen aus der Stirn. "Schatz", flüstere ich und beuge mich über ihn. Vorsichtig lege ich meine Lippen auf seine Wange. Langsam öffne sich seine Augen. "Guten Morgen", flüstert er und streckt sich. "Na, gut geschlafen?", frage ich. "Ja, aber das Bett war etwas leer", meint Erik. Ein Lachen huscht über meine Lippen.

"Wie lange bleibst du?", frage ich dann. "Heute nur noch...", meint er. "Aber ich bleibe bis heute Abend", spricht er weiter. Ich lächele ihn an und auch er lächelt.

"Möchtest du etwas essen?", frage ich. "Gerne, aber vorher...", erwiedert er und zieht mich zu sich runter. Sanft legt er seine Lippen auf meine. Sofort öffnen sich unsere Lippen und unsere Zungen spielen miteinander.

Ich liebe diesen Mann so sehr!!!

Womit habe ich ihn nur verdient?

Mein Handy reißt uns auseinander. Seufzend löse ich mich von ihm. Ich hole es aus meiner Hosentasche und schaue drauf. Eine Nachricht von Kensi in der Gruppe. Es ist ein Link von der Bild Zeitung.
Weltmeister im Liebesglück?
Dortmund. Vor ein paar Wochen haben wir berichtet, dass Erik Durm und June Götze, die Schwester von Mario Götze, sehr vertraut gesehen wurden. Doch gestern sichtete man die 18-Jährige weinen im Park.
Was ist bei dem neuen Pärchen passiert, dass sie weint?
Ist das Glück jetzt schon zu Ende?
Wir werden weiter recherchieren um die fehlenden Informationen zu beschaffen.

lese ich laut vor.

Ich kann mir ein Lachen nicht verkneifen.

"Hoffentlich fragen sie dich nicht danach", meine ich, nachdem ich mich einiger Maßen beruhigt habe. "Doch wahrscheinlich schon", erwiedert Erik. "Und was wirst du sagen?", frage ich. "Das es Privatsphäre ist und es die Öffentlichkeit nichts angeht", antwortet er und zieht mich in eine Umarmung.

"Möchtest du jetzt etwas essen?", frage ich, als wir uns voneinander lösen. "Ja, gerne. Ich ziehe mir nur was an", lächelt er und auch mir zaubert er ein Lächeln auf die Lippen.

Er zieht sich schnell etwas an und wir gehen dann in die Küche.

"Kaffee?", frage ich, als ich vor der Kaffeemaschine stehe. "Ja, bitte", meint Erik. "Uns auch", rufen meine Brüder aus dem Wohnzimmer. Ich lächele.

Typisch die beiden.

"Warum trinkst du keinen?", fragt Erik und umarmt mich von hinten. Ich stelle die Kaffeemaschine an und antworte:"Ich mag einfach keinen Kaffee.".

Ich bringe meinen Brüdern ihren Kaffee und frühstücken dann mit Erik. Nachdem wir gefrühstückt haben, gehen wir spazieren. Wir reden über alles mögliche. Fast wie früher, aber halt nur fast.

Als wir dann durch halb München geschlendert sind, muss Erik wieder zurück nach Dortmund fahren.

Also gehen wir zurück und er packt seine Tasche. Danach verabschiedt er sich von Mario und Fabian und ich bringe ihn noch runter. Dort verschieden wir uns ebenfalls und ich drücke ihm noch einen Kuss auf die Lippen, ehe er dann los fährt.

Etwa schwerenherzens schaue ich ihm nach,  bis er um die Ecke biegt. Wieder steigt so ein komisches Gefühl in mir auf und ich löse mich von meinem Standpunkt und gehe wieder ins Haus. Ich setze mich zu den beiden auf die Couch und schließe die Augen. Kurz darauf schlafe ich schon ein.

Etwas benommen merke ich nur, wie jemand mich in mein Bett trägt.

Tut mir leid, dass so lange nichts kam, aber ich musste viel für die Schule machen.

Meine Schwester und der FußballerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt