5 | Küss den Frosch | Drarry

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Er wusste, es war Zeit, aufzustehen. Doch heute fehlte ihm einfach nur die Kraft, sich aus seinem schön mollig warmen Bett zu erheben, denn selbst sein Wecker hatte schon vor zirka zehn Minuten geklingelt ...

„Harry! Komm, wach auf!", wurde er schließlich ruckartig aus seiner Dös-Phase gerissen.

Der Dunkelhaarige grummelte und drehte sich auf die andere Seite, wohl wissend, dass er damit Neville, der jetzige Störenfried, ärgern konnte. „Neville, lass das ...", murrte Harry müde.

Wieder wurde er durchgeschüttelt, was ihn langsam sauer werden ließ. „Mhm! Ist ja gut!" Harrys Stimme wurde lauter, hatte Wut in seinem Organ und er setzte sich wütend auf. Mit einem fast schon mörderischen Blick setzte er sich seine runde Brille auf.

Er sah in Nevilles panisches Gesicht und sogleich verrauchte seine Wut und machte dem Mitleid ihm gegenüber platz. „Was ist los?"

Neville fuchtelte sofort wild vor seinem Gesicht herum und rief irgendwas mit Trevor und verschwunden. Etwas überfordert hob der Brillenträger seine Arme und hielt die Handgelenke des ihm gegenüberstehenden Jungen fest. „Ok, langsam, bitte nicht so laut. Was ist mit Trevor?"

„Meine Kröte ist weg! Er ist nicht mehr bei mir!"

„Und wenn er einfach nach etwas zu essen sucht? Er hat doch auch Hunger ..."

„Nein, ich habe immer etwas für ihn in meiner Schublade im Nachttisch."

Angewidert bei dem Gedanken, was man in dem Nachttisch finden könnte, verzog Harry das Gesicht und griff nach seiner Kleidung und seinem schwarzen Umhang, um sich umziehen zu können. „Wir werden ihn nach dem Unterricht suchen. Jetzt gehe ich erst mal in die große Halle und esse etwas", murmelte Harry und ging schon in den Gemeinschaftsraum runter, wo Hermine ihn schon freudig erwartete.

Kaum kam er bei ihr an, wurde er in eine stürmische Umarmung gezogen. „Wo ist Ron?", fragte Hermine.

„Weiß ich nicht. Vielleicht ist er schon in der großen Halle."

Beide verließen den Gryffindor-Turm und stiegen die Treppen zur großen Halle runter, wo schon reges Treiben war. Unauffällig wanderte Harrys Blick zu dem Tisch der Slytherins, doch Malfoy war nicht zu sehen. Besorgnis wallte in dem Goldjungen auf.

Doch bevor er sich weiter Sorgen machen konnte, wurde er von Hermine zu den Gryffindors gezogen, wo auch tatsächlich Ron saß und mit seiner kleinen Schwester plauderte.

Als der Rothaarige eine Bewegung neben sich wahrnahm, setzte er einen fast schon hasserfüllten Blick auf, den er seinem ehemaligen besten Freund zuwarf.

Sofort spürte Harry Hermines tröstende Hand auf seiner Schulter und lächelte diese somit von der Seite dankbar an. Er konnte nicht verstehen, was am Schwulsein so schlimm war. Er verstand es einfach nicht.

***

„Was glaubst du, wo Malfoy gerade ist? Er war nicht beim Frühstück ...", fragte der Brillenträger seine beste Freundin, als sie nach dem Unterricht auf den Innenhof traten, die nur irritiert zu ihm sah.

„Wie kommst du jetzt auf ihn? Er kann dir doch egal sein." Hermine zuckte mit seinen Schultern. „Aber sag mal, was war vorhin im Jungenzimmer los? Neville hörte sich panisch an."

„Seine Kröte ist weg."

„Oh."

Dann ertönte plötzlich ein Quaken. Eine Kröte sprang vor Harrys Füße und schien ihn fast schon flehend anzusehen. Irgendwie konnte der Brillenträger gar nicht anders ging in die Hocke, beide Hände, zu einer Schale geformt, von sich gestreckt. Harry ließ die Kröte, die sofort auf die Einladung reagierte, in seine Hände hüpfen.

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