diecisiete

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V I O L E T

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Ich blicke perplex zu der Zimmertür, in welcher Alessandro steht und zu mir sieht. ,,Violet?", fragt er, seine Stimme ist sanft, fast schon besorgt. ,,Ist etwas passiert?", frage ich verwirrt, woraufhin Alessandro den Kopf schüttelt.

,,Nein.", sagt er, während er die Tür schließt und sich zu mir auf sein Bett setzt. ,,Wie lange ging das schon?", fragt er mich.

Mein Körper spannt sich an, wovon redet er? Weiß er was Jayden gemacht hat? Oder redet er von etwas ganz anderem?

Verwirrt sehe ich meinen Bruder an. ,,Wovon redest du?" Alessandro atmet verzweifelt aus und sieht mir direkt in die Augen. ,,Wie lange musstest du die Gewalt bei Vito?"

Oh. Jetzt verstehe ich wovon er redet. Wie kommt er jetzt so plötzlich wieder darauf?

Ich kann ihm das nicht erzählen, es geht einfach nicht.

All die Jahre, habe ich diese körperliche Gewalt meines Onkels ausgehalten, immer wieder habe ich all die Schmerzen, welche psychisch erstanden sind, zurückgedrängt.

Jeder sah mich, jeder wusste das ich meinen Zwillingsbruder und meine Mutter verloren habe.

Es wusste auch jeder, dass ich die Schwester bin, welche zu ihren älteren Brüdern und ihrem Vater keinen Kontakt hatte.

In meiner Schule wussten aufeinmal alle wer ich bin. Das Mädchen mit einer kaputten Familie.

,,Hey, ist okay...", holt mich Alessandros sanfte und besorgte Stimme aus meinen Gedanken.

Erst jetzt merke ich, dass mir ein paar Tränen über die Wange laufen. ,,Ich..", bringe ich nur heraus, kann aber keinen Satz bilden.

Alessandro schüttelt den Kopf. ,,Ist okay, ich bin da. Ich bin bei dir."

Er nimmt mich in seine Arme und ich vergrabe mein Gesicht in sein schwarzes T-Shirt. Seine Hand streichelt sanft über meinen Rücken.

Ich beruhigte mich ein wenig und erinnere mich daran, dass ich nie wieder zu meinem Onkel zurück muss. Meine Brüder sind wieder ein Teil meiner Familie, sie sind wieder Teil meines Lebens und sie Sorgen sich um mich.

Alessandro hat mein Sorgerecht, es ist alles in Ordnung, ich bin in Sicherheit, bei meinen Brüdern.

Meine Brüder sind das einzige was ich brauche um wieder Glücklich zu werden. Ich brauche nur meine Brüder und Finny. Mehr brauche ich nicht.

,,Violet.", die Stimme meines Bruders reißt mich aus meinen Gedanken und ich schaute zu ihm, in seine Augen. Diese Augen, welche sonst immer solch eine Kälte ausstrahlen, strahlen jetzt pure Besorgnis aus. ,,Mir geht es gut.", log ich, ich möchte nicht das meine Brüder sich um mich Sorgen, ich möchte nicht, dass sie mich so schwach sehen.

Alessandro zog seine Augenbrauen zusammen, und zeigte mir somit ganz klar, dass er es mir nicht glaubte. ,,Dir geht es nicht gut, Sweetheart.", sagte er, und ich konnte nicht verhindern, dass die Tränen, welche ich gerade geschafft habe zurückzuhalten, wieder über meine Wangen fließen. ,,Wie wärs wenn du versucht ein wenig zu schlafen? Ich bleibe bei dir, und beschütze dich, versprochen."

Ich nickte zaghaft und befreite mich aus seinen Armen, um mich erneut hinzulegen. Mein Blick ging zu Alessandro, welcher aufstand und ich Richtung seines Ankleidezimmers ging. ,,Ich bin sofort bei dir, Sweetheart." Mein Kopf deutete ein leichtes Nicken an, welches er wohl auch gesehen hat, denn er lächelte, kurz bevor er in sein Ankleidezimmer verschwand.

Ich weiß nicht was ich denken soll, ich bin innerlich Tod, und das seid dem ich die Nachricht erhalten habe, dass meine Mutter und mein Zwillingsbruder verstorben sind.

our broken familyWhere stories live. Discover now