Aufeinmal erblicke ich etwas buntes, als ich mich etwas bücke, um so zu tun, also würde ich suchen.
,,Omg nein!
Sag mir nicht, dass du Skateboard fahren kannst?" frage ich enthuastisch, als ich das Brett aus dem hintersten Teil des unteren Regels hervorhole und es etwas abstaube.
Mit leuchteten Augen bedrachte ich das neon gelb & blaue Skateboard und drehe die Rollen einmal, um zu bestätigen, dass es noch funktioniert. Als das getan ist, blicke ich zu Brian, der noch immer nach dem Reiskocher in der Ecke sucht und meine Frage wohl nicht gehört zu haben scheint.
Um ehrlich zu sein, kann ich mir Brian nicht als den lässigen Typ vorstellen, der sich auf einer Rampe mit seinen Freunden trifft und riskiert auf den dreckigen Boden zu landen, wenn ein Trick mal schief geht.

Nachdem ich erneut nachfragte, ob das ihn gehört, dreht er sich mit einem Male doch um und fragt mich, was ich meine.
Sein Blick bleibt an dem Brett hängen und seine Miene verändert sich von einem auf den anderen Moment, bevor er sich am Hinterkopf kratzt.
,,Leg das wieder weg!
Das hat Ben mal bei mir liegen lassen und nie wieder geholt, weil er es selber nicht kann, also leg es einfach wieder zurück."
Betont er und steht starr an Ort und Stelle, als würde er auf Kohlen stehen und darauf warten, dass ich die Sache vergesse und es einfach beiseite lege.
Hab ich jedoch schon einmal gemacht, was er mir befohlen hat?
,,Weil er es selber nicht kann?
War das eine indirekte Weise, zu zugeben, dass du nicht Skateboard fahren kannst?"
Nach diesen Satz erziele ich, dass Brian nun bedrohlich auf mich zu kommt, seine Hände auf die meine legt, die derweil auf dem Board verweilten und mich wütend ansieht, was er jedoch nur mangelnd schafft.
Mein Grinsen ist auch einfach zu ansteckend, weshalb der Größere nicht davon verschont wird und deshalb nur eine Mischung aus halb böses Schmollen und einem Lächeln herausbekommt, dass äußerst niedlich aussieht und mich nicht im geringsten einschüchtert.
,,Ich habe gesagt, dass du es liegen lassen sollst!"

,,Und ich habe gefragt, ob du es nun kannst oder nicht!"
Schnell zuck ich mit dem Skateboard in der Hand zurück, schaffe es somit aus seinen Griffeln und renne mit einem Lachen schließlich aus dem Keller, in das Freie, während Brian mir schreiend hinter her läuft.
Was ich mir dabei gedacht habe, weiß ich auch nicht, denn ich weiß ja nur zu gut, dass ich ein viel zu langsames Tempo für den Braunhaarigen habe.
Dies wurde mir auch wieder klar, als ich plötzlich an der Hüfte gepackt werde und er mich zurück zerrt.
Lächelnd schauen wir uns an, während ich meinen Kopf zusätzlich etwas schief lege, um seinen Ausdruck spielerisch mustern zu können und vielleicht etwas süßer auszusehen.
Gedanklich frage ich mich, ob ich damit seinen weichen Punkt entdeckt habe, denn ich konnte spüren, dass sein Griff leichter und sein Gesichtsausdruck nicht mehr so gezwungen aussieht.

,,Komm schon Brian.
Zeig mir, dass du alles kannst.
Lass uns Fahren gehen.
Wir haben doch beide heute frei, bitteeeee.
Ich koch uns nachher dann auch was."
Mit einen Schmollen bettle ich ihn mit meinen Welpenaugen an und wusste, dass er diesen ebenfalls nicht wiederstehen kann.
Gezwungermasse presst er ein ,,von mir aus" aus seinem Lippen und ich muss automatisch aufquitschen.
Fröhlich hüpfe ich auf und ab an Ort und Stelle.
Das wird ein Spaß!
Ich bin früher als Kind gerne auf einem Skateboard herum gefahren und mein Dad war auch ein sehr guter Lehrer gewesen.
Als älterer Herr hatte er die Moves echt gut drauf und glücklicherweise durfte ich mir ein paar dieser abgucken.
Immer an seinem freien Tag, wenn das Wetter es erlaubte, packten wir die nötigen Sachen mit ein paar Snacks ein und verbrachten den ganzen Vormittag an der Rampe.
Er lernte mir die Tricks und egal wie sturr ich war und ihn anmaulte, dass ich es nicht schaffen würde, er hat nie aufgehört, an mich zu glauben.
Er war derjenige, der immer zuerst mein Talent in Dinge gesehen hat.
Es war zwar schon eine Weile her, aber ich hab das Gefühl, dass ich es noch kann.
Es wunderte mich, dass mich die Erinnerung an meinen Vater garnicht traurig macht, denn immerhin musste ich normalerweise sofort wieder an den Unfall denken.

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