...und ich bin ein Toy Boy

120 6 0
                                    

Dieser Tag hatte mein Schicksal besiegelt und ich schaffte den Sprung aus der Gosse. Wohne heute, zwei Jahre später, in einer schicken Londoner Wohnung, habe zwei Katzen und eine coole Band, mit der ich als Sänger die Insider- Clubs rocke.

Vero kommt aus dem Bad und rubbelt sich das dunkle Haar.

„Heute Abend findet eine Gala im Palais Lamotte statt. Ich möchte, dass du dort erscheinst. Die Limo holt dich um acht ab."

„Hm, das ist neu." murmele ich.

Ich liege nackt auf meiner Couch und kraule Mia, meine Katze.

„Was meinst du?" fragt Vero gehetzt.

Natürlich ist sie wieder mal auf dem Sprung.

„Na, meine Dienstleistungen zweimal an einem Tag einzufordern." schmunzele ich und blinzele ihr zu.

" schmunzele ich und blinzele ihr zu

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

Vero schaut mich verärgert an.

„Hör auf damit, Luke! Und denk daran, same procedure as every time, geht das klar?"

Das Spiel auf diesen Partys ist immer das Gleiche. Um die Lady zu entspannen, soll ich wie ein liebestoller Hirni um sie herumschwänzeln und sie später in irgendeiner Besenkammer rammeln, bis sie schreit. Nur, dass sie genau das nicht tut. Hat sie auch noch nie. Manchmal piepst sie leise, aber dann verschwindet sie danach schnell im Bad. Ich weiß, es ist ihr peinlich. Am Anfang hatte ich ständig befürchtet, dass sie gar nicht zum Höhepunkt gekommen war. Doch ihr Körper straft mich Lügen, denn ich spüre ihr Zucken, ihre Nägel in meinem Rücken und ihre kalte Zunge, wenn ich sie küsse.

„Luke!"

„Ja, Ma'm. Ganz, wie sie wünschen."

„Nenn mich nicht so. Dann komme ich mir so alt vor."

Nun, du bist ja auch schon fast Vierzig, liebe Vero! Ich stehe auf und gehe duschen.

Vero kommt ungern in meine Wohnung. Das habe ich in den letzten Jahren gelernt. Sie tut es nur, wenn sie es wirklich dringend nötig hat. Ich vermute, dass Frederick, ihr Banker- Ehemann, ihr ziemlich zusetzt, denn sie hat manchmal blaue Flecken am Körper. Sie tut zwar alles, um sie vor mir zu verbergen, doch klappt das nicht immer. Und Fred behandelt sie wie Dreck, wenn ich beide auf Partys beobachte, kommt es mir hoch. Ich denke, ich bin Vero's Ausgleich dafür. Manchmal ist ihr Lachen sogar echt, wenn wir es getan haben. Nicht wie ihr 2- Millionen- Pfund- Lächeln, das sie auf Empfängen zeigt.

Ich habe damals wirklich gestaunt, als ihr Mercedes vor der teuren Privatklinik stand, um mich abzuholen und die mysteriöse Frau sich als Veronika Davonport entpuppte. Ich war so clean gewesen, wie noch nie. Es hatte sich großartig angefühlt und ich war ihr sogar ein wenig dankbar gewesen. Wir waren in ein abgelegenes Cottage gefahren und sie hatte gesagt:

„Luke, wenn du möchtest, springt noch mehr als 1000 Pfund für dich raus."

Ich hatte sofort geschnallt, was sie wollte und griff nach ihrer Hüfte. Doch sie hatte  sich mir wieder entzogen und entgegnet:

„Nein, ich will keinen Sex, Luke. Ich will dein Leben ändern. Ich kaufe dir eine Wohnung, alles, was du willst. Alles, was du brauchst, um ein vernünftiges Leben zu führen."

„Warum ich?" hatte ich sie an diesem Tag zum ersten Mal gefragt.

Und bekam die gleiche Antwort, die ich heute auch noch bekomme: Keine.

„Ja oder nein?" hatte sie energisch insistiert.

„Was muss ich dafür tun?"

„Nichts, nur clean bleiben."

Ich hatte ihr nicht geglaubt. Früher oder später würde sie das wollen, was alle von mir wollten. Aber was hatte ich schon zu verlieren? Mein Vater war Alkoholiker, der mich schon von klein auf grün und blau geprügelt hatte. Bis ich mit fünfzehn stark genug gewesen war, mich zu wehren. Meine Mutter lag schwerkrank im Bett, sie hatte Multiple Sklerose im Endstadium. Sie war völlig steif, konnte nichts mehr alleine tun. Ich wußte, dass der alte, widerliche Sack sich an ihr verging. Ich hatte ihn einmal dabei erwischt und war auf ihn losgegangen. Hätte ihn fast tot geprügelt, dann bin ich abgehauen. Lebte damals bereits seit zwei Jahren auf der Straße. Und so schlecht wäre es doch nicht, sich sexuell nur auf eine Person konzentrieren zu müssen, oder?

„Gebongt." hatte ich also geantwortet.

An diesem Tag war Veronika einfach wieder gegangen, ohne irgendetwas von mir als Gegenleistung einzufordern. Ich blieb über Nacht in dem hübschen Cottage und am nächsten Tag stellte sie mir meine neue Bleibe vor, die in einer tollen Gegend lag und auch super aussah. Ich hatte plötzlich ein richtiges Bett, ganz für mich alleine! Die Möbel waren ultramodern, und Vero sagte, wenn es mir nicht gefiele, sollte ich einfach was Neues kaufen oder ihr Bescheid sagen. Ich bekam ein Konto auf meinen Namen, sie überweist mir regelmäßig Geld. Meine Wohnung dekoriere ich ständig um, immer das Neueste und Coolste vom Markt. Und nichts ist Vero zu teuer.

Im Prinzip brauche ich nur zu blinzeln, und sie kauft mir alles, was ich will.

Im Prinzip brauche ich nur zu blinzeln, und sie kauft mir alles, was ich will

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.




OpportunitiesWhere stories live. Discover now