43. Kurze Zwischenfrequenz

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"Be careful what you wish for, lest it come true!

"Be careful what you wish for, lest it come true!

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Die Zeit verging wie im Fluge, während sich Charlotte und Louisa an den dargebotenen Fundgruben zu schaffen machten.

All das aufbewahrte Wissen aus längst vergangenen Jahrhunderten schien nun endlich einen Weg zurück in das irdische Leben gefunden zu haben, wieder aus seinem andauernden Schlummer im Verborgenen zu vollem Bewusstsein erweckt.

Sämtliche Kartons, deren Inhalte einer eingehenden Prüfung leider nicht standgehalten hatten, wurden mittlerweile recht schnell zur Seite geschoben und gleich darauf durch den nächsten zu durchforstenden Aufbewahrungsgegenstand ersetzt.

Aufgewirbelte Staubwolken stoben selbst bei der zartesten Bewegung gleich graue gefärbten Schneeflocken durch die Luft, ehe sich die feinen Gebilde schließlich wieder auf dem kalten Holzfußboden zur Ruhe niederlegten.

Nach wie vor lag der abgestandene Sauerstoff schwer in der Luft, denn das einzige Fenster, das diesen mysteriösen Raum säumte, ließ sich zum Bedauern der zwei Freundinnen nicht öffnen. Und auch das herab scheinende Licht glomm scheinbar mehr schlecht als recht, denn die bislang vorherrschende Finsternis kroch weiterhin über die Decke und Wände hinweg, begleitet von allerlei fies grinsenden Schattengebilde.

Langsam aber sicher schienen für Louisa und Charlotte die strukturierten Linien zwischen Raum und Zeit obsolet geworden, kaum derRede mehr wert. Ob bloße Minuten oder gar Stunden bereits ins Lande gezogen waren, konnten die Zwei schon bald und beim bestenWillen nicht mehr sagen. Beider Geist kannte in diesen Augenblicken nur ein Ziel:

Sich endlich einen Reim auf diese mysteriösenVorgänge machen zu können und den Spuk ein für alle Mal die Krone eines finalen Ende aufzusetzen.

Beinahe wie in Trance begutachteten die Freundinnen all die versammelten Schriftwerk, welche querbeet über den kühlen Untergrund verstreut lagen.

Konstanze, die fortwährend an der Seite des Duos blieb, wirke zumeist tief in Gedanken versunken.

Natürlich gab das weibliche Gespenst auf Geheiß bereitwillige Auskunft, doch beide Frauen erhielten schon bald den Eindruck, als würde sie ein äußerst dunkler Gedankengang beschäftigen. Da keine der vor sich hin brütenden Heimsuchung zu nahe treten wollte, blieb diese still eingenommen Beobachtung für das Erste nicht kommentiert.

Während Charlotte ihr vor Müdigkeit glänzenden Augen ein paar Mal blinzelten, griffen ihre mittlerweile leichtsteif gewordenen Finger in die dunkle Untiefe eines verblichenen Kartons hinab und beförderte unweigerlich ein höchst verstaubtes Buch zu Tage. Unterhalb der grauen Dicke blitzte hier und da ein pechschwarz gefärbter Ledereinband durch.

Nur ein einziger Name prangte, wie die Rothaarige gleich nach festzustellen hatten, auf der ersten und leicht bröselig erscheinenden Seite:

Carl von Lahnstein. Anno 1650.

Obgleich die verschnörkelte Schrift alles andere als leicht zu entziffern schien, gelang es ihr dennoch in rascher Zeit den einstigen Besitzerdieses Werkes auszumachen.

Einem unerklärlichen Impuls folgend, so drehte die junge Frau infolgedessen ihren gekrümmten Oberkörper zur Seite, nur um gleich darauf den fragenden Blicken von Konstanze zu begegnen.

"Wer war denn Carl von Lahnstein?", wollte Charlotte stirnrunzelnd von dem untoten Mitglied der hier einst vorsitzende Adelsfamilie wissen, dieser dabei einen fragenden Blick zuwerfend.

Konstanze, die scheinbar über dieses Anliegen lange nachdenken musste, ergriff erst nach einer gefühlten Ewigkeit das Zepter des Wortes.

"Soweit ich mich recht entsinne, und sicher bin ich mir hier keinesfalls, handelt es sich hierbei um einen verrückten Großonke lvon unserer Mutter. Angeblich ist er zeitlebens nicht über denVerlust seiner geliebten Hauskatze hinweg gekommen. Daher soll er zahlreiche Versuche angestrebt haben, das Tor des Jenseits zu öffnen..."

"Nun ja, angesichts der Tatsache, dass es euch Geister wirklich gibt, war vielleicht seine Rübe nicht ganz und gar zu Brei gekocht", gab nun Louisa lautstark zu bedenken, die ihre volle Aufmerksamkeit nun auf ihre Kameradinnen gerichtet hielt.

"Möglicherweise sind wir ja hier auf eine Goldmine gestoßen. Wenn solch ein Irrer keine nützlichen Niederschriften für die Nachwelt festgehalten hat, wer dann?"

Sowohl Konstanze als auch Charlotten nickten ihr daraufhin bejahend zu.

"Dann lies mal alles laut vor, Rotschopf. Vielleicht werden wir ja schon bald in Erfahrung bringen, wie wir die Familie von Lahnstein endlich an einem einzigen Ort vereinen können."

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Das Herrenhaus von DunkelmoorWhere stories live. Discover now