15 | Swanys Birthday | Real Life

17 6 7
                                    

05.05.2023

Das helle Sonnenlicht brannte erbarmungslos durch die Baumkronen auf die junge Frau hinunter, ihre Augen leuchteten in einem schönen Grüngrau und ihr blondes Haar wippte im Takt ihrer Schritte. Vor ihr trabte ihr Rüde Teddy, dessen Leine sie über ihren Schultern hängen hatte.

Immer wieder wanderte der Blick des Rüden zu seinem Frauchen, seine braunen Augen immer treu auf Swantje gerichtet. Das Fell des Schäfer Appenzeller war hellbraun und kurz, er hechelte, wandte sich um und trabte wieder neben Swantje.

Die Blonde beugte sich einmal kurz hinunter und kraulte ihn am Hals, bevor sie sich wieder aufrichtete und Luft holte. Teddy bellte leise und sah zu seinem Frauchen hinauf.

Schließlich verließen sie den Wald, die junge Frau war durch die dichten Baumkronen gegen die Sonne etwas geschützt, doch nun fiel es komplett auf Swantje. Mit ihrer Hand schirmte sie ihre Augen gegen die störenden Sonnenstrahlen ab.

Beide verließen den Feldweg und gingen nun über die saftig grüne Wiese, die schließlich an einem See mündete. Das Licht des großen Sterns am Himmel glitzerte auf der Wasseroberfläche und blendete die Frau. Leicht kniff sie ihre Augen zusammen, runzelte ihre Stirn, sie hielt ihre Hände über ihre Augen und trat näher an den See heran.

Swantjes Hund stürmte los, sobald er das Wasser sah, und war auch schon kurz darauf in das erfrischende Nass gesprungen. Die junge Frau lachte auf und beschleunigte etwas ihre Schritte.
An der Stelle, an der sie hielt, stand eine Bank mit Tisch, eine Hälfte direkt in der prallen Sonme, die Andere im Schatten einer kleinen Baumgruppe.

„Teddy?" Swantje hatte ihren Rucksack auf der Bank, die im Schatten stand, abgestellt und wandte sich nun dem See zu. Weit und breit kein Hund zu sehen, keinen Schäfer Appenzeller, kein hellbraunes Fell, nicht mal ein Geräusch. „Teddy?!" Ihre Stimme hatte inzwischen einen hohen Ton angenommen, eindeutige Sorge war darin zu hören.

Sie joggte zu dem See, hielt direkt am Ufer, doch von dort aus konnte sie ihren Teddy nicht erkennen. „Teddy!" Ihre Stimme dieses Mal lauter und auch irgendwie streng.

Tiefe Sorge flammte in der jungen Frau auf, als sie noch immer nirgendwo ihren Rüden erblicken konnte.

Ein lautes Knacken hinter ihr ließ sie erschrocken umdrehen. Die Gestalt würde sie jedoch immer wieder erkennen. „Jens!"

Er hatte einen Korb in der Hand und neben ihm stand ein hechelnder Teddy mit wedelndem Schwanz. Seine blauen Augen glänzten fröhlich im Sonnenlicht. „Teddy! Jens!" Swantje kam sofort auf ihren Mann zu und umarmte ihn stürmisch. „Ihr habt mir so einen Schrecken eingejagt!"

Sie schlug im spielerisch auf die Brust und grinste etwas. „Mach das bitte nie wieder!", bat sie grinsend.

„Mal sehen."

Sie schüttelte leicht den Kopf. „Was ist denn da im Korb?"

„Der Grund, warum du mit Teddy hier her kommen solltest", erwiderte er nur auf ihre Frage. Seine rechte Hand legte sich an ihre Hüfte und zog sie näher an sich, während sie gemeinsam zu der Bank hinüberschlenderten.

Die 39-Jährige setzte sich in den Schatten, Jens saß ihr gegenüber auf der sonnigen Bank und lächelte leicht. Augenzwinkernd öffnete er die eine Seite des Picknickkorbes und holte etwas kleines, rundes aus dem Korb. Es war ein Muffin mit einem kleinen Sahnehäubchen und auf der Sahne lag eine rosafarbene Himbeere.

„Lass sie dir schmecken, mein Schatz", sagte Jens sanft und lächelte, „hab ich selbst gebacken."

Swantje biss in den Muffin und stöhnte genüsslich auf. „Mh ... das schmeckt unglaublich gut!"

„Freut mich, wenn es dir schmeckt", meinte er und lächelte leicht. Dann stand er auf und griff ein weiteres Mal in den Korb. Heraus holte er eine etwa mittelgroße Dose mit saftigen, roten Erdbeeren. „Komm mit." Er nahm ihre Hand, zog sie von der Bank hinauf und hob sie im Brautstyle auf seine Arme.

Kurze Minuten später setzte er sie sanft auf der Wiese ab und setzte sich neben sie. Dann legte er sich nach hinten, ihren Kopf auf seiner Brust und sahen sie sich den Sonnenuntergang an. Teddy sah sie kurz aus seinen treuen, dunklen Augen an, dann tapste auch er zu ihnen und legte den Kopf auf Swantjes Schoß.

***

Es tut mir leid, der der Oneshot wieder ziemlich kurz ist.
Dieser ist nun genau ein Jahr alt. Ich hab ihn als Geburtstagsgeschenk für eine Arbeitskollegin meiner Mom geschrieben.
Und tatsächlich hab ich das gerne gemacht, Swantje gehört auch zu meinen Lieblingsmenschen, obwohl sie für mich eigentlich fremd ist.
Und genau deswegen hab ich diesen Oneshot heute veröffentlicht, denn sie hat wieder Geburtstag.

MondsplitterTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon