Chapter Eighteen

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Caleb

Nach dem Telefonat mit meiner Mutter war ich aufgebracht. Allen voran jedoch genervt. Ich hatte ihr doch ausdrücklich gesagt, dass ich eine Pause brauchte. Trotzdem ließ sie es sich nicht nehmen mich ständig anzurufen. Nur deshalb hatte ich das Gespräch überhaupt angenommen. Um ihr zu sagen, dass sie es unterlassen sollte mich weiterhin zu kontaktieren. Ich würde mich melden, wenn ich so weit war. Aber das war garantiert nicht jetzt. In zwei bis drei Monaten vielleicht. Ohne eine genaue Angabe machen zu wollen. Achtlos schmiss ich mein Handy aufs Bett und begann mich auszuziehen. Eine erfrischende Dusche nach diesem aufregenden Tag wäre jetzt genau das richtige. Das war jedenfalls meine Hoffnung. Die sich allerdings nicht bewahrheitete. Selbst unter dem heißen Wasser kamen meine Gedanken nicht zur Ruhe.

Pausenlos dachte ich an Autumns Reaktion nach diesen Worten von Riley. An ihre abwehrende Haltung mir gegenüber. Die Freude endlich von mir wegzukommen und gleichzeitig auch ihre Eltern zu sehen. Dieses Bild erinnerte mich an mich selbst. Bevor ich meinen Eltern offenbarte, dass ich Tätowierer werden wollte, hatten wir ebenfalls eine sehr gute Beziehung zueinander. Ich konnte mit meinem Dad über alles sprechen und mit meiner Mum war das Verhältnis auch gut. Doch das änderte sich nach meiner Ansage drastisch. Seitdem wurde Stacy in den Himmel gelobt und ich links liegen gelassen. Außer sie wollten etwas von mir. Zum Beispiel, dass ich endlich zur Besinnung kam und die Firma meines Dads übernahm. Das ich null Bock darauf hatte, wollten sie nicht begreifen. Deshalb dieses Streitgespräch mit meiner Mum vorhin am Telefon.

Da ich der älteste war, stand mir die Firma zu. Nur scherrte ich mich einen Dreck darum. Sollten sie doch Stacy zur Erbin ernennen. Mir war es egal. Völlig ausgelaugt von diesem ganzen Drama lehnte ich meine Stirn gegen die herrlich kühlen Fliesen. War es zu viel verlangt eine Pause zu machen. Scheinbar schon. Jedenfalls für mich. Als wären die letzten Vorkommnisse nicht schon schlimm genug, knurrte mein Magen. Da ich aber keine Lust hatte heute nochmal mein Zimmer zu verlassen, mussten meine Kaugummis ausreichen. Ehrlich gesagt hätte ich zu gern die Einladung von Lillian angenommen. Doch Autumns Abneigung mir gegenüber war zu offensichtlich. Deshalb hatte ich dankend abgelehnt. Ich konnte es Autumn auch nicht verübeln.

Sie war jetzt volle drei Tage mit uns unterwegs gewesen. Wobei sie sonst meist nie länger als einen Tag von ihren Eltern getrennt war. Jedenfalls hatte Katy das beiläufig erwähnt. So gesehen wollte Autumn Zeit mit ihren Eltern verbringen. Was ich auch absolut verstand. Trotzdem wäre es schön gewesen nach diesem beschissenem Telefonat nicht allein hier rumzusitzen. Ich schüttelte diese Gedanken ab, drehte das Wasser zu und stieg nach einer gefühlten Ewigkeit aus der Dusche. Ich trocknete mich ab, bevor ich mir das Handtuch um die Hüfte schlang und ans Waschbecken trat. Der kurze Camping-
ausflug hatte seine Spuren hinterlassen. Mein Gesicht zierte ungewohnterweise ein Drei-Tage-Bart. Es sah nicht ganz schlecht aus, aber ungewohnt. Ich fuhr prüfend über meine Wangen und beschloss dann doch mich zu rasieren. Vielleicht in ein paar Jahren. Aber noch nicht heute. Dann fühlte ich mich höchstens noch älter als jetzt schon.

Ich war gerade aus dem Bad getreten, als es an meiner Zimmertür klopfte. Verwundert wer um diese Uhrzeit hier noch auftauchte, dachte ich nicht einen Moment darüber nach mir ein Shirt überzuziehen. Ich öffnete die Tür und musste mich zusammenreißen mir meine Überraschung nicht allzu sehr anmerken zu lassen. Denn es war keine geringere als Autumn. Mit einem Teller dampfendem Essen, was meinen Magen sofort rebellieren ließ. Einziger Trost. Ich war nicht der einzige überraschte. Autumns Gesichtsausdruck zu urteilen hatte sie nicht mit mir gerechnet. Jedenfalls nicht in diesem Aufzug. Dabei zeigten mir ihre nassen Haare, dass sie ebenfalls duschen gewesen war. »Wie kann ich dir helfen?«, lehnte ich mich an den Türrahmen und verschränkte die Arme vor der Brust.

»Entschuldige. Ich komme ungelegen, oder?«, blieb ihr Blick an dem Handtuch um meiner Hüfte hängen. »Das kommt ganz drauf an, was du von mir möchtest«, konnte ich es nicht lassen sie zu necken. Wohl bewusst, dass meine Worte zweideutig klangen. Denn so waren sie auch gemeint. Genauso und nicht anders. Anhand ihrer roten Wangen wusste ich, dass Autumn die Aussage dahinter verstanden hatte. »Ähm... Also eigentlich... wollte ich dir was zu essen vorbeibringen«, schob sie schützend den Teller vor, während sie nervös auf ihrer Unterlippe kaute. Ein wenig überrascht von ihren Worten, wusste ich im ersten Moment gar nicht, was ich sagen sollte. Deshalb fiel mir auf die schnelle nichts besseres als: »Das wäre nicht nötig gewesen« ein. »Vielleicht nicht. Aber da ich wusste, dass du auch noch nichts weiter gegessen hast und meine Mum eh immer für mindestens 10 Personen kocht, wollte ich dir eine Freude machen«, sagte sie verlegen und vermied es tunlichst mir in die Augen zu sehen.

Glowing DesireNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ