Kapitel 11

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Eher ich mich versah, schlug Sayfullah den Prinzen mit voller Wucht ins Gesicht, so dass er ein gutes Stück nach hinten flog.

Er packte dann seine Fußgelenke, warf ihn über seinen Schulter und schlug ihn darauf fest auf den Boden. Man konnte förmlich Knochen brechen hören.

Alle im Saal schrien vor Empörung.

Der König rief die Wachen rein, damit sie Sayfullah stoppten. Mehr als 40 Mann versuchte ihn aufzuhalten, aber vergebens.

Er ließ dann nicht lange danach selbst von ihm los.

"Dieses eine mal, dieses eine mal verschone ich dein Leben" zischte er.

Er kam dann auf mich zu, packte mich am Arm und lief zum Ausgang.

"Unakzeptabel,  sowas ist unakzeptabel!" schrie der König, während er uns hinterher lief.

"Wenn du deinen Sohn nicht erziehen kannst, dann tu ich das" rief Sayfullah zurück und drehte sich zu ihm.

"Lass den Respekt zwischen uns lieber bestehen bleiben, sonst wirst du es den Rest deines kurzen Lebens bereuen" sprach er bedrohlich.

In den Augen des Königs spiegelte sich Furcht wieder.

"Ich werde dafür sorgen, dass mein Sohn keine weiteren Probleme mehr macht" sagte der König und versuchte Ruhe zu bewahren.

"So gefällt es mir schon besser"

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Sayfullah sprach die ganze Fahrt über kein Wort mit mir.

Erst als wir ankamen schaute er mich mit zusammengezogenen Augen an.

"Was war zwischen dir und dem Prinzen, wieso ersucht er jede Gelegenheit um dir nahe zu sein?"
Seine Frage machte mich sprachlos.
Dachte er etwa ich hatte eine Beziehung zu ihm?

Ich merkte wie mir Tränen hochkamen. Es verletze mich sehr, dass er so von mir dachte.

"Es war garnichts zwischen uns! Seit dem er mich zum allerersten Mal auf dem Ball gesehen hat, hat er nicht locker gelassen! Ich bin nicht einmal auf ihn eingegangen! Nicht mal meine Hand zur Begrüßung habe ich ihm gegeben und dafür sogar eine ordentliche Tracht Prügel bekommen!das war mir aber egal! Du tust mir Unrecht an Sayfullah" sagte ich verletzt.

Er hielt inne und sein Blick wurde weicher.

"Verzeih mir, ich hätte sowas nicht sagen dürfen, so habe ich es auch nicht gemeint, wenn ich sauer bin, kann ich meine Zunge nicht kontrollieren" sagte er und zog mich enger zu sich.

"Du hast Glück, dass ich nicht nachtragend bin" sagte ich und wischte meine Tränen weg.

"Du bist eine reine und sanftmütige Frau, das habe ich von Anfang an gewusst, schon als ich dich das ersten mal gesehen habe. Wäre es anders gewesen, dann wärst du heute nicht meine Frau" sagte er.
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Sayfullah war am Schlafen, ich konnte es nicht. Ich war einfach nicht müde, deshalb beschloss ich mir die Mansion etwas genauer anzusehen.

Er und ich hatten das Obergeschoss, hier war unter anderem auch sein Büro. Weiter gab es drei weitere Schlafzimmer, jedoch nicht so groß wie unsers.

Unten war das Schlafzimmer der Prinzessin, ich weiß jedoch nicht so genau wie es aussieht, ist mir aber auch egal.

Als ich im Esszimmer war, erschrak ich kurz. Agnes saß dort mit verheulten Augen und einer Flasche Wein. Sie hat echt Glück, dass Sayfullah schläft, denn er hätte mit Sicherheit kein Alkohol in seinem Haus toleriert.

"Weißt du was ich nicht verstehe? Er hatte dich einmal gesehen, nur ein verdammtes mal und schon genießt du alle Vorteile einer Ehefrau, aber bist nicht mal eine? Wieso so schnell? An einem verdammten Tag, als würdet ihr euch Jahre kennen!" sie nahm noch einen Schluck und schaute auf die Decke.

"Einfache Antwort, ich bin eine Muslima, welche in ein nicht-muslimisches Land abgeschleppt worden ist, denkst du nicht, dass es rein natürliches und logisch für einen Muslim ist, dass er mich zu seiner Frau macht um mich unter anderem zu schützen? Denkst du echt ein rechtschaffener Mann hätte mich nur eine Sekunde länger in weißen Fängen gelassen?"

"Du bist nicht mal hübsch" sagte sie verzweifelt. Ich wurde sauer.

"Für dich mag ich nicht schön sein, aber für Sayfullah bin ich die schönste und das weißt du ganz genau. Jedes Land hat seine eigene Vostellung von Schön und glaub mir hübsch wärst du verfaulte Milch in unserem Land mit Sicherheit nicht!" gab ich beleidigt zurück.

"Und schön Angst gestern Nacht gehabt?" fragte sie mit einem bösen Grinsen.

"Ich wusste schon, dass du dahinter gesteckt hast" erwiderte ich mit gehobenen Augenbrauen.

"Anscheinend hat es nichts gebracht, ich dachte du würdest deine Sachen packen, weil du merkst, dass sogar der Geist in diesem Haus deine Anwesenheit nicht ertragen kann." sagte sie lachend.

"Wie dumm kann eine Frau sein, um die Liebe eines Prinzen abzulehnen? Du hättest das beste Leben führen können und-"

"Keiner will deinen komischen Bruder, selbst wenn er mir die ganze Welt zu Füßen legen würde, hätte ich ihn niemals akzeptiert, wer will schon einen weißen, wenn-"

"Ich kenne eine Araberin, die glücklich mit einem weißen Mann verheiratet ist" unterbrach sie mich auch.

"Ich denke du weißt wohl selber was ich und Sayfullah davon halten"

"Sag Sayfullah, dass ich lange genug auf ihn gewartet habe und mein Leben als junge Frau jetzt in vollen Zügen genießen werde" sagte sie.

you belong only to meWhere stories live. Discover now