Und jetzt ist sie hier bei uns. Aber es ist absolut nichts wie früher. Violet sieht genau so aus wie unsere Mutter und dieser Anblick schmerzt.

Es ist zwar immernoch nicht sicher, aber Alessandro und Damian haben ihr Sorgerecht beantragt, was bedeutet das sie nun hier wohnen wird.

Ein Klopfen an meiner Tür unterbricht meine Gedanken und ich schaue zur Tür, ehe ich die Person herein bete.

In meiner Tür steht meine kleine Schwester und ich verspüre einen Stich in meinem Herzen.

Wut kommt in mir auf, welche ich aber unter Kontrolle behalte, als ich sehe wie unsicher sie dort steht. ,,Was ist?", frage ich sie, und merke im Nachhinein, wie hart mein Tonfall eigentlich war.

,,Violet. Ich bitte dich. Ich habe keine Zeit.", sage ich einfach nur und wende mich an meinen PC.

Ich höre wie sie irgendetwas murmelt und im nächsten Moment schließt sich meine Tür.

Nocheinmal gucke ich dorthin, und sehe das sie wirklich aus meinen Zimmer gegangen war.

Ich lehne mich in meinem Schreibtischstuhl zurück und schaue immer wieder auf das Bild.

Auf das Bild, wo unsere Familie noch normal war.

Mein Handy klingelt und ich sehe drauf, nur um zu sehen, dass mich mein bester Freund anruft.

Ich nehme den Anruf an. ,,Noah! Ich habe freie Bude, heute Abend Hausparty. Du kommst doch, oder?", fragte er mich sofort.

,,Natürlich komme ich.", erwidere ich nur schlicht, und überlege mir schon einmal eine Lüge für heute Abend. ,,Wieviel Uhr?", fragte ich nach und sah auf die Uhr.

Es war mittlerweile schon kurz vor achtzehn Uhr. ,,Kannst du jetzt schon kommen?", fragte er mich und ich musste leicht Grinsen.

Noch besser. Alessandro und Damian sind gerade nicht da, und Emilio und Maurizio sind glaube ich bei Sergio.

Es ist also wahrscheinlich nur Jayden, Ares und Violet da und denen juckt es mit Sicherheit nicht.

,,Bin auf den Weg.", sagte ich und legte auf. Ich zog mich nicht nocheinmal um, da ich noch von der Schule angezogen war.

Vielleicht könnte ich Violet ja mitnehmen.

Nein, stopp. Was denke ich da? Meine Brüder würden mir den Kopf abreißen.

Ich lief die ganzen Treppen nach unten und nahm die Schlüssel meines Motorrads, ehe ich aus dem Haus verschwand und zu meinem besten Freund Thiago fuhr.

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V I O L E T

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Noah hatte mich aus seinem Zimmer geworfen, er klang ziemlich genervt, weshalb ich ihn einfach in Ruhe ließ.

Ich ging nach unten in das Wohnzimmer und legte mich auf das Sofa.

Mein Handy lag auf dem kleinen Couchtisch und ich nahm es mir sofort.

Ich scrollte durch meine Gallerie, bis zu dem Zeitpunkt, bevor der Unfall war und ich meine zweite Hälfte verlor.

Wie immer sah ich mir die Videos und Bilder an. Es tat weh, aber irgendwie tat es gut. Valentino war zwar nicht mehr bei mir, aber ich habe noch schöne Erinnerungen mit ihm.

Wahrscheinlich werde ich niemals über den Tod meines Bruders und meiner Mutter hinwegkommen, aber immerhin habe ich meine anderen Brüder wieder in meinem Leben.

Im Hintergrund nahm ich leise war, wie die Tür geöffnet wurde und jemand herein kam.

,,ARES. Ich weiß das du hier bist und ich schwöre dir bei Gott, wenn du nicht in fünf Sekunden unten bist, dann mache ich dir das Leben zur Hölle!", schrie eine Stimme durch das Haus und Schritte näherten sich dem Wohnzimmer.

Ich sah auf und sah in das wütende Gesicht von Jayden. ,,Verschwinde.", zischte er zu mir und ich tat was er sagt.

Gerade wollte ich in die Küche gehen, als mich jemand am Arm festhielt. ,,Hör mal. Deine Brüder wollen dich nicht hier haben, also geh wieder dahin zurück wo du hergekommen bist.", sagte er bedrohlich leise zu mir und ich zuckte zusammen.

Stimmt es was er sagt? Ich weiß es nicht, aber wenn es stimmen würde, dann würden mich meine Brüder doch niemals hier behalten.

,,JETZT VERSCHWINDE.", schrie Jayden mich an, und ich zuckte wieder zusammen. Ich war in einer Starre und im nächsten Augenblick, spürte ich einen brennenden Schmerz auf meiner Wange.

Tränen brannten in meinen Augen, und die Haustüre wurde wieder einmal geöffnet.

,,Ich habe was vergessen, weiß jemand wo mein-", ich konnte die Stimme nicht zuordnen.

Alles drehte sich und die Erinnerungen von dem letzten Wutausbruch meines Onkels kommen in meinen Kopf.

,,Beweg dich und verschwinde.", ertönte Jaydens Stimme an meinem Ohr und ich spürte wie er mich nach vorne schubste.

Ich konnte mich nicht halten und fiel auf den Boden, jedoch wurde ich noch aufgefangen, bevor ich mit dem Boden eine Bekanntschaft machen konnte.

,,Fass meine Schwester nie wieder an, Jayden. Und jetzt verschwinde du, bevor ich es Alessandro sage."

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our broken familyWhere stories live. Discover now