Kapitel 23

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Malia.

Seine Lippen lagen weich auf meinen, und ich wich nicht zurück. Im Gegenteil.

Fast schon stürmisch erwiderte ich den Kuss, ließ das zu, wonach ich mich seit gestern gesehnt hatte.

Er stöhnte leise, während ich meine Hände in seinen Nacken und seine Haare wandern ließ und seinen Kopf näher zu mir zog.

Ich wusste nicht, wie lange wir auf dem Hochhausdach standen und uns küssten, doch irgendwann lösten wir uns mit geschwollenen Lippen voneinander und der Teufel lächelte.

Er sah wahrhaftig glücklich aus, genauso, wie ich mich fühlte.

»Also hast du mir verziehen?«, wollte er von mir wissen und ich verdrehte die Augen.

»Schon lange. Aber ein bisschen musste ich dich noch zappeln lassen.«

Er lachte, und küsste mich noch einmal sanft, ehe er mir noch einen Kuss auf die Stirn hauchte und mich mit dem Rücken an seine Brust zog.

Zusammen blickten wir auf New York hinab, spürten den Wind in unseren Haaren und die Sonne auf unseren Gesichtern.

Langsam blickte ich nach oben, in den strahlend blauen Himmel, an dem heute keine einzige Wolke zu sehen war.
Mein Mitbewohner verflocht seine Finger mit meinen und drückte sie, ließ mich wissen, dass er für mich da war.

Und zum ersten Mal seit drei Jahren, sah ich nicht Josys Augen in der Farbe des Himmels.

Deshalb hatte ich meinen ganzen Tagesrhythmus umgekrempelt und nachts gelebt – um ihre, meine Augenfarbe nicht ständig sehen zu müssen, und somit an ihren Tod erinnert zu werden.

Doch jetzt – jetzt wusste ich, dass ein Teil von Josy in mir weiterlebte, und nahm das Geschenk dankend an.

Man musste nach vorne blicken, egal wie schwer es zu sein schien. Irgendwann würde etwas oder jemand kommen, für den es sich lohnte.

Bei mir war Luc der Auslöser gewesen. Bevor ich ihn getroffen hatte, hatte ich nicht richtig gelebt, nur überlebt.

Hier, auf dem Dach des Hochhauses, unseres Zuhauses, mit dem kühlen Wind im Gesicht, der meine Haare um mich herumwirbeln ließ, und New York zu meinen Füßen, fühlte ich mich so frei, wie schon lange nicht mehr.

Jetzt überlebte ich nicht mehr nur.

Nein, dank Luc, dank ihm lebte ich jetzt.

Und würde weiterleben.

Mit ihm.

Nicht für ihn, sondern für mich selbst.

ENDE

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