Kapitel 15

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Sie brachte mich in einen abgelegenen Hof.

Sie schleifte mich in eine Hütte rein und was ich da sah, ließ mein Blut gefrieren.

Sayfullah war an einer Hand mit einer riesigen und schweren Eisenkette angebunden, dazu war er noch bewusstlos.

Sein ganzer Körper war voller blauer Flecken und vielen blutigen Wunden. Das am meist erschreckende jedoch war, dass ihm ein Auge fehlte, genau da wo seine Narbe war.

Ich war wie betäubt, weder konnte ich mich bewegen noch konnte ich schreien. Ich wollte einfach von diesem Albtraum erwachen. Das konnte doch nicht wahr sein.

Sie band mich an eine liege fest.
Auch nahm sie ein Seil und wickelte es um meinen Hals, so dass mein Schleier fast schon erstickend wirkte.

"Was für ein wunderbarer Anblick" hörte ich die Stimme des Bösen sagen und sein abartiges klatschen.

"Du bist fürwahr der Gefolge von Satan" schrie ich wie von einer Tarantel gestochen.

"Wie konntest du ihm sowas nur am tun" weinte ich bitterlich. Sayfullah hatte das nicht verdient. Ich wünschte ich wäre an seiner Stelle gewesen. Er ist doch so ein guter Mann.

Der Prinz fing an zu lachen, nahm plötzlich einen Eimer mit Wasser und schüttete diesen auf Sayfullah.

Dieser schrak auf und als er mich dann erblickte, machte er einen Gesichtsausdruck, denn ich noch nie bei ihm sah. Vor Wut wurde sein Gesicht ganz markant und seine Adern schienen hervor. Er schrie schmerzvoll auf und versuchte den Prinzen anzugreifen.

Das einzige was ihn zurück hielt war die schwere Kette.

"Du verdammter, ich werde dich qualvoll erledigen" schrie Sayfullah.

Er zog so sehr an der Kette, dass sich wie ein rötlicher Strich an seinem Ellbogen bildete.

"Was machst du da für Geräusche? Das ist nicht gerade elegant, wie ein wildes Tier zu fauchen" sagte der Prinz belustigt und ging in die hocke.

"Wenn du ihr was tust, wirst du dir wünschen, mir nie begegnet zu sein" Sayfullah versuchte jedesmal nach ihm zu greifen, aber es gelang ihm nicht, weil der Prinz zu weit stand.

Der Strich um seinen Unterarm wurde immer rötlicher und ging nun ins blaue inne. Ich hatte Angst, dass er sich seinem Unterarm reißt, so sehr wie er dran zog.

Er wirkte wie ein unaufhörlich. Es machte mich fertig ihn so zu sehen. Ich konnte nur weinen.

"Schau mir jetzt ganz genau zu, wie ich mein gut verpacktes Geschenk öffne" sagte der Prinz grinsend und kam auf mich zu. Ich konnte nur erahnen was er vor hatte und fing an zu schreien.
Er wollte mich vor meinem Mann entehren. Aber das konnte ich nicht zulassen.

Ich rüttelte an den Seilen und versuchte mich zu befreien, aber vergeblich.

"Sayfullah hilf mir" schrie ich aus not und übertönte damit beinah seine Schreie.

"Du wirst sie nicht anfassen" schrie er.

Eher ich mich versah wurde der Prinz bevor er mich überhaupt erreichen konnte, von mir in Sekundenschnelle weggerissen. Ich konnte es in dem Moment nicht mal realisieren.

Als ich schnell nach Sayfullah sah, hing nur noch sein Unterarm an der Kette. Ich schloss vor diesem horror fest meine Augen. Ich weiß nicht wie lange meine Augen zu waren, als ich sie öffnete war die ganze Hütte voller Blut. Sayfullah kam und legte seine Stirn auf meine.

"Sayfullah-" stotterte ich seinen Namen. Er raffte sich auf und befreite mich von den Seilen, hob mich mit seinem einen Arm an und lief aus der Hütte raus. Sein anderer getrennter Arm tropfte fürchterlich viel Blut.

Er setze mich auf das Pferd, holte dann zwei Steine und ein Stück Holz, um Feuer zu machen, aber wofür?

"Ikhlas schließ deine Augen" sagte er, während er sich ein Stück seines Oberteiles in den Mund legte und fest zu biss.

"Jetzt!" nuschelte er streng durch den Stoff. Ich tat was er sagte und hielt mir dabei auch die Ohren zu.

Ich öffnete dann langsam meine Augen und sah wie er sich den Arm an der offenen Stelle verbannte, damit dieser nicht mehr Blut verlierte.

Der Geruch von gebrannten Fleisch stieg hoch. Ich merkte wie ich wieder langsam in Ohnmacht viel, das war zu viel für mich. Ich legte meine Hand auf meinen Bauch.

"Ikhlas reiß dich zusammen" sagte er und stieg zu mir aufs Pferd.

"Sayfullah, Sayfullah...." ich wiederholte ständig seinen Namen und umarmte ihn fest. Ich hatte Angst, dass er stirbt.

Ich merkte wie sein Körper langsam begann zusammen zu sacken, jedoch versuchte er jedes mal bei Bewusstsein zu bleiben.

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