Chapter Fourteen

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Caleb

Den Rest des Tages, nach unserem fast Kuss, mied Autumn mich. Man könnte beinah denken, dass sie sich sogar verboten hatte auch nur in meine Richtung zu sehen. Es war gar nichts. Weder ein Blick noch ein kurzes Gespräch. Selbst beim Lagerfeuer wirkte sie abwesend, weil sie sich an keinem unserer Gespräche beteiligte. Umso erleichterter wirkte sie, als wir uns für heute verabschiedeten und sich alle in ihre Zelte zurückzogen. Während die anderen sich schon hingelegt hatten, war ich nochmal zu den Toiletten gegangen. Als ich unseren Platz betrat, sah ich das Licht, welches in Katys und Autumns Zelt brannte. Ich wusste, dass es von einer Lichterkette stammte, weil ich sie vorgestern im Seitenfach von Autumns Rucksack gesehen hatte.

Der Schatten einer sitzenden Person wurde an die Zeltplane geworfen. Recht schnell wurde mir klar, dass diese Umrisse nur zu Autumn gehören konnten. Dafür war die Haltung viel zu angespannt. Außerdem saß sie da, wie ein Häufchen Elend. Ohne es zu kontrollieren, und obwohl sie mich heute ignoriert hatte, setzte ich einen Fuß vor den anderen, bis ich an dem Zelt ankam. »Autumn. Ich bin es Caleb«, machte ich auf mich aufmerksam, bevor ich den Reißverschluss griff und ihn langsam aufzog. Das Bild, welches sich mir bot, tat mir im Herzen weh. Autumn hatte sich aufgesetzt, die Beine an ihre Brust gezogen und umklammerte sie verzweifelt mit den Armen, während ihr Tränen über die Wangen liefen. »Was ist los?«, schob ich mich durch den niedrigen Eingang und kniete mich vor das zitternde Mädchen.

Da sie mir keine Antwort gab, fragte ich weiter. »Wo ist Katy?« »Sie hat heute jemanden kennengelernt und meinte nur, dass sie die Nacht bei ihm verbringt. Mehr weiß ich auch nicht«, schniefte sie und wischte sich die Tränen von den Wangen. »Sie hat dich allein gelassen«, stellte ich fest. »Ja«, lachte sie nervös. »Gib mir deinen Schlafsack. Du kommst mit zu mir«, forderte ich Autumn auf. Mit geweiteten Augen und offenem Mund sah sie mich schockiert an. Und bei dem Anblick ihres Gesichts, ohne Brille, schluckte ich schwer. Das ihre Augen groß und wunderschön waren, hatte ich schon bemerkt. Aber ohne die Brille kam die Farbe noch mehr zur Geltung und ihre sonst verborgenen Gesichtszüge stachen deutlich hervor. Sie war absolut begehrenswert.

»Das geht nicht«, flüsterte sie in die Stille. »Zufälligerweise habe ich noch Platz in meinem Zelt. Der wartet nur darauf bezogen zu werden«, wollte ich ihr ihre Nervosität nehmen. Denn, dass sie nervös war, war nicht zu übersehen. So, wie Autumn sich einmal mehr über ihre Oberschenkel strich. »Caleb«, klang mein Name aus ihrem Mund so gut, dass das Pochen in meiner Lendengegend sofort wieder zurückkam. »Komm schon Autumn. Es ist spät. Wir sind beide müde und Katy wird heute nicht mehr hier auftauchen. Vertrau mir«, zuckte sie bei meinen letzten Worten zusammen. Sie senkte peinlich berührt den Blick und dachte nach. Jedenfalls schloss ich das auf ihr knabbern auf ihrer Unterlippe, was meinen Schwanz in der Hose nur noch mehr anschwellen ließ. »Okay. Aber... ich...«, beendete sie ihren Satz nicht.

»Was aber Autumn? Sprich mit mir«, legte ich meinen Finger unter ihr Kinn, um es anzuheben. »Kannst du mir versprechen, dass nichts passiert«, ahnte ich, worauf sie hinauswollte. Autumn hatte diese Spannung zwischen uns ebenfalls gespürt. Der heutige fast Kuss war der beste Beweis dafür. »Versprochen. Es passiert nichts, was du nicht möchtest. Und jetzt komm«, strich ich mit dem Daumen sanft über ihre Unterlippe und entfernte mich dann von ihr. Autumn befreite sich aus ihrem Schlafsack, reichte ihn mir und griff sich noch ihr Kissen. Auch, wenn sie dachte ich hätte es nicht gesehen, hatte ich es doch. Ich hatte bemerkt, wie ihre Hand unschlüssig über der Lichterkette schwebte. »Nimm sie mit«, wusste ich an Autumns Blick, dass sie verstand, worauf meine Worte sich bezogen. Ihre Hand langte nach der Lichterkette, bevor sie hinter mir ihr Zelt verließ.

Ich zog den Reißverschluss zu und führte sie zu meinem hinüber. Davor stehend, öffnete ich den Reißverschluss und gab ihr den Schlafsack zurück, damit sie es sich selbst einrichten konnte. »Danke«, wisperte sie. Autumn nahm den Schlafsack und schüttelte ihn nochmal aus. Dabei fiel irgendwas heraus, was ich aufgrund der Dunkelheit jedoch nicht erkennen konnte. Autumn bückte sich in Windeseile, um dieses etwas wieder aufzuheben. Es wirkte beinah so, als wäre es ihr unangenehm, dass ich es sehen könnte. Als ich gerade noch überlegte, was sie versuchte zu verstecken, hörte ich das verräterische Knistern von Folie. Es war das Kondom, was Katy ihr gestern als ihre Pflichtaufgabe besorgt hatte.

Glowing DesireWhere stories live. Discover now