Wir wollen nicht klagen

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Wir Geschwister sind nun im Jahr 2024 in einem Alter, in dem nicht nur die Sonne scheint. Bei unseren Eltern haben wir die gesundheitlichen Beeinträchtigungen im Alter miterlebt und deshalb haben wir alle versucht, uns gesund zu ernähren und uns durch sportliche und geistige Beschäftigung fit zu halten. Bis zum Rentenalter ist das uns allen auch gut gelungen.

Hella,

geboren am 26

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geboren am 26.10.1948

Hella liebte den Sport, ob Skilaufen, Judo oder Tennis, von klein auf hat sie uns alle mitgerissen und uns für den Einstieg in viele Sportarten neugierig gemacht.

Hella hat mit ihren beiden Söhnen drei Enkelkinder. Gerrit, verheiratet mit Fabienne, die eine Tochter mit in die Ehe brachte, wohnt in Niedersachsen und zeitweise in Kappeln an der Schlei.

Nils, verheiratet mit Moni, hat zwei Kinder, Neele und Moritz. Sie wohnen in Lipperode in einem renovierten Fachwerkhaus mit Produktionshalle, wo Nils seine Printaufträge mit seinen Mitarbeitern abfertigt.

Hella lebt heute mit schwerer Demenz im Altenheim in Lipperbruch, wo unsere Mutter ihrer Demenz erlag. Seit der Trennung von Gerd, der schon bald nach der Scheidung seine Schulkollegin Birgit heiratete, erkannten wir die ersten Demenzanzeichen. Leider war sie nicht bereit, sich der Erkrankung zu stellen, sondern fand mit ihrem neuen Lebensgefährten Lothar eine Hilfe, nach außen eine heile Welt erscheinen zu lassen. Als Lothar vor 6 Jahren plötzlich durch einen Herzinfarkt starb, verschlimmerte sich ihre Demenz derart rasant, dass sie ihr Leben nicht mehr Zuhause meistern konnte. Heute erkennt sie auch nicht mehr ihre beiden Söhne und kann aufgrund ihrer allgemeinen Fitness nicht von der Welt kommen. Es tut uns in der Seele weh, aufgrund der fehlenden Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung ihr nicht helfen zu können.

Marillo,

Marillo,

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geb. 6.10. 1949, gest. 2. 02.2024

Es war für uns alle eine schockierende Nachricht, als wir von Daniel erfuhren, dass Marillo nicht mehr lebte. Seit dem Tod von Edgar, der vor 4 Jahren seiner langen schwerern Herzkrankheit erlag, hatten Helmut und ich uns schon darüber unterhalten, dass Marillo erste demenzartige Verhalten zeigte, wie sie unsere Mutter hatte. Unruhe beim Lösen von kniffligen Aufgaben und das permanente Schlüsselsuchen. Sie merkte das auch und hatte panische Angst ebenfalls an Demenz zu erkranken. Sie ließ sich vor einem Jahr untersuchen und erhielt die Diagnose "Demenz". Ihr Entschluss stand sofort fest, auf keinen Fall so zu enden, wie ihre Schwester und Mutter. Allein mit ihrer besten Freundin Gabi, suchte sie einen Sterbehilfeverein auf, der sie bis zu ihrem freiwilligen Todestag begleitete. Sie weihte ihre Kinder ein und bereitete ihren Todestag vor, den nur ihre Freundin erfuhr. Sie wollte nicht ihrer Familie zur Last fallen. Der Zeitpunkt musste so gewählt sein, dass sie ihre Entscheidung noch mit notarieller und ärztlicher Bestätigung mit voller Entscheidungsfähigkeit am Todestag treffen konnte. So entschlief sie Zuhause friedlich und entspannt in den Armen ihrer besten Freundin, nach der Einnahme des vom Arzt des Sterbehilfeverein gereichten Todestrunks.

Ein komischer VogelWhere stories live. Discover now