Bloody Sunday

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Während ich regungslos, auf das Bukett gelber Rosen in Cole’s Händen starrte, dessen Stiele fein säuberlich gestutzt und mit einem Cremefarbenen Seidenband umwickelt waren, näherte sich das Geräusch von Paige’s Stimme, das von ihren leichten und schnellen Schritten begleitet wurde. Ich wendete meine Aufmerksamkeit von den schönen Blumen, zu den zwei Personen, die neben mir standen – zuerst zu Paige, deren Gesichtsausdruck deutlich in Verärgerung verzogen war – und dann zu Tom, der regungslos, mit seinem Blick bedrohlich auf Cole gerichtet, da stand.

Paige blinzelte wie wild und räusperte sich leise, während ihre dünnen, gebräunten Finger, sich um Tom’s nackten Unterarm krallten. „Tom.“ flüsterte sie und schüttelte seinen Arm sanft ungeduldig. „Was machst du denn?“

Erneut erklang ein räuspern, aber ich erkannte sofort den tieferen Ton, von Cole, und als ich meine Aufmerksamkeit wieder zu ihm wandte, hingen die Blumen an seiner Seite runter, und seine Kobaltblauen Augen waren auf meine blonde Mitbewohnerin gerichtet.

„Ich dachte du wolltest gehen.“ begann er monoton, sein Blick flitzte ab und zu zwischen ihr und Tom hin und her. „Ich habe gehofft, etwas Zeit mit Anna allein zuhaben.“

„Oh, das kannst du.“ antwortete Paige schnell, warf ihn ein süßes, strahlendes Lächeln zu und zog hartnäckiger an Tom’s Unterarm. „Wir werden euch zwei alleine lassen, wir waren gera…“

„Ich gehe nirgendwo hin.“

Das Schweigen, das Tom’s tiefer Stimme folgte, war nahezu eisig, und ich war mir nicht bewusst, dass ich meinem Atem angehalten hatte, bis ein schmerzliches Unwohlsein, meine Brust zusammenzog. Während ich ungleichmäßig durch meine Nase ausatmete, schaute ich zu Tom’s größerer Gestalt neben mir, und ich war mir bewusst, dass der kalte, harte Ausdruck auf seinen hübschen Zügen, direkt auf das Gesicht meines Ex-Freundes gerichtet war. Paige’s hellblaue Augen waren ebenfalls auf sein Gesicht gerichtet, aber unleugbarer Schock und Verwirrung waren auf ihren weicheren Zügen sichtbar.

Während sie eine Strähne ihrer Honigblonden Haare, mit ihrer freien Hand hinter ihr Ohr schob, entglitt ein nervöses Lachen ihren glänzenden Lippen. „Tom, wir gehen.“ Murmelte sie langsam, ihr Blick verfinsterte sich beträchtlich. „Anna braucht ihre Privatsphäre, wir können etwas ess…“

„Hast du mich nicht verstanden?“ unterbrach er sie scharf und richtete schließlich seine Aufmerksamkeit weg von Cole und auf Paige’s verwirrte Fassade. Mit einer langsamen Bewegung, griff er nach ihren Fingern, die immer noch unerbittlich um seinen Arm gekrallt waren und löste sie mit klarer Rücksichtslosigkeit. „Ich werde nicht gehen.“

Ich war mir sicher, dass mein Herz, bei der Geschwindigkeit, die es gegen meine Brust hämmerte, jeden Augenblick stehen bleiben würde – und ich war mir sogar noch sicherer, das ich das wollte – weil ich mir in diesen Moment bewusst wurde, in was für einer misslichen Lage ich mich befand. Ich stand in meinem Wohnzimmer, mit meinem Ex-Freund und einer Auswahl umwerfender gelber Rosen – dieselbe Person, die schuld daran war, das ich mit dem reichen Deutschen Jungen, der nur ein paar Zentimeter von mir entfernt neben mir stand, aneinander geraten war – und meine unerträgliche blonde Mitbewohnerin, die keine Ahnung hatte, was für ein Durcheinander sich ereignen würde, stand vergessen neben ihm. Ich war mir plötzlich über die Folgen bewusst, die entstehen würden, wenn ich uns vier erlauben würde, weiter aufeinander einzuwirken und entschied mich einen Schritt in die Richtung von Tom’s schlankem Körper zu machen.

Ich hustete leise, und als Tom’s Kaffeefarbenen Augen schließlich in meine schauten, wusste ich sicher, dass mein Herz dabei war zu zerspringen. Sein gelassener Blick, blickte in meinen und schwankte nicht mal für eine Sekunde, und ich fand die banale Aufgabe einfach nur zu Atmen, fast nahezu Unmöglich. Ich atmete zitternd ein, nickte ihm zögernd zu und schluckte gegen den Kloß, der sich in meinem Hals gebildet hatte.

25 Days With Mr. Arrogant | deutsche Übersetzung #catalystawards18Where stories live. Discover now