**Kapitel 21

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(TW am Ende des Kapitels)

Malia

Als wir in Joris Zimmer ankamen, nickte er mir zu.

Ein Grinsen legte sich auf meine Lippen und zog ihn wie besprochen zu mir, um ihm den rechten Arm auf den Rücken zu drehen.

So, dass es so aussah, als wäre er fixiert, sich allerdings leicht aus meiner Umklammerung lösen konnte.

»Bereit?«, wollte ich von ihm wissen.

»Ja. Lass uns das durchziehen.«

Ich atmete tief durch und wollte meine Hand auf seine nackte Haut legen, als ich bemerkte, dass das nicht nötig war.
Meine Finger hielten seinen unbekleideten Arm schon die ganze Zeit auf seinem Rücken – ohne jedoch, dass die Schmerzen einsetzten.

»Joris, wir haben ein Problem.« Ich strich mit meiner Hand über seinen Arm, um unseren Hautkontakt zu verdeutlichen, und er blickte fragend über seine Schulter.

»Ich habe keine Schmerzen, wenn ich dich berühre. Der Drang, meine Magie zu benutzen, ist verschwunden.«

Das wäre eigentlich etwas Gutes gewesen. Wenn ich nicht mit diesem Drang zu den Moiren hätte gelangen können.

»Kein Problem, Malia«, füllte seine ruhige Stimme und durchbrach die Gedanken, in denen ich schon wieder drohte zu versinken. »Du kannst das auch so schaffen. Du kannst alles schaffen, was du willst. Deine Magie ist formbar.«

»Ich kann es zumindest versuchen«, murmelte ich, und schloss meine Augen, um besser in mich hineinhorchen zu können.

Meine Finger gruben sich fester in Joris warme Haut, und ich suchte in meinem Inneren nach der Magie, ließ sie leicht über Joris Körper strömen und sich im Raum verteilen.
Als sie sich in einer dünnen Schicht über alles geschlossen hatte, zog ich sie ganz nah zu uns heran, und erinnerte mich an das Gefühl, als die Moiren mich im Traum zu ihnen geholt hatten.

Schlagartig veränderte sich unsere Umgebung, und wir standen nicht länger in Joris Zimmer, sondern in einem unendlich leeren Raum, wie ich feststellte, nachdem meine Augen sich wie von alleine öffneten.

Beinahe leer jedenfalls, den vor uns erhob sich ein Podest in die Höhe, auf dem die Moiren saßen.
Joris verhielt sich still, wie wir es besprochen hatten.

»Wir haben dich nicht zu uns gerufen. Und ohne Ankündigung zu erscheinen, ist ziemlich unhöflich«, begrüßte mich die Stimme der Mittleren.

Ich war kurz davor, die Augen zu verdrehen, konnte den Drang jedoch gerade noch so unterdrücken.

»Verzeiht. Allerdings wollte ich nicht auf euren Ruf warten, wenn ich die Aufgabe erfüllt habe, die ihr mir gestellt habt.«

Als hätte ich eine Wahl gehabt. Wenn ich Joris nicht hergebracht hätte, hätten sie meine Existenz ausgelöscht.
Zu ihrem Glück war ich nicht wirklich nachtragend.

»Unter diesen Umständen wird dir das natürlich verziehen«

Gott, wie sehr sie mich aufregten. Umso besser, dass ich mir das nicht mehr würde gefallen lassen müssen.

Ich räusperte mich, bevor ich fortfuhr.
»Ich habe nicht nur ihn, sondern auch noch etwas anderes für Euch.«

Mit der linken Hand holte ich den Dolch aus einer Tasche an meiner Seite und hielt ihn in die Höhe.

Ein leises Raunen füllte die Luft, als sie die dunkelroten, glitzernden Adern im schwarzen Metall erkannten.
Ich konnte es ihnen nicht verübeln, da das auch meine Reaktion gewesen war. Die Waffe war wunderschön, und es schmerzte mich, sie gleich aus der Hand geben zu müssen.
Schließlich war das mein Eigentum.

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