Ich sah ihn geschockt an. Meint er das ernst? ,,Finn. Sie wohnen in Los Angeles, wie um alles in der Welt soll ich zu ihnen kommen?", fragte ich ihn verzweifelt, während mir noch tausend andere Dinge durch den Kopf gingen.

Sie würden mich nicht wollen, sie haben sich ein eigenes Leben aufgebaut, ohne mich.

Ich möchte ihnen ungerne im Weg stehen und sie nerven, nur weil sie auf ihre kleine Schwester achten müssten, welche von ihrem Onkel geschlagen und den tot ihrer Mutter und ihres Zwillingsbruders immer noch nicht verkraftet hat.

Zudem möchte ich Finn nicht verlassen. Er ist mein bester Freund und ich kann nicht ohne ihn.

,,Mach dir da keine Sorgen, da kümmere ich mich drum.", sagte er lächelnd und gab mir einen Kuss auf die Stirn. ,,Keine Sorge. Ich bringe dich dann dort hin, und wir sehen uns dann bald wieder.", fügte er noch hinzu. Ich lächelte ihn schwach an und umarmte ihn nochmal.

Schließlich schnappte ich mir schnell ein T-Shirt, eine dünne Strickjacke und eine Jeans Hose und ging in mein angrenzendes Badezimmer um mich fertig zu machen.

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Als ich wieder in mein Zimmer kam, waren die Scherben weg und Finn saß entspannt auf meinem Bett und schaute auf sein Handy.

Er lächelte als er mich bemerkte und stand auf. Ich nahm mir meinen Schulrucksack. ,,Wir sehen uns unten, Prinzessin.", sagte er und ging nach draußen auf den Balkon, ehe er runter kletterte.

Ich nahm noch schnell meinen Rucksack und lief die Treppen nach unten. Es war Still im Haus, mein Onkel schläft wahrscheinlich noch.

Leise zog ich meine Schuhe aus und ging aus dem Haus.

Finn stand schon an seinem Auto angelehnt und wartete auf mich.

,,Violet! Komm, wir müssen los!", rief er mir zu und öffnete mir die Beifahrertür. ,,Wusstest du das du einen echt stressen kannst?", fragte ich ihn lachend, woraufhin er grinste.

Ich ließ mich auf den Beifahrersitz sinken und warf meinen Rucksack nach hinten. Finn schloss meine Tür und stieg dann ebenfalls auf der Fahrerseite ein.

Er startete das Auto und öffnete das Autodach, es war heute sehr warm. Schließlich fuhr er dann auch los.

Die Fahrt zur Schule dauert von meinem Haus aus nicht lange. Nach schon fünfzehn Minuten sind wir auf dem Parkplatz der Schule angekommen.

Der Parkplatz und der Schulhof waren schon komplett leer, ich sah Finn an und er zuckte mit den Schultern. ,,Wir sagen es gab Stau.", sagte er und nahm beide Rucksäcke von der Rückbank und stieg aus.

Ich stieg ebenfalls aus und nahm meinen Rucksack dankend an.

Gemeinsam liefen wir dann in das Schulgebäude, die Flure waren ebenfalls vollkommen leer.

Wir sind sowasvon zu spät. Aber das ist bei uns öfter so, jedoch ist es ein riesen Nachteil, Montagmorgens in der ersten zu spät zu kommen.

Dort haben wir immer Mathe und der Lehrer hasst uns einfach nur. Ich blieb stehen, woraufhin Finn sich fragend zu mir umdreht.

,,Können wir heute einfach schwänzen?", fragte ich ihn und sah auf dem Boden. Finn nahm meine Hand in seine und rannte dann auch schon wieder aus dem Schulgebäude. ,,Ich habe schon solange darauf gewartet das du das endlich sagst!", rief Finn fröhlich und zog mich mit zu seinem Auto.

Ich lief lachend hinter ihm her und bei seinem Auto angekommen, drehte er sich zu mir um und sah mich ernst an.

,,Violet.", sagte er und sah mich an. Sein Blick war traurig und ich sah ihn fragend an. ,,Wir verbringen heute den Tag nochmal zusammen, die Nacht hole ich dich dann ab und fahre dich nach Los Angeles.", fügte er zu und zog mich direkt in eine Umarmung.

Ich erwiderte seine Umarmung und sah zu ihm auf. Tränen bildeten sich in meinen Augen. ,,Ich will dich aber nicht verlieren, Finny.", sagte ich leise, er sah mich nun ebenfalls an und wischte mir die Tränen weg. ,,Du verlierst mich nicht. Sobald ich die High School hier beendet habe komme ich wieder zu dir, und außerdem können wir jeden Tag telefonieren und ich komme dich oft besuchen.", sagte er und drückte mich näher an sich.

Langsam nickte ich, es wird schwierig sich die Nacht rauszuschleichen und ich bekam ein wenig Angst.

Was wenn meine Brüder mich wegschicken? Zum Glück habe ich deren Adresse, da sie meinem Onkel mal eine Karte geschickt haben.

Er hatte sie aufgehoben und nun hängt sie am Kühlschrank in unserer Küche.

,,Auf ein letzten schönen Tag, bevor es für dich nach LA geht.", sagte Finn lächelnd und öffnete mir die Autotür.

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