Ich hörte Stimmen und ging langsam in die Richtung, wo ich sie hörte und kam an einer Treppe an, welche nach unten führte.

Na Toll. Das wird schmerzhaft. Ich ging die Treppen hinunter und bei jedem Schritt tat mein Bein nur noch mehr.

Letztendlich kam ich unten aber endlich an und lief - hoffentlich ohne zu humpeln - in die Richtung wo die Stimmen herkommen.

Ich betrete eine große Küche, wo zwei meiner Brüder stehen. Damian und Emilio drehen sich zu mir und lächeln mich beide an. ,,Guten Morgen, Kleine.", sagte Damian und kam zu mir um mich zu umarmen.

Kurz zuckte ich zusammen, aber er hatte es zum Glück nicht bemerkt. Nach kurzem zögern erwiderte ich seine Umarmung.

,,Hat Alessandro es dir schon gesagt?", fragte er mich, als er sich aus der Umarmung löste. Ich sah ihn verwirrt an. ,,Was gesagt?", fragte ich ihn.

Was sollte Alessandro mir denn sagen? Das er mich wieder zu unserem Onkel bringt? Oh Gott. Bitte nicht.

Damian drehte sich zu Emilio, dieser hebt aber nur seine Hände und dreht sich zum Kühlschrank. ,,Also ich nehme an er hat es dir nicht erzählt?", fragt er, woraufhin ich meinen Kopf schüttele.

Er wollte gerade etwas erwidern, als von oben schnelle Schritte die Treppe runter gerannt kamen.

Noah und Maurizio kommen in die Küche gerannt, wobei Noah sich noch sein Pullover überzieht und sich dann das Brot von Emilio nimmt.

Beide wollten wieder raus rennen, aber Damian hielt sie ab. ,,Was geht bei euch ab?", fragte er die beiden. Ich habe mich etwas zurückgezogen und stehe in einer Ecke.

,,Man, Damian! Wir kommen zu spät!", mault Noah ihn an und will weiter gehen, jedoch hält Damian ihn fest. ,,Nach der Schule wird Alessandro dich im Büro erwarten. Wehe du kommst zu spät.", sagt er ernst und ich sehe wie Noah die Augen verdreht und dann verschwinden er und Maurizio.

Ich sehe den beiden hinterher und stehe wie versteinert in der Ecke, in welche ich mich zurück gezogen hatte.

Wieso haben meine Brüder mich einfach so hier aufgenommen? Ich verstehe es nicht.

Ich meine, ich platze mitten in ihr eigenes aufgebautes Leben und sie wissen noch nicht einmal den Grund weshalb ich hier bin.

Emilio seine Stimme holt mich zurück aus meinen Gedanken und ich schaue verwirrt zu ihm.

,,Ich habe dich gefragt ob du dich setzen möchtest.", sagte er lachend und ich nickte leicht. ,,Entschuldige.", murmelte ich und ging langsam auf den Tisch zu.

Mein Bein schmerzte und ich konnte nicht unterdrücken nicht zu humpeln, ich hoffte einfach das sie es nicht bemerkten.

Als ich mich setzte, sah ich wie Damian und Emilio sich Blicke zuwarfen, allerdings sagten sie nichts, wofür ich ihnen sehr dankbar bin.

Es herrschte Stille, aber sie war nicht unangenehm. Die Jungs waren in ihre Handys vertieft und ich starrte raus, in den Garten.

Hier in der Küche ist eine große Glasfront, wodurch man einen genialen Blick in den Garten meiner Brüder hatte.

Ein Handyklingeln störte die Stille, aber Damian und Emilio sahen nur auf, da es nicht deren Handys waren. Emilio sah zu meinem Rucksack und ging zu ihm, um ihn mir zu geben.

Ich sah ihn dankend an und holte mein Handy heraus.

Schnell nahm ich den Anruf ab und mir wurde sofort in mein Ohr geschrien. ,,Violet! Du drecks Göre, ich schwöre dir. Ich finde dich und dann mache ich dir dein Leben zur Hölle!", schrie mein Onkel ins Telefon und ich fing an zu zittern.

Er hat es bemerkt. Er wird mich umbringen. Mein Onkel wird mich umbringen wenn er mich findet.

Ich hörte es auf einmal nur noch Tuten und merkte er hatte aufgelegt, allerdings war ich nicht in der Lage mein Handy wieder von meinem Ohr zu nehmen.

Mein ganzer Körper zitterte und ich spürte wie sich Tränen in meinen Augen bildeten. Ich hatte Angst, mein gesamter Körper zitterte und war angespannt.

Ich nahm überhaupt nichts mehr wahr. Das einzige was in meinem Kopf war, waren seine Worte.

Ich finde dich.

Wird er mich wirklich finden oder war das nur eine leere Drohung um mir Angst einzujagen?

Ehrlich gesagt hoffte ich auf letzteres, aber es war natürlich klar, dass mein Onkel das erste ernst meinte.

Eine Hand berührte meine Schulter und ich zuckte zusammen, allerdings beförderte mich diese Geste auch wieder ins hier und jetzt.

Ich ließ mein Handy sinken und sah mich panisch um. Es waren meine drei ältesten Brüder hier, und sahen mich besorgt an.

Ich habe nicht einmal mitbekommen das Alessandro rein kam. ,,Wo.. wo ist euer Badezimmer?", fragte ich mit zittriger Stimme und Alessandro zeigte in die Richtung des Bads.

Sofort stand ich von meinem Stuhl auf, wobei mich wieder einmal ein Schmerz durchfuhr, jedoch ignorierte ich ihn und lief sofort ins Badezimmer.

Mit zitternden Fingern schließ ich die Tür ab und ließ mich daran herunter gleiten.

Ich habe Panik, fürchterliche Panik und ich weiß das er jetzt gerade Schule hat, aber ich muss seine Stimme hören. Ich kann nicht anders.

Ich schaltete mein Handy wieder ein und wischte mit zitternden Fingern durch meine Kontakte um anschließend bei Finnys Kontakt stehen zu bleiben.

Er war der einzige der alles wusste, und er wusste, wie er mich in so einer Situation beruhigen konnte.

Ich rief meinen besten Freund an und es klingelte lange, bis er jedoch schließlich den Anruf abnahm.

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our broken familyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt