53. Der Rückweg nach Hause

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"We are like a mockery to the dead-so young and so alive, our blood beating hot and excited in our veins. If the roles were reversed and it were me who lay beneath the earth, beneath this thoughtless revelry, I would want to grab hold of the revelers; pull them by the ankles; such the breath from their mouths, the blood from their veins; steal their young bodies, young heart, young dreams for myself"

 If the roles were reversed and it were me who lay beneath the earth, beneath this thoughtless revelry, I would want to grab hold of the revelers; pull them by the ankles; such the breath from their mouths, the blood from their veins; steal their ...

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Hinkend schleppte sich Victoria in Richtung des in Dunkelheit gehüllten Friedhofs. 

Jeder einzelne Schritt bereitet ihr buchstäblich Höllenqualen, es war, als stünde ihr Leib vollkommen in Flammen.

Und keine Rettung in Aussicht.

Schon bald erstreckte sich der gefürchtete Leichenacker vor ihren müden Augen aus. 

Wie krumme Fingern ragten die wettergegerbten Grabsteine aus dem matschigen Boden in die Höhe empor, während der kaum sichtbare Mond nur hier und da fahles Licht auf die schlafende Landschaft herab warf. 

Unzählige Schatten tummelten sich im Schoße verkrüppelter Bäume, deren Stämme sich ihrerseits gleich alten Greisen in Richtung Erdboden nieder streckten. Fortwährend tanzte der herab fegende Wind in der Luft auf und ab, sang dabei des Lied des Todes und ließ kein ruhendes Fleckchen unberührt. 

Zudem setzte sich der unangenehme Geruch von fauligem Laub schon bald in Victorias Nase fest, die allein daran dachte, nicht vor Erschöpfung an Ort und Stelle zusammen zu brechen. 

Wenn ich an diesem gruseligen Ort  wahrhaftig in Ohnmacht falle, dann wache ich vielleicht gar nicht mehr auf oder finde mich gar lebendig begraben in einem dieser Gräber wieder. Mittlerweile halte ich alles für möglich. Also halte durch, Mädchen. 

Victoria, deren Atem in kurzen Stößen den diesigen Nebel durchbrach, fühlte sich jetzt selbst wie eine halbtote Leiche, mehr dem Wucherer Tod als dem funkensprühenden Leben angehörig. Ihre letzte Kraftreserven schwanden und über ihr haarsträubendes, mit Blut besudeltes Aussehen wollte die junge Frau erst gar nicht den Kopf zerbrechen. 

Allein der zehenaufrollende Gedanke, an diesem verfaulten Ort mit  weiteren, lebendig gewordenen Toten kämpfen zu müssen,  hielt ihre schwer vorankommenden Füße bei Laune. Ihr Fokus konzentrierte sich allein auf das eiserne Tor, das schon bald in eine greifbare Reichweite trat.  

Mit einer zitternden Hand hielt die junge Frau fortwährend das erbeutete Amulett fest, das zu gleichen Maßen für sie Vergangenheit und Zukunft symbolisierte. 

Nicht zum ersten Mal an diesem Tag musste Victoria gegen die schauderhafte Erinnerung kämpfen, dass eben dieses schimmernde Kleinod mit ihrem vergossenen Lebenssaft befleckt werden musste. 

Und zwar nicht mit einem Tropfen, sondern mit viel viel mehr. 

Grimmig bahnte sich die Schwarzhaarige ihren Weg, im Inneren darüber debattierend, warum sie jemals einen freiwilligen Fuß in dieses verdammte Haus gesetzt hatte. 

Das Herrenhaus von DunkelmoorWhere stories live. Discover now