Erschrocken zucke ich in der nächsten Sekunde auf, als ich bemerke, wie sich neben mir etwas auf der Bank bewegt.
Schockiert sehe ich den Mann an, der sich ungemütlich auf die Bank quetscht, damit er ganz darauf liegt und aussieht, als würde er darauf schlafen wollen.
Bestimmt muss der jenige Betrunken sein, weil mir bei jeden Schritt, denn ich näher komme, der Alkoholduft in die Nase kriecht.
Ich weiß, man sollte sich keine betrunkene Fremden nähern, aber ich kann ihn doch nicht einfach so liegen lassen.
Sofort kommt mir ein Blitzgedanke und ich zücke mein Handy erneut, um die Polizei verständigen zu können.
Diese werden den Jenigen wenigstens nach Hause bringen, bevor er krank werden würde oder noch schlimmer, ihn noch weiß gott was hier passiert.
Bevor ich meine Tat umsetzen kann, setzt sich der Braunhaarige, der mir bisslang noch den Rücken zugewendet hat, mit einem Stöhnen auf, weil er wohl bemerkt hat, dass das hier zu unbequem ist und nun kann ich in das Gesicht des Fremden erkennen.
Gut, das ich stehen geblieben bin, denn der Mann ist kein Fremder, sondern Brian.
Zügig gehe ich die letzten paar Meter auch noch auf ihn zu und sehe ihn dann erstmal fragend an.
Er jedoch hat seinen Blick auf den Boden gerichtet und wackelt mit seinem Körper immer mal hin und her.
Dass sich unsere Wege auf so eine eigenartige Art wieder kreuzen würden, hätte ich nicht gedacht.
Ich frag mich echt, was ihn dazu getrieben hat, so viel zu trinken.
Er scheint total dicht zu sein, dass erläutern mir seine roten Bäckchen und seine Benommenheit.
Außerdem würde er sonst niemals um diese Zeit auf dieser Bank sitzen, da bin ich mir sicher.
Mit einem schlechten Gewissen, setze ich mich an seine Seite und streichle behutsam über seine Schulter, um ihn auf mich aufmerksam zu machen, aber nicht zu erschrecken.
Ich weiß ja noch nicht einmal, ob er mich zu bemerken scheint.
Erschöpft hebt er seinen Kopf, bedrachtet mich nur mit halb geöffneten Augen und ich kann sehen, wie der funke Hoffnung aus diesen fällt.
,,Du bist nicht Riley." flüstert er leise und wendet seinen Kopf wieder von mir ab.
Ich glaube ich verstehe so langsam den Auslöser dieser Situation.
Eines ist sicher, der Größere wird sich nicht wehrlos von mir mitziehen lassen, aber hier sitzen lassen, werde ich bestimmt nicht, weshalb ich mich vor ihn hinknie und sein Gesicht so drehe, dass er mich ansehen muss.
Dabei kann ich diese Trostlosigkeit in ihn sehen.
Das es die Zwei auch nicht mal hinkriegen, die Komplikationen, die zwischen ihnen stehen, zu klären.
,,Sola, ich vermisse ihn." schnieft er und ich bin überrascht, dass er erkennt, wer ich bin.
Oh man, er ist ja wirklich hoffnungslos verliebt und ich würde ihn so gerne irgendwie helfen.
Von Brians Gesicht laufen nun manche kleine Tränen herunter und kurzfristig ziehe ich ihn an den Nacken zu mir, um ihn einmal umarmen und über den Rücken streicheln zu können.
Zusätzlich sag ich ihm, dass er sich beruhigen soll, bis ich mich ruckartig löse und dann an den Schultern aufheben möchte.
Brian wehrt sich nur leicht, da er zu mehr nicht fähig ist und sagt mir im genervten Ton, dass ich ihn hier einfach sitzen lassen soll, was ich bestimmt nicht zulasse.
Also hol ich tief Luft und baue dann so viel Kraft auf, um denjenigen endlich auf seine Beine zu stellen, dass er jammernt kommentiert.
,,Und jetzt bring ich dich nach Hause, also halt deinen Mund und hilf mir!"
Nach den Gesagten, hört er auf, mich andauernt weg schupfen zu wollen, doch ganz ohne Protest lässt er sich trotzdem nicht mitziehen.
Ich hab wirklich Mühe ihn überhaupt an dem Arm zu stützen und das er andauernt mal über seine eigenen Füße stolpert, macht es mir nicht unbedingt leichter.
,,Weischd du, ich glaub ish fang eine Beziehung mim...Alkohol an" plappert er unverständlich, sodass ich es fast nicht entziffern kann, vorallem weil ich mich eher darauf konzentriere, ein Stück weiter zu kommen, statt mit demjenigen umzufallen.
,,Der ish imma für misch da und ersetzt mich auch niht so schnell... nischt so wie Riley!"
Aish, bitte lass uns einfach bald ankommen, dieses Gejammer desjenigen, kann ich echt nicht mehr länger aushalten.
Nach ein paar Stopps, die wir einlegen mussten, damit sich Brian übergeben konnte, weil er unbedingt etwas von dieser Flüssigkeit in seiner Leber raus bekommen musste, stehe ich nun vor seiner Wohnung, während ich den Größeren vorsichtig bei den Stiegen abgesetzt habe und sich dieser an das Gitter drauf hängt.
Seine Augen fallen auch schon die ganze Zeit zu, weil ihn die Müdigkeit so langsam übernimmt.
Deshalb beeil ich mich auch schon, den Schlüssel, denn ich aus Brians Jackentasche heraus gefummelt habe, in das Schloss zu stecken.
,,Ich vermisse ihn so sehr!"
Genervt hebe ich eine Augenbraue in die Höhe und bedrachte ihn dann mit einem ,,Ist-das-dein-ernst-Blick", bevor ich ihn etwas strauchelnd in die Wohnung schleppe, die ich vorher noch aufgemacht habe.
Weil ich mich nicht recht auskenne, wo sich sein Zimmer befindet, stelle ich ihn vorerst im Wohnzimmer wackelig ab.
Ich bin mir zwar nicht sicher, ob er sich halten kann, trotzdem vertraue ich darauf und werde jetzt erstmal die ganzen Räume durchsuchen.
Es ist, als würde ich eine Room Tour machen, weil ich in jede Tür rein schaue.
Die Erste neben den Esstisch ist es schonmal nicht, die zweite Tür ist das Bad und das dritte sieht mir verdächtig danach aus, dass es seines ist.
Ich gehe genauer rein, mustere jedes Detail und sehe wie gepflegt und minimalitsich es eingerichtet ist, während einer seiner Smokings an der Kastentür hängt.
Jap, definitiv sein Zimmer.
Dann will ich zurück zu ihn gehen, als mich das nächste Chaos erwartet.
Natürlich ist der Betrunkene nicht einfach so stehen geblieben und hat auf mich gewartet, nein.
Er hat, wie es aussieht, sich an jeden Möbelstück festgehalten, um in die Küche zu gelangen, dabei alles runter geschmissen, was er nur gefunden hat, sodass es aussieht, als hätte ein Tornado gewütet, dabei war ich nur höchstens 1 Minute nicht da.
Gerade will ich ihn anmaulen, als er taumelnt in der Küche steht und irgendetwas an sein Ohr hält.
Bei genaueren Hinsehen, weiß ich auch, was es ist.
,,Solaa, mein Handy ish kaputt!" schmollt er und hält mir das Ding in seiner Hand entgegen, dass er als Handy bezeichnet.
Kopfschüttelnd nehme ich es ihn ab und lege es zurück in den Kühlschrank, wo es auch hingehört.
,,Vielleicht liegt es auch daran, dass das ein Stück Butter war und nicht dein Handy." kläre ich auf und nehme anschließend sein echtes Handy aus meiner Tasche, weil ich dieses eingesteckt habe, damit es während dem Heimweg nicht auf den Boden knallen würde.
Dieses nimmt er dann und hält es an sein Ohr, ohne überhaupt einen Anruf zu betätigen.
Ich fühle mich, als würde ich mich gerade um ein Baby kümmern müssen.
Ich bin nur froh, dass er nicht mehr fähig dazu ist, eine Nummer zu wählen.
In dem Zustand soll er wirklich mit niemanden mehr reden, vorallen nicht mit dem, den ich glaube, dass er anrufen will.
Daraufhin beschwert er sich, dass Riley nicht dran geht und bestätigt somit meine Vermutung.
Bevor er noch irgendwas anderes anstellen würde, nehme ich ihm dieses Ding wieder ab und möchte ihn sachte in die Richtung seines Zimmers schupfen, achtend darauf, dass er nicht umfällt.
Wütend schaupt er auf, lässt es aber ohne weitere Wiederrede zu, bis wir endlich in seinem Zimmer ankommen und ich ihn erleichert dort absetze.
Endlich, ich hab es geschafft.
Wenn ich einmal nochmal auf den Gedanken komme, einen Betrunkenen nach Hause zu bringen, dann lass ich mich entgültig einliefern.
Das ist die Hölle, vorallem wenn man so ein hoffnungslos verliebter Volltrottel ist, wie Brian.
,,Ich wollte nish nachhausche, sondern zsu Riley!
Von mir aush können wir uns auch wieda streiten, haupt...hiks...sache er ist da.
Ich bin so allheine in diesher Wohnung."
Mit diesen Satz lässt er sich in die weiche Unterlage fallen und spricht beschwippst weiter, während er sich die Schläfe massiert, als würde ihn die starken Kopfschmerzen quellen.
,,Ish will meine Hand durch seine wundervollen und fluffigen Locken fahren lassen...hiks...
Sein wunderschönes Lächeln bedraschten, dass mich ansteckt.
Seine kindische Art erleben, die misch immer wieder nelkt.
Seinen Körper berühren, seinen Hals liebkoshen und ihn auch da unten berühren dürfen."
Geschockt schau ich ihn an.
Also das war mir definitiv gerade zu viel Information.
So sicher ich mir auch gewesen bin, dass die Zwei sich nicht unbedingt zurückhalten, möchte ich nicht jedes kleine Detail von ihnen wissen.
Hoffentlich wird der hoffnungslos verliebte Idiot einfach bald einschlafen.
Mit diesen Gedanken, verlasse ich das Zimmer desjenigen, der nach seinem Redefluss ziemlich schnell im Bett ruhig wurde und setze mich dann geschlaucht auf die Couch.
Dieser Kerl hat eine totale Charakterveränderung wenn er Alkohol intus hat, dass muss ich selber eingestehen.
Ich überlege, ob ich das Chaos aufräumen soll, aber immerhin hab ich es nicht angerichtet, also entscheide ich mich dagegen.
Ich hab schon genug für den Braunhaarigen getan.
Anschließend fallen mir die Augen wie automatisch zu und ich drifte ebenfalls in die Traumwelt.
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❤️🩹❤️
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I Like Me Better when i'm with you
RomanceBrian Jones, ein hochnässiger Geschäftsmann wird von seinem besten Freund unwissend auf einer Wohnungsapp angemeldet, nachdem dieser es satt hat, seinen Freund so einsam zu sehen. Sein Ziel ist es, dass er sich eine Mitbewohnerin sucht, womit Brian...
Hopelessly in love idiot
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