Cassandra muss sich all ihres Wissens über ihre Lieblingsgeschichte bedienen, um das Ende umschreiben zu können - sonst wird der Alpha des Rudels sie am Ende töten.
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Cassandra weiß nicht, wie oft sie schon ihre Lieblingsgeschichte auf Wattpad, Ro...
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Cassandra fühlte sich gefangen unter seinem eindringlichen Blick. Calebs Worte waren genau das, was sie hören wollte, doch just in diesem Moment konnte sie keine Freude darüber verspüren. Jetzt, da ihr Ziel zum Greifen nahe war, ging ihr auf, was es bedeutete. Sie würde Hunter wirklich verlassen und ihn aus ihrem Leben streichen.
Ihre innere Wölfin jaulte bei dem Gedanken. Alleine die Vorstellung, niemals mit diesem perfekten Mate das Ritual zu vollziehen, bereitete ihr Schmerzen. Sie, Cassandra, hatte kühl und rational dieses Ziel entschieden und darauf hingearbeitet. Aber in Peggys Körper erlebte sie die Realität ganz anders.
»Ich weiß nicht, ob ich das kann.« Die Worte waren kaum mehr als ein Hauch, der über ihre Lippen kam.
Caleb umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen, sanft und warm und voller Sicherheit. »Ich habe keine Vorstellung davon, wie es sich anfühlt, einen potentiellen Mate zu haben in der Stärke, die dich mit Hunter verbindet. Aber ich weiß mit absoluter Sicherheit, dass du dich von diesen Gefühlen befreien kannst, wenn du das Ritual mit einem anderen Werwolf vollziehst. Das ist die Macht des Rituals. Du weißt das auch, Peggy. Glaube an das, was du weißt.«
Sie legte ihre Hände über seine und schloss die Augen. Es fühlte sich gut an, gehalten zu werden. Seine Nähe fühlte sich gut an. Auch wenn sie für ihn nicht das empfand, was sie für Hunter fühlte, war sie doch optimistisch, dass Caleb ein guter Partner sein konnte. Und das hier war es, was sie wollte. Sie musste dem Verlauf der Geschichte entfliehen. Sie musste das Ende ändern, um zu überleben. Sie hatte keine Wahl, egal, wie es in ihr aussah.
Vorsichtig zog sie seine Hände von ihrem Gesicht, doch sie ließ nicht los. Stattdessen verschränkte sie ihre Finger mit seinen und legte ihre so verbundenen Hände auf ihrem Schoß ab. Sie atmete langsam aus, während sie die Augen wieder öffnete. »Nehmen wir für einen Moment an, dass ich deinem Angebot folge. Wie soll es funktionieren? Du gibst vielleicht wenig auf die Menschen und ihre Formalitäten, aber Hunter ist sich seiner Rolle als Kronprinz sehr bewusst. Er weiß, welche Bedeutung die Verlobung für die Menschen im Land hat. Er wird sie niemals freiwillig lösen.«
Wenn sie ihm nicht so nahe gewesen wäre, hätte sie es vermutlich verpasst, doch so, mit den wenigen Zentimetern, die ihre Gesichter voneinander trennten, sah Cassandra deutlich, wie ganz kurz ein dunkler Ausdruck in Calebs Augen trat. Rachsucht. Triumph. Als sie blinzelte, war der Ausdruck wieder weg und nur dieselbe Wärme und Zuneigung, die sie zuvor gesehen hatte, blieb zurück. Cassandra zwang sich, sich nicht anmerken zu lassen, dass sie es gesehen hatte.
Es änderte nichts. Sie wusste, dass Caleb eigene Motive hatte, ihr zu helfen. All seine schönen Worte und gerechte Wut auf Hunters Verhalten mochten zwar keine Lügen sein, doch sie waren auch nicht die ganze Wahrheit. Sie hatte darauf gesetzt, dass ihr diese Motivation in die Karten spielen würde, was es jetzt so offensichtlich tat. Dass ihr der Ausdruck in seinen Augen einen Schauer über den Rocken laufen ließ, war unbedeutend. Solange er gut zu ihr war, konnte sie mit ihm glücklich werden.
