Kapitel 2

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Als ich aufwache bin ich etwas enttäuscht, dass das alles nur ein Traum war, aber als mir einfällt, dass wir mit der Direktorin sprechen wollten, stehe ich auf einmal schon vorm Spiegel.

In der Schule wartet meine Freundin schon auf mich und zusammen gehen wir ins Schulhaus. Normal dürfen wir noch gar nicht rein, aber wir sagen den Lehrern, die uns rausschicken, dass wir zu Frau Alberts wollen. Wir klopfen an der Tür und uns wird darauf die Tür sogar von Frau Alberts geöffnet. In der Hand hält sie einen Kaffee, grinst uns mit ihrem freundlichen Gesicht an und bittet uns, reinzukommen und Platz zu nehmen. Neugierig schaut sie erst von meiner Freundin, dann zu mir: „Wie kann ich euch denn helfen?“

Während wir von dem Gewinnspiel erzählen, schaut sie uns die ganze Zeit interessiert an.

Am Schluss füge ich noch hinzu: „Ich versichere Ihnen, die ganze Unterrichtszeit, die davon abgeht, werden alle Schüler nachholen, Abigail und ich werden alles in unserer Freizeit organisieren und total viele an unserer Schule sind Fans von One Direction.“

Eine Weile starrt sie uns an. Mir kommt es ewig vor. Dann sagt sie endlich: „Ich versteh, wie ihr euch fühlt. Ich war auch mal in eurem Alter und musste dadurch. Auch diese Phasen gehen vorbei. Und deswegen erlaube ich euch, bei dem Gewinnspiel mit zu machen und, dass diese Band hier ein Konzert gibt. Aber nur, wenn ihr das organisiert und auch wirklich alles nachgeholt wird.“

Wir schauen sie begeistert an. Ich brauche eine Weile, bis ich verstehe, was sie gesagt hat. Dann springe ich auf und, ja, ich umarme Frau Alberts. Wir bedanken uns, als wir uns wieder etwas beruhigt haben und der restliche Schultag ist eine echte Qual. Alles was wir wollen, ist sofort, bei dem Gewinnspiel mitzumachen aber damit müssen wir uns natürlich gedulden.

Als es klingelt, stürmen Abby und ich aus dem Schulgebäude, als hätten wir seit 10 Jahren das Haus nicht verlassen dürfen. Wir schwingen uns auf unsere Räder und treten im Volltempo in die Pedalen, bis wir bei mir angekommen sind. Unsere Räder schmeißen wir in die Ecke, rennen an meiner verwunderten Mum die Treppe hoch und schmeißen den Läppi an. Ich öffne die Seite, fülle alle Lücken aus und klicke mit zitterigen Fingern auf 'Senden´. Und weg ist unsere Antwort. Jetzt heißt es nur noch beten und Daumen drücken! Einsendeschluss ist morgen. Das heißt, wir müssen ab morgen ständig gucken, ob die Gewinner schon auf der Homepage stehen.

Abby und ich machen uns noch einen schönen Nachmittag und als sie um 8 Uhr dann nach hause fährt, schaue ich noch etwas fern und krieche dann in mein Bett.

Der darauffolgende Morgen ist die Hölle. Nur mit Mühe schäle ich mich aus dem Bett. Im Bad nicke ich fast wieder ein und in der Schule ist meine Konzentration auf Null heruntergefahren. Alles, was mir im Kopf herumgeht ist One Direction. WIR MÜSSEN DAS EINFACH GEWINNEN! Trotzdem reiße ich mich zusammen und überstehe auch diesen Tag. Nach der Schule gehen wir diesmal zu Abby nach Hause. Mit wackeligen Händen fahren wir ihren Rechner hoch und rufen die Website auf. Noch nie in meinem Leben war ich soooooooo aufgeregt. Ich muss aufpassen, dass ich vor Aufregung nicht vom Stuhl falle. Da meine Freundin einen ziemlich alten Computer hat, dauert es ziemlich lange, bis die Seite geladen hat. Sie flucht neben mir wegen dem Computer wieder rum, aber mir gehen die Wörter ins eine Ohr rein und im anderen wieder raus. Und als wir die Namen der Gewinner lesen, laufen mir auf einmal die Tränen über die Wange. Richtige Krokodilstränen. Meine Freundin guckt mich von der Seite an und nimmt mich tröstend in den Arm. Wir haben es geschafft! Wir haben gewonnen! Das kann doch nicht sein. Da muss eine Verwechslung vorliegen. Ich könnte die ganze Welt umarmen. Natürlich tun mir die Verlierer leid, aber trotzdem bin ich so glücklich, wie noch nie. Ich bin so dankbar, dass Abby mich doch überreden konnte, bei dem Gewinnspiel mitzumachen und dass Frau Alberts uns den Auftritt genehmigt hat. Wir beschließen, noch einmal in die Schule zu gehen. Frau Alberts ist um diese Uhrzeit noch in der Schule.

Kaum angekommen, sagen wir Frau Alberts Bescheid, dass wir gewonnen haben und das wir schon mal anfangen, die Turnhalle zu dekorieren, weil die Boys schon nächste Woche kommen. Sie gratuliert uns und wir machen uns auf den Weg in die Halle. Wir planen gerade die Deko, als unser Hausmeister kommt. Unsere Direktorin muss ihm von dem „Privatkonzert“ erzählt haben.

„Na Mädels. Herzlichen Glückwünsch, das ihr gewonnen habt. Ich werde die Bühne aufbauen und den technischen Kram übernehmen. Die Tribüne reicht ja als Sitzplatz. Wenn ihr wollt, könnt ihr ja dann noch die Halle schmücken, sodass sich die Jungs hier pudelwohl fühlen.“ Damit sind wir einverstanden. Abby und ich setzen uns auf die Tribüne, überlegen uns, wie wir dekorieren könnten und der Hausmeister fängt auch gleich an, aufzubauen. Leider haben wir überhaupt keinen Plan, was wir machen sollen. Wir machen unzählige Vorschläge, aber irgendeinen Hacken gibt es immer. Also beschließen wir einfach nur ein paar England- und Irlandflaggen an die Wand zu kleben und ein paar Bilder der Jungs auszudrucken und ebenfalls dazu zu kleben. Wir stellen einen Projektor bereit , radeln wieder zu mir nach Hause und suchen Bilder im Internet, die wir auf meinen Läppi speichern. Morgen werde ich meinen Läppi mit in die Schule nehmen und sobald wir Zeit haben, werden wir ihn an den Projektor anschließen. Wenn die Boys dann ihr Konzert geben, wird im Hintergrund ein paar Bilder von ihnen ablaufen. Ich gehe in mein Bett und schlafe friedlich ein.

Am nächsten Tag stehen Abby und ich extra früh auf, um vor der Schule noch den Projektor bereit zu machen. Mehr können wir nicht machen. Der Hausmeister ist mit seiner Vorbereitung auch fertig und so schauen wir uns noch mal um, um zu gucken, ob wir auch wirklich alles haben. Die Deko passt, die Bühne steht, die Mikros bekommen die Jungs bevor sie auf die Bühne gehen und die Tribüne stand ja davor schon. Heute ist Freitag und am Montag kommen die Jungs. Das heißt vor uns liegt ein langes Wochenende. Wie wir das rumkriegen sollen, wissen wir nicht. Im Unterricht probieren wir immerhin ein bisschen was mitzubekommen, aber meine Gedanken schweifen doch öfter weg…

Verliebt in Niall HoranWhere stories live. Discover now