Kapitel 17 (Das Ende)

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Man würde meinen die Hijra nachhause war schwer, aber nein, sie war leichter als gedacht.

Bevor wir gingen hat Sayfullah sich eine Prothese aus Metall fertigen lassen und sie befestigt. In Kriegen stellt so eine Metal Prothese eine große Hilfe da, aufgrund ihrer Härte und unzebrechlichkeit.

Als wir endlich ankamen dankte ich Allah die ganze Zeit und weinte vor Freude. So lang war es her. Dieses Gefühl, endlich wieder in der geliebten Heimat zu sein, war unbeschreiblich.

Wir ritten erstmal durch das Dorf von Sayfullah, wo ich seine Schwester kennenlernen durfte. Sie war allahhuma barik eine sehr liebevolle Person. Was mich staunen ließ war, dass sie viel älter als er war und trotzdem war es er der sie mit Allahs Hilfe gerettet hatte.

Wir übernachteten eine Nacht dort, obwohl Sayfullah weiter wollte, aber er war ja immer noch in seiner Heilungsphase, ich hatte Angst, dass sich sein Zustand verschlechtert. Das hatte ich ihm aber natürlich nicht gesagt, denn so stolz wie er ist, wären wir dann bestimmt erst recht weiter.

Am Morgen machten wir uns dann auf dem Weg. Dort angekommen, war alles beim alten. Ich war sehr aufgeregt meine Familie wieder zu sehen. Im Garten stand mein Vater und schien irgendwelche Pflanzen zu gießen. Sein Ausdruck und seine Haltung waren geprägt vor Kummer. Er hatte weiße Haare bekommen und sein Zustand löste eine tiefe Trauer in mir aus. Ich habe nie so weit gedacht, dass es auch für sie der reinste Albtraum war, dass ich verschleppt worden bin.

Ich konnte mich nicht mehr zurückhalten.

"Abi, ya Abi al aziz" rief ich und rannte auf ihn zu.

Er erkannte scheinbar meine Stimme und ließ vor Schock die Kanne fallen.
Er rannte ebenso auf mich zu und nahm mich fest in den Arm. Das war das erste mal in meinem Leben, dass ich meinen Vater weinen sehen habe.

"Alhamdulillahi rabbil alamin" sagte er nur die ganze Zeit.

Danach kamen meine Mutter und meine Geschwister, welche ganz schockiert waren, meine Mutter wäre beinah in Ohnmacht gefallen. Möge Allah meine Eltern belohnen und ihnen das Paradies gewähren. Allahuma amin.

Mein Vater saß später dann mit Sayfullah zusammen und ich war im Zimmer mit meiner Mutter und meinen Geschwistern. Wir unterhielten uns die ganze Nacht und natürlich wollten meine Schwestern wissen, wie ich Sayfullah kennengelernt habe.

"Du hast echt einen wahren Mann geheiratet Allahuma barik" sagte die eine und schaute aus Spaß neidisch.

"Alhamdulillah wirklich" sagte ich und merkte wie meine Augen langsam zu fielen.

Meine Mutter bewarf mich mit einem Kissen.

"Geh deinem Ehemann erstmal sein Schlafplatz einrichten, bevor du hier schläfst." sagte meine Mutter streng. Ich liebe sie doch.

"Du hast recht" sagte ich und zwang mich aufzustehen.

Ich lief zu den beiden hin und siehe da, sie unterhielten sich immer noch. Aber das war klar, denn er und mein Vater waren einfach gleich.

"Sei gut zu deinem Ehemann, denn so einen wie ihn findest du nicht so einfach" sagte mein Vater und gestikulierte dabei mit seinen Händen.

"Einen wie ihn gibt es auch nicht" sagte ich zu meinem Vater und setzte mich zwischen den beiden.
Die beiden lachten.

"Ich habe mir immer einen Ehemann wie dich gewünscht Abi und Allah gab mir einen" sagte ich und umarmte meinen Vater.
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Sayfullah kaufte ein Haus in der Nähe meiner Provinze, wo auch seine Arbeit war. Er bildete wie auch davor Soldaten aus, wobei er hier besonders streng war und sich sehr viel Mühe gab.

Mittlerweile war ich schon mit meinem zweiten Kind Schwanger. Mein kleiner war schon acht Monate alt und der süßeste Junge. Er sah Sayfullah unglaublich ähnlich aus, was ihn sehr stolz machte.

"Assalamualeikum wa rahmatu Allah wa barakatu" sagte Sayfullah als er eintrat.

Unser Baby fing laut an rumzufuchteln und zu quengeln, da wollte jemand zu seinem Vater. Da trägt man sie 9 Monate lang im Bauch und sie ersetzen einen in einer Millisekunde.

Sayfullah nahm ihn sofort ihn den Arm und da fing Abdulkarim auch schon an los zulachen. Er liebte es zu lachen, genauso wie sein Vater es liebte ihn zum lachen zubringen.

"Deine Mama sieht heute wieder einmal sehr schön aus, man würde nicht meinen sie wäre Schwanger, also wer so viel Gold trägt" sagte er und mein Baby fing wieder an zu lachen.

Seitdem wir hier waren, entwickelte ich eine kleine Obsession mit Goldschmuck. Ich meine, so lange wurden mir diese Schönheiten entzogen, da musste ich einfach zu schlagen. Vorallem aber kaufte ich Unmengen an Kleidung für zuhause, denn nur hier hatten wir die schönsten Sachen, welche Sayfullah  natürlich sehr gefielen.

"Haben sie ein Problem mit meinem Schmuck?" fragte ich und verdrehte meine Augen aus Spaß.

"Nein überhaupt nicht, es gefällt mir sehr" sagte er grinsend, während er mich musterte. Ich poste dann demonstrativ für ihn und drehte mich im Kreis.

"Genug?"

"Nein" sagte er dann und wir brachen in Gelächter aus.

Alhamdulillah für alles und möge Allah jedem Gläubigen eine erfüllende Ehe gewähren, die die Hälfte des Glaubens vervollkommt.

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Assalamualeikum wa rahmatu Allah wa barakatu Mädels, das ist jetzt das Ende und ich hoffe sehr, dass euch die Geschichte gefallen hat.💗💗
Ich überlege einen Teil 2 zu machen, der sich, dann um das Leben von Abdulkarim dreht inschaAllah. 😌

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