White Lies

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Ich blieb regungslos, als ich meinen Blick von dem zerknitterten Seiten, die in einem durcheinander vor mir auf den Gehweg lagen hob und stattdessen meinen Augen erlaubte sich auf etwas – irgendetwas – zu richten, das meine Gedanken von der unglaublichen Feststellung, die mich nur Augenblicke zuvor getroffen hatte, ablenken würde. Ich sah aus meinen Augenwinkeln, wie sich Victor runter beugte, und das zerknitterte Magazin aufhob und dann hörte ich wie er laut ausatmete.

„Bist du sicher…“ begann er leise und vorsichtig. „Bist du sicher, das er es ist – Ich meine…es könnte doch…es könnte doch irgend…“

„Er ist es.“ schnitt ich ihm ins Wort. Meine Stimme hatte jeglichen emotionalen Bezug verloren; sie war flach, monoton, tot. Ich atmete zitternd ein, presste meine kalten Finger in mein Gesicht und atmete einen Strom warme Luft in meine Handlichen aus. Ich nickte gegen meine Finger. „Er ist es.“

„Ich könnte mich irren – vielleicht ist es eine Verwechslung…“

„Es ist keine Verwechslung.“ schnappte ich und schaute meinen besten Freund mit einem kalten Blick an. Ich presste meine Zähne fest aufeinander, während ich ihn anschaute, aber ich würde meinen Blick nicht erlauben, erneut auf die Titelseite zu schauen, wo er mit seiner dämlichen Gitarre so verdammt Arrogant stand. „Das ist er. Das ist keine verdammt Verwechslung, Victor.“

Seine Augen weiteten sich leicht, bevor er erneut auf das Boulevardblatt in seinen Händen schaute. Er starrte einen Moment lang Schweigsam auf die Titelseite, sein Blick huschte über das Bild. „Ja.“ murmelte er und nickte. „Ja, du hast recht. Das ist keine Verwechslung.“

Ich schloss meine Augen fest und schluckte schwer gegen den Kloß in meinem Hals. „Er hat mich angelogen.“ hauchte ich. „Er hat mich angelogen, Vic.“

„Eigentlich hat er dich, wenn man drüber nachdenkt, nicht angelogen.“ antwortete er. „Hast du ihn tatsächlich gefragt, was er für seinen Lebensunterhalt macht?“

„Ja.“ presste ich hervor, meine Augen immer noch geschlossen. „Er hat mir gesagt, dass er Musiker ist.“

„Na bitte, da haben wir es doch.“ begann er erneut, und ein wenig Humor war in seiner Stimme zu hören. „Ich meine, er hat dir gesagt, dass er Musiker ist – das ist doch irgendwie das gleiche.“

„Willst du mich verarschen?“ entgegnete ich scharf, öffnete meine Augen, die sich schnell mit Tränen füllten, und starrte Victor fassungslos an. „Das gleiche – soll das ein verdammter Scherz sein, Vic? Er behielt die Tatsache, das er ein…ein…“ ich atmete tief durch. „Er hätte mir sagen können, das er…das er…“

„Ein Rockstar ist.“ beendete er leise meinen Satz. „Ja, das hätte er dir sagen können.“

Wir schwiegen einen langen Moment, und während ich mir ein paar Tränen aus den Augenwinkeln wischte, sah ich wie er das Magazin ein wenig von sich weg hielt, um besser auf das Bild schauen zu können.

„Ich wusste, dass ich den Namen irgendwoher kannte.“ murmelte er, und legte seinen Kopf leicht schief. „Ich bin mir ziemlich sicher, das Sara ein Poster von den Typen über ihren Bett hängen hat.“

„Was?“ schnappte ich und schaute schnell zu ihm. „Victor, was? Du willst mir erzählen, das deine kleine Schwester, ein Poster von dem Mann über ihren Bett hängen hat, der mein Leben für den letzten Monat zur Hölle gemacht hat, und du erinnerst dich erst jetzt an seinen Namen?“

„Wag es ja nicht, Anna.“ murmelte er finster, und warf mir einen strengen Blick zu. „Untersteh dich deinen Ärger an mir auszulassen. Ich hab hier nichts falsch gemacht – ich hab dich nicht angelogen und meine Identität Geheim gehalten. Also fang gar nicht erst an.“

25 Days With Mr. Arrogant | deutsche Übersetzung #catalystawards18Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon