Kapitel 17

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Ich setze mich in den Wald, lehne mich gegen einen relativ alten Baum und atme durch die Nase ein und durch den Mund aus.  Der Schwindel verschwindet und mir geht es auch insgesamt wieder besser. Ich weiß nicht, was das Ganze war, aber es ist wieder vorbei! Ob es wohl mit dem Mann zu tun hatte? Ich atme tief durch und lege den Kopf in den Nacken. Über mir ist eine kleine Lücke im Blätterdach und die Sonne kommt an einigen Stellen durch das dichte Laub und hinterlässt kleine leuchtende Flecken am Waldboden. Würde dort jemand stehen, könnte man meinen, er wäre heilig. Ich schließe meine Augen und entspanne mich ein wenig. "Schwere Trennung, hm?" Ich schrecke auf und sehe wieder diesen Mann. Ich seuftze und nicke gespielt niedergeschlagen. Er setzt sich neben mich und schaut mich mitleidig an. "Ich sollte wieder zurück...", murmle ich und will wieder aufstehen, doch der Typ zerrt mich am Handgelenk zurück. Ein stechender Schmerz zuckt durch mein Handgelenk und wandert langsam meinen Arm hinauf. Plötzliche Müdigkeit überfällt mich, meine Augenlider flattern schon. Wenn ich mich aus dem Griff von diesem Typen befreie, hört es vielleicht auf! Ich mobilisiere meine Kraft und ziehe einmal ruckartig, worauf er nicht vorbereitet war. Sofort verschwindet der Nebel, der sich langsam um mich ausbreitet hat und ich kann wieder klar denken. Der Typ ist ein Magier! "Drachenjunge! Bleib hier!" Ich fauche und beginne zu rennen, so schnell meine Beine mich tragen. Kurz bevor ich den Wald verlasse, werde ich unsichtbar und verwandle mich in einen Drachen. Mit kräftigen Flügelschlägen steige ich in die Luft auf und segle dann auf den warmen Luftströmen, während ich mich nach dem Magier umsehe. Irgendwo da unten muss er doch sein! Doch ich habe ihn aus dem Blickfeld verloren, meine Sinne haben mich im Stich gelassen. Sind wohl doch nicht so zuverlässig, wie ich immer dachte! Nachdem ich eine Runde um LA gedreht habe, lande ich hinter einem hohen Zaun, außerhalb eines Gartens und löse den Unsichtbarkeitszauber - der einzige Zauber, den ich beherrsche. Den habe ich aber auch immer für meine Streiche gebraucht! Wenn ich es mir so überlege, war mein Landeplatz schlecht gewählt, aber jetzt ist es schon zu spät und eigentlich dürfte es ja keiner gesehen haben, weil es draußen stockdunkel ist! Ich husche an dem Zaun entlang zur Straße und schlendere die dann zu meinem Haus entlang. Nachdem ich die Haustür aufgeschlossen habe und sie hiner mir wieder geschlossen habe, schaue ich auf die Uhr. Schon weit nach Mitternacht. Müde bin ich eigentlich nicht, weswegen ich mich ins Wohnzimmer setze und den Fernseher anschalte. Viel kommt um die Uhrzeit nicht, aber was soll's. Immernoch besser als im Bett zu liegen und nicht schlafen zu können.

Doch etwas müde schalte ich den Fernseher aus, als die Sonne aufgeht. Die Sendungen, die ich angeschaut habe, waren größtenteils für die Tonne, aber in dem Moment hat es mich nicht gestört. Ich schlurfe in die Küche, schalte die Kaffeemaschine an und gehe dann hoch. Ich wasche mein Gesicht mit kaltem Wasser, style meine Haare und ziehe mich dann einfach in meinem Zimmer an. Polternd gehe ich die Treppen runter und schnappe mir die Tasse Kaffee, die ich schwarz leer trinke. Je konzentrierter das Koffeein, desto besser wirkt es. Es breitet sich in meinem Körper aus und ich ich werde langsam wacher, eventuell etwas hibbelig. Hunger habe ich eigentlich keinen, weshalb ich mich einfach auf die Couch lege und wenigstens meine Augen noch ein wenig ausruhen lasse. Leider werden immer die schönsten Momente unterbrochen - in diesem Fall durch die Klingel. Ich stehe auf und schlendere zur Tür, wo mir Miranda entgegen schaut. "Hast du überhaupt irgendwann geschlafen?" "Halt einfach die Klappe und beweg deinen fetten Arsch zu meinem AUto.", antworte ich mürrisch, schnappe mir meine Tasche und meinen Autoschlüssel und gehe zum Auto. Sie schaut mir kurz verdattert hinterher, fängt sich aber relativ schnell wieder und steigt auf der anderen Seite ein. Ich fahre schnell und riskant, weswegen sie sich im Stuhl festkrallt und irgendwie wirkt es so, als würde sie so schnell nicht mehr mit mir fahren wollen. Soll mir recht sein. Ich lasse sie wieder etwas entfernt von der Schule raus und fahre dann auf einen Parkplatz, in den Zayn scheinbar rein fahren wollte. "Piss dich von meinem Parkplatz!", schreit er mir entgegen, doch ich zeige ihm meinen Mittelfinger und frage ihn, ob der Parkplatz reseviert ist und wenn ja, wo sein Name steht. Daraufhin schaut er mich an, als wäre ich der OSterhase und ich kann in Ruhe gehen. Warum hält Zayn sich für so cool? Er hat mit einer Ananas geredet! Ich gehe ins Schulgebäude und setze mich auf meinen Tisch. Draußen laufen ein paar Typen in Lederjacken rum und schubsen Nerds rum, ansonsten ist aber nicht viel los. "Du willst dich verstecken und legst dich dann mit Zayn an? Schlechte Idee, Deric! Er wird dich in Grund und Boden stampfen und dann wird dein letzter Ausweg die Verwandlung sein!" "Ich sag dir mal was Ruby. Ich lasse mir von dem keine Angst machen, ganz einfach weil ich keine habe! Ich habe mich schon mit anderen angelegt und ich brauche nicht unbedingt meine Drachen, um jemanden einzuschüchtern oder mich zu verteidigen, klar?" "Jaja, genau!"

Dragon Academy²Where stories live. Discover now