Kapitel 22

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Luzifer

Wunderschön.

Sie sah so wunderschön aus, als sich ihre volle Macht endlich entfaltete.

Während meine eigene in mir immer schwächer wurde, bis sie vollständig versiegte und mein Schild über mir sich auflöste.

Ich behielt die Augen auf Malia, wollte, dass sie das letzte war, was ich sehen würde, bevor ich starb.

Doch ihre Kraft strömte über mich, stoppte den Dolch kurz bevor er meine Brust berührte. Einen Augenblick später wurde Atropos von mir weggestoßen, und Malia verschwand aus meinem Blickfeld.

Da ich sie jetzt eh nicht mehr sah, und wusste, dass sie es schaffen würde, schloss ich die Augen, und ließ mich in die Erschöpfung fallen, die meinen Körper übermannte.

Blinzelnd öffnete ich die Augen, und fühlte – nichts.

»Luc, Mann, das hätte echt nicht sein müssen«, grummelte Jake und sein Gesicht schob sich in mein Blickfeld.

»Das stimmt«, meldete sich Flora von irgendwo zu Wort. »Du sahst aus wie Tod, als Malia dich reingetragen hat.«

Ein erleichtertes Lachen brach aus mir heraus, weil ich nicht wusste, was ich sonst darauf erwidern sollte.
Tut mir leid, dass ich Atropos in Schach gehalten habe, damit sie Malia nicht tötete? Nein. Dafür würde ich mich nicht entschuldigen.

Die Tür öffnete sich, doch es kam nicht, wie von mir erwartet, jemand rein, sondern Malia stürmte raus.

Fuck. Anscheinend war meine Reaktion tatsächlich unpassend gewesen.

Ich sprang aus dem Bett, und war erstaunt, dass es tatsächlich funktionierte, und ich mich vollkommen fit fühlte.

»Wir reden später«, murmelte ich den beiden zu.

»Natürlich werde ich sofort als wichtigste Person im Leben ersetzt«, grummelte Jake, doch versuchte nicht, mich aufzuhalten, als ich ebenfalls den Raum verließ.

Ich fühlte ihre Magie förmlich, sie wies mir den Weg aus unserer Wohnung auf das Dach des Hochhauses, in dem wir wohnten.

Und tatsächlich stand Malia am Geländer der Dachterrasse und blickte über New York hinweg.

Als ich mich neben sie stellte, und sie ansah, merkte ich, dass sie weinte.

»Verflucht, es tut mir leid, dass ich manchmal so ein Idiot bin«, flüsterte ich, und schloss meine Arme um sie.

Schluchzend lehnte sie sich an mich und vergrub ihr Gesicht an meiner Brust, während sie sich in mein T-Shirt krallte.

Es war viel zu viel für einen einzigen Tag, und ich verstand ihren emotionalen Ausbruch nur zu gut.

Also war ich für sie da und hielt sie, bis ihre Schluchzer abebbten uns sie den Blick hob.

Himmelblaue Augen bohrten sich in meine.

»Ich bin so froh, dass du noch lebst«

Mein Mund verzog sich zu einem leichten Lächeln.
»Ich auch«, murmelte ich, und zog sie noch ein Stückchen enger an mich.

Wieder legte sich Stille über uns, doch sie war angenehm.

Irgendwann räusperte Malia sich, und wich ein wenig zurück, um mir besser in die Augen schauen zu können.

»Es ist vorbei, oder? Wir können ein normales Leben leben, so wie wir es wollen?«

Ich nickte.
»Ja.«

Und ich würde niemanden lieber an meiner Seite haben wollen, als die Hexe neben mir.

Ich schaute auf sie herunter, und mein Blick wanderte zu ihren Lippen, dann wieder hoch zu ihren Augen, suchte nach Bestätigung, und fand sie.

Also machte ich das, was ich schon hatte tun wollen,als ich sie in der WG – Küche gesehen hatte. Ich überwand ich den letzten Abstand zwischen uns und küsste Malia.

Eternal BloodlineWhere stories live. Discover now