12 | In your Arms | L. Garmadon

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Das Rauschen eines Wasserkochers ließ die junge Frau in dem Bett hochfahren. Ich Herz pochte wild in ihrer Brust. Sie gähnte einmal herzhaft und tastete auf die andere Bettseite, doch entgegen ihrer Hoffnungen, fand sie diese leer vor.

Träge krabbelte sie an das Fußende und stieg dann erst vom Bett, die grüne Bettdecke um ihre Schultern geschlungen. Mit besockten Füßen tapste die Schwarzhaarige aus dem Zimmer. Seit sie mit ihm zusammen war, teilte er es sich nicht mehr mit seinen Brüdern. Zum Glück, denn weder er noch sie wollten von seinen Brüdern beim Schlafen begafft werden.

Bei dem Gedanken kroch ihr eine unangenehme Gänsehaut über die Haut und sie zog die Decke ein bisschen fester um die Schultern. Je näher sie sich der kleinen Küche des Klosters näherte, desto lauter wurde das Klappern.

Schleichend lief sie dahin und lugte durch den Türrahmen. Lloyd goss das gerade gekochte Wasser in eine Tasse. Vaya riss ihre Augen auf und beeilte sich mit großen Schritten zu ihm zu gehen. Sie dachte sofort an die Zeit, als Lloyd sich das erste Mal selbst einen Tee gemacht hatte und das war keine gute Idee gewesen.

„Oh nein, lass mich das machen. Du weißt, wie es das letzte Mal endete."

Erschrocken zuckte der grüne Ninja zusammen, ließ beinahe das weiße Porzellan zu Boden fallen. Seine schreckgeweiteten Augen suchten die seiner Freundin. „Vaya!", fauchte er gespielt und knuddelte sie fest.

„Lloyd, hör auf!" Vaya jammerte und versuchte, sich aus seiner festen Umarmung zu befreien, doch er war einfach stärker. Dann kam ihr die Idee, ein kleines Geheimnis, das fast niemand über Lloyd wusste. Ein sachtes Grinsen erschien auf ihrem Gesicht, sie rammte mit leichtem Druck ihre Finger in seine Seiten und kitzelte ihn unnachgiebig.

Sein Körper verbog sich vor lauter lachen in ungesunde Richtungen. „Bitte", wimmerte er mit piepsiger Stimme, „bitte hör auf!"

„Erst, wenn du mich loslässt", befahl Vaya stur. Sie spürte, wie seine Hände locker ließen und befreite sich schließlich aus seinem Griff.

„Wo sind die Anderen eigentlich?", wechselte die hellgraue Ninja das Thema und unterbrach somit auch die kurze Stille zwischen ihnen.

„Die sind auf dem Flugschiff, da, wo ihr jetzt eigentlich auch sein solltet", meinte eine weise, tiefe Stimme.

Beide Ninja drehten ihre Köpfe zu dem Ursprung zur Seite des Besagten. Meister Wu stand neben ihnen, seine weisen Augen streng auf die Ninja gerichtet.

„Ist denn etwas passiert?", fragte Vaya und zog ihre Augenbrauen zu einer besorgten Miene zusammen.

„Das wird euch Zane erklären. Er wartet schon auf euch." Meister Wu drehte ihnen nun den Rücken zu und legte schließlich einen Abgang vom feinsten hin.

***

„Da seid ihr ja endlich!", brummte der Hitzkopf genervt, er hielt seine Arme vor der Brust verschränkt. Doch er wurde von Vaya und Lloyd galant ignoriert.

Die hellgraue Ninja ging zu Zane, der gebannt auf einen Bildschirm starrte. „Was gibt es für ein Problem?"

„Ninjago wird angegriffen." Seine Antwort war kurz angebunden, nicht einmal sein Blick verließ die Stelle, die er schon die ganze Zeit ansah.

„Wer ist es dieses Mal?" Lloyd und Llyva hatten so eine Ahnung, wer es war, aber sie wollten es nicht wahr haben. Da Zane sie weder ansah noch ihnen eine Antwort gab, waren sie sich sicher, dass es nur ER sein konnte.

„Bitte nicht", hauchten die Zwillinge leise, ihre Stimmen zittrig vor Besorgnis um ihre Stadt, die mal wieder in großer Gefahr zu sein schien.

Auch Vaya schien nun auch zu verstehen, wer es war, denn sie verzog leicht ihr Gesicht zu einer genervten Grimasse. „Lass uns Ninjago wieder vor seinem Untergang bewahren!" Ihre Faust schoss blitzschnell in die Höhe, ihre Stimme hatte einen festen Ton angenommen, ihr Auftreten sprach von Eleganz und doch auch sehr viel Mut.

Mondsplitter | PausiertWhere stories live. Discover now