Verliebt in Niall Horan

Kapitel 15

Ich bekomme schon Angst, dass jetzt gleich eine Menge Mädchen hergerannt kommt, doch dem ist nicht so. Als ich mich im umblicke, bemerke ich Ashley die Niall zuwinkt. Na ganz toll! Ausgerechnet die. Höflich winkt Niall zurück. Damit fühlt sich unsere Klassenzicke angesprochen und kommt zu uns. Ich könnt ihr schon wieder an die Gurgel springen. Doch ich reiße mich zusammen. Ohne mich einen Blickes zu würdigen umarmt sie Niall und lässt sich elegant auf den leeren Stuhl an unserem Tisch gleiten. Oh mann! Sofort fängt sie an eine von ihren blonden Haarsträhnen einzudrehen. Dabei denkt sie gar nicht daran, den Blick von Niall abzuwenden. Jetzt komm ich mir sogar in Nialls Gegenwart schon wie ein Außenseiter vor. Und das, obwohl er einer der wenigen Menschen ist, in dessen Gegenwart ich mich immer total wohl fühle.
„Oh today it’s really hot. That fits to you, Nialler”, flirtet sie Niall an. Wenn ich so etwas sagen würde, wäre mir das extrem peinlich, doch sie genießt das total. Niall wird rot. Ich könnt durch die Decke gehen, wenn hier eine wäre. Theoretisch also durch den Sonnenschirm. Ich könnte durch den Sonnenschirm gehen.
Die Frau kommt mit unserem Eis zurück. Sie wünscht uns einen guten Appetit. Der Appetit ist mir jetzt schon gründlich vergangen. Ashley hat mir mittlerweile den Rücken zugedreht. Sie hat nur noch Augen für Niall (was ich ja verstehen kann, aber hey!). Ihr macht es gar nichts aus, dass sie gerade stört. Das scheint Ashley noch nicht einmal zu bemerken. Ich überlege, ob ich sie wegschicken soll, aber das kann ich nicht. Sie starrt auf Nialls Eis. Was hat sie denn jetzt vor?
„Hey vanilla, delicious. Can I try it?” Jetzt platzt mir der Kragen. Die hat nicht grad wirklich gefragt, ob sie Nialls Eis probieren darf? Und in der Schule gibt sie doch immer damit an, dass sie auf Diät ist und das im Gegenteil zu mir auch durchhält. Aber normalerweise gibt Niall ja nichts von seinem Essen ab. Nur für spezielle Menschen.die Und so speziell ist Ashley nun wirklich nicht. Mit diesem Gedanken rege ich mich wieder ein wenig ab. Zu früh gefreut. Niall lässt sie tatsächlich probieren! Mit Tränen in den Augen sage ich: „Sorry but I have to got to the toilet. I’m here in just a second.” Ich warte auf eine Antwort von meinem Freund, aber da kommt keine. Schnell renne ich aufs Klo. Ich will nicht, dass mich jemand weinen sieht. In der Kabine klappe ich den Deckel der Toilette runter und breche weinend darauf zusammen. Mir ist klar, dass ich nicht ewig darin bleiben kann. Irgendwann fragt sich Niall bestimmt, wo ich bleibe. Obwohl, vielleicht ist er so mit Ashley beschäftigt, dass er mich schon ganz vergessen hat. Wut kommt in mir hoch. Sie mischt sich mit unter die Tränen. Soll ich Abby anrufen? Aber sie ist bestimmt grad voll glücklich mit Harry. Und es ist auch ihr letzter Tag mit ihm, da will ich sie nicht stören. Ob sie es schon weiß? Mit zittrigen Händen scrolle ich durch mein Telefonbuch. Wen kann ich anrufen? Dann tippe ich auf Lena’s Kontakt.
„Hallo?“, meldet sie sich. Ich bin erleichtert ihre Stimme zu hören.
„Hey, ich bins“, schniefe ich ins Handy.
„Oh mein Gott, was ist denn mit dir los, Süße?“
„Lange Geschichte, kurzer Sinn. Die Geschichte sag ich dir wann anders. Aber du kannst dir bestimmt vorstellen, was los ist, wenn ich dir sag, dass Ashley hier ist“, bringe ich unter einem Heulkrampf hervor. Ich höre Lena knurren.
„Okay, ich verstehe. Ich bringe sie um. Höchstpersönlich.Wenn nicht jetzt, dann später. Wo bist du?“, wütet sie in den Hörer.
„Ich sitze auf dem Klo von so einem Eisafe in der Fußgängerzone. Weiß grad den Namen nicht. Niall und ich wollten uns einen schönen Tag machen, da die Jungs morgen wieder weg sind. Und auf einmal kommt DAS GIFT und schließt mich total aus. Die schmeißt sich total an Niall ran und er hat sie sogar sein Eis probieren lassen. Das konnt ich mir nicht länger mit ansehen und bin aufs Klo geflüchtet.“ Wieder heule ich laut auf.
„Oh Süße. Niall liebt dich, nicht sie. Du solltest zu ihm gehen und mit ihm reden. Wenn sie dich ignoriert, dann ignoriere sie doch auch einfach.“ Ich fasse mich wieder. Gar keine schlechte Idee.
„Und du meinst, dass klappt?“, frage ich unsicher. Ich ziehe die Nase hoch.
„Hey, was sie kann, kannst du doch schon längst, oder?.“ Lena hat Recht.
„Danke.“
„Kein Problem. Und jetzt genieße deinen Tag mit deinem Schatz und lass ihn dir nicht kaputt machen, okay? Und wenn du mich brauchst, kannst du gerne anrufen oder vorbeikommen.“ Ich bedanke mich noch einmal und lege auf. Entschlossen putze ich meine Nase und verlasse die Kabine. Vorm Spiegel frische ich mich ein bisschen auf. Man soll nicht sehen, dass ich geweint habe. Ich atme tief ein und aus, dann verlasse ich das Klo. So cool wie möglich laufe ich durch das Cafe nach draußen. Und was ich da sehe, treibt mir die Tränen erneut in die Augen.

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Ich dachte, es müsste mal irgendwas halbweg spannendes passieren. Etwas, dass Lina von Wolke 7 runterholt... Wie findet ihr's?