I have a problem

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59 Kapitel (Pov Brian)

Ich muss hier einfach raus.
Raus aus meiner Wohnung, raus aus dieser Atmosphäre und am besten so weit weg von der Person, die sich nur wenige Meter in einem anderen Zimmer befindet.
Ich reiß die Glastür auf und schreite den langen dunkelnen Weg entlang, nicht wissend, wo ich überhaupt hingehe.
Ich will über nichts mehr nachdenken und einfach abschalten, doch immer wieder erscheint der Blick von Riley vor meinen Augen, wie er mich vor 10 Minuten angesehen hat.
So verletzt und mit voller Hass, als ich ihm diese bestimmten Worte entgegen schrie.

Ich kenne Riley zwar noch nicht lange, aber ich wusste, dass ihm meine Worte nachgehen werden.
Noch nie hat derjenige ein Wort über seine Eltern fallen lassen und es scheint mir so, dass es ein ziemliches Tabuthema für ihn ist.
Vielleicht ein weicher Punkt oder doch eine schmerzvolle Erinnerung und trotzdem hab ich es angesprochen.
Ich hab mich von meiner Wut leiten lassen und konnte mich nicht mehr zusammenreißen.
Mein einziges Ziel in diesem Moment war, denjenigen zu verletzten und das hatte ich ja auch erreicht, also warum fühl ich mich nun so schlecht?
Es ist doch nur gerechtfertigt gewesen, was ich gemacht habe, immerhin hat er auch schlecht über meine Eltern gesprochen.

Riley muss mich jetzt bestimmt hassen und auch wenn das immer meine Absicht war, bemerk ich erst jetzt, dass ich das unbewusst nie wollte.
In meinen Gedanken versunken, bemerke ich nicht, dass meine Beine mich zu dem nahegelegenen Stadtpark bringen.
Erst als ich den leicht belichteten Pfad entlang gehe, fällt es mir auf und als ich mich der Bank nähern wollte, erkenne ich eine Gestalt.
Wer ist um diese Zeit noch in einem Park und dann auch noch alleine?
Okey ich bin das zwar auch, aber dafür gibt es einen bestimmten Grund.

Erst als die Person meine Anwesenheit ebenfalls zu bemerken scheint, erkenne ich, um wenn es sich handelt.
Anscheinend ist der Braunhaarige, nach unserem Streit auch nicht ins Zimmer gestürmt, sondern hat sich genauso wie ich, von der frischen Luft leiten lassen.
Flüchten wäre jetzt also einfach unglaublich feige und ich bin vieles, aber aufgarkeinen Fall ein Feigling!
Ich gehe auf ihn zu und ignoriere seinen Todesblick, indem ich mich einfach neben ihn setze und ihn letztlich ein ,,Tut mir leid" zuflüstere.

,,Tut mir leid? Ist dein ernst?
Du glaubst, dass diese drei Worte das Gesagte entschuldigen?
Weißt du wie sehr diese Worte weh getan haben, für eine Person, die zusehen musste, wie seine eigenen geliebten Eltern vor seinen Augen starben und er die einzigste Person ist, die überlebte, obwohl er ebenfalls sterben wollte, weil er nicht wusste, was er mit seinem Leben noch anfangen soll?
Er hat alles aufeinmal verloren und war ganz alleine, musste schauen, dass er in Leben weiter kommt und glaubst du nicht, dass er sich viel anhören musste?
Doch, das musste er und er hat damit angefangen zu versuchen, sich das nicht zu Herzen gehen zu lassen, aber irgendwann kann eine Person einfach nicht mehr!
Irgendwann geht sie auch zu brüchen und fängt damit an, sich selber zu hassen!
Glaubst du, dass sie dann auch noch eine Person braucht, die einem immer wieder zu Augen bringt, was für eine Schande er ist?"
In Schock schaue ich zu, wie derjenige mich anschreit und immer mehr Tränen aus seines Augen rennen.
,,Rileyy...ich... weiß nicht, was ich sagen soll!"

,,Sag einfach garnichts!
Ich hätte dir das nicht erzählen sollen, geschweige den hättest du hier her kommen sollen!" versucht er zu brüllen, doch seine Stimme bricht ab, was daran liegt, dass er weint.
Mit schnellen Bewegungen erhebt er sich von der Bank, auf der wir beide sitzen und will weggehen, als ich ihn davon abhalte, indem ich sein Hangelenk mit sanften aber dennoch etwas festen Griff festhalte.
Kurz blickt der Besagte verwirrt zu mir, als mein inneres Gefühl überherrscht und ich ihn einfach in eine Umarmung ziehe.
Er braucht jetzt Zuwendung und diese will ich ihm geben.
Ich will mich entschuldigen für die Worte, die ich so sehr verletzten, doch das würde es nicht besser machen.
Deswegen entschließe ich mich für die Variante, ihn tausende Wörter mit nur einer Umarmung zu vermitteln, in der Hoffnung, dass er mich versteht und nicht wegdrängt.

I Like Me Better when i'm with you Where stories live. Discover now