52. Ein Tanz mit dem Tod

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"Everybody's got skeletons in the closets. Every once in a while, you've got to open up the closet and the let the skeletons breathe. Half the time, the very thing you think is gonna destroy you or ruin you is the very thing that nobody cares about. My advice to people with skeletons is to dust them off every now and then-- as long as your closet's aint full of them. It's not good to have more than two or three."

In den düsteren Untiefen der Gruft schienen nun die leiblichen Überrest der einstigen Hausherrin zu einem neuen aber unheilvollen Leben erwacht

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In den düsteren Untiefen der Gruft schienen nun die leiblichen Überrest der einstigen Hausherrin zu einem neuen aber unheilvollen Leben erwacht.

Victoria stand im Hier und Jetzt einem böse grinsenden Skelett gegenüber, dessen rasselnde Knochen im fahlen Licht des herabgefallenen Handybildschirms gespenstisch schimmerten.

Fortwährend lachte der Geist von Konstanze, überall und nirgendwo, dunkel auf. Ein heulender Klang, so kalt und durchdringend wie ein Winterwind, der über vereiste Hügel und Berge hinweg sauste.

Umhüllt von einer beklemmenden Stille, in deren Gefilde nur das laute Echo ihres rasch ausgestoßenen Atems erklang, stand die zitternde junge Frau wie versteinert an Ort und Stelle da, nicht fähig, sich nur um einen Zentimeter zur Seite zu bewegen.

Langsam aber stetig näherte sich das Skelett von Konstanze ihrer Selbst an, bewegte sich dabei mit einer unnatürlichen Geschmeidigkeit, die der jungen Frau sprichwörtlich das Blut in den Adern gefrieren ließ. Jeder Schritt, den der Untote tat, schien von einem grauenvollen Geräusch begleitet, als würden die Knochen selbst leise miteinander flüstern.

Victoria, die sich hastig zur Seite warf, spürte, wie die kalte Luft an ihr vorbeizischte, als die gruselige Gestalt weiterhin mit einem ausgestreckten Arm nach ihr griff. Gleich darauf musste sich die Schwarzhaarige nieder ducken, denn die Gruftbeigaben, welche fortwährend durch die Luft wirbelten, kannten ebenfalls keinerlei Ruhepause.

Mittlerweile schlug ihr Herz so heftig, dass sie für einen Augenblick bange glaubte, kurz vor einem Infarkt zu stehen. Blut rauschte unaufhörlich durch beide ihre Gehörgänge, während ein kühler Schauder den gesenkten Rücken streifte.

Wieder einmal wich die Heimgesuchte ihrem Angreifer gekonnt aus, tanzte im wahrsten Sinne des Wortes einen Walzer des Überlebens. Zwar schienen ihre geschmeidigen Bewegungen so flink wie die einer Katze, doch das Gerippe, getrieben von einer dusteren Kraft, gab sich blöderweise nicht so leicht geschlagen.

Von überall her erklang ein zutiefst widerliches Lachen, kaum greifbar und doch auch so nahe.

Doch der Urlauberin blieb keine Zeit um den eigentlichen Quell auszumachen, denn im Hier und Jetzt gab es eine durchaus gefährlichere Schlacht zu gewinnen. Mit dem üblen Geist konnte sie sich dann auseinander setzten, wenn zumindest von dessen Überreste keine todbringende Gefahr mehr ausging.

Allerdings verlor Victoria urplötzlich den Halt auf dem nassen Boden, der weiterhin mit zähflüssigen Blutlachen aufwartete. Unweigerlich fiel ihr Körper nach vorne, das Gesicht landete leider direkt in einer Pfütze, die rötlicher schien als eine reife Tomate im Sommer. Blut.

Das Herrenhaus von DunkelmoorWhere stories live. Discover now