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Moi. Einen wunderschönen guten Nachmittag.

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Ein Ring an der Hand des Mannes. Silber mit weißem Edelstein. Genau wie meiner, nur dass mein Edelstein blau war.

Ich spürte, wie sich alles in mir anspannte und sich ein Gefühl wie Angst in mir breitmachte.

Instinktiv tippte ich Luke an und zeigte auf den Ring. Als ich sah, wie seine Gesichtszüge sich merklich anspannten und er die Augen zusammenkniff, wusste ich, dass es das Richtige gewesen war.

Als der Mann die Blicke bemerkte und aufschaute, setzte sich Luke kerzengerade auf. Mein Gegenüber lächelte ihn an.

Doch es lag noch etwas anderes in seinem Blick. Etwas, dass ich bei Nick gesehen hatte, als ich sein wahres Selbst erkannte.

Ohne es zu bemerken, hatte ich mich ebenfalls kerzengerade aufgerichtet. Als sich unsere Blicke trafen, schnappte ich nach Luft.

Grün. Der Mann hatte verdammte grüne Augen.

Sein Lächeln verwandelte sich in ein süffisantes Grinsen, als er bemerkte, wie ich immer nervöser wurde.

Dann schaute er wieder Luke an.

Ich schluckte, als ich bemerkte, dass sich beide plötzlich keinen Zentimeter mehr bewegten. Sie waren wir erstarrt. Eingefroren.

Verwirrt schaute ich von einem zum anderen. Was geschah hier, verdammt nochmal? Beide Augenpaare funkelten das jeweils andere kühl an.

Ich schaute mich panisch um. Verdammt, merkt denn niemand, was hier passierte?

Die Minuten verstrichen und ich rutschte ungeduldig auf meinem Platz hin und her. Was sollte ich nur tun?

„Geht es dir gut?", hörte ich eine kindliche leise Stimme und brauchte einen Moment, bis ich bemerkte, dass die Frage mir gegolten hatte.

Ich sah mich um und blickte in das Gesicht eines kleines Mädchens, das mich besorgt mit großen, rehbraunen Augen ansah.

Ich lächelte. „Ja, alles okay", antwortete ich beschwichtigend.

Jetzt lächelte auch die Kleine wieder. Ihre hellbraunen, mittellangen Haare waren zu zwei niedlichen Zöpfen geflochten und erinnerten mich an Zoey. Zoey... Darüber musste ich unbedingt noch mit Luke reden.

„Was machen die da?", fragte das Mädchen plötzlich und zeigte auf Luke und den Typen, welche sich immer noch ein Blickduell lieferten.

Verdammt, das hatte ich komplett vergessen. Sofort war mein Puls wieder auf 270 und ich mied es, das Mädchen anzusehen. Sonst würde sie mich wieder fragen, ob es mir gut ging.

„Das...äh...die spielen bloß so ein bescheuertes Spiel... Jungs eben", antwortete ich und gab ein nervöses Lachen von mir.

Die Kleine grinste.

„Josie! Es geht gleich los!", rief eine Frauenstimme.

Das Mädchen schaute auf. Sie warf mir noch ein entschuldigendes Lächeln zu, bevor sie über die Beine der Dame neben mir kletterte, welche sie empört ansah, und hüpfte dann fröhlich zu einer hochgewachsenen, schlanken Frau, vermutlich ihre Mutter, welche mir ebenfalls ein warmes Lächeln schenkte.

Oh, es gab als doch noch nette Leute hier.

Ich lächelte zurück und wandte mich dann wieder Luke und dem Typen zu. Das Blickduell würde nie enden, wenn ich nicht bald irgendetwas unternahm.

Unruhig betrachtete ich, wie der Typ seine Hand ausstreckte. Verdammte scheiße, der Kerl hatte sich noch unter Kontrolle! Irgendwie jedenfalls...

Ich atmete kurz tief ein und streckte dann ebenfalls meine Hand aus. Dann formte ich aus dem Wasser in Lukes Glas eine Kugel, vereiste sie mit der anderen Hand und schleuderte sie direkt auf den Typen gegenüber.

Frozen Fire (I)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt