Kapitel 9

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Was, er schläft heute Nacht hier? Wie hat er das denn hinbekommen? Normalerweise will meine Mum nicht, dass ein Junge bei mir schläft. Um so besser. Aber es ist Freitag, so habe ich morgen keine Schule.
„If you have nightmares tonight, then wake me simply”, sagt Niall. Ich schaue mich in meinem Zimmer um. Hier liegt nirgendwo eine Matratze, wie normalerweise, wenn jemand bei mir schläft.
„And where are you sleeping?“
Lachend sagt er:” Oh, don’t you know that yet? At the sleep hanging from the ceiling down. I'm a vampire.” Ich muss lachen. Die Vorstellung, dass ich nachts aufwache und Niall hängt schlafend mit dem Kopf von der Decke ist zu komisch.
„No, just kidding. I don't know how you do it, but I sleep at night in bed.” Okay, er schläft bei mir im Bett. Ob meine Mutter das weiß? Egal. Aber wo sind seine Sachen? Sein Schlafanzug und all die anderen Dinge. Erst jetzt sehe ich eine schwarze Reisetasche, die hinter ihm auf dem Boden steht. Er scheint heut schon mal hier gewesen zu sein und hat das dann wahrscheinlich mit meiner Mutter geregelt. Ich bin froh, dass die Beiden sich so gut miteinander verstehen.
Im Gegenteil zu gestern legen wir erst die Decke auf den Boden, setzen uns darauf und lehnen uns mit dem Rücken an den Schrank hinter uns. Ich hab totale Angst. Niall scheint zu spüren, dass ich zittere, obwohl der Film noch nicht einmal gestartet hat und legt beruhigend seinen Arm um mich. Das hilft. Ich kuschle mich an ihn. Viel besser. Und ob ihr mir jetzt glaubt oder nicht, wir schauen den Film bis zum Ende. Es ist gut, dass Niall den Film schon öfter gesehen hat, so kann er mich warnen, wenn etwas Schlimmes kommt. Dann drückt er mich noch mehr an sich und flüstert mir zu, ich solle die Augen schließen. Total süß von ihm. Und ich hatte Angst, er lacht mich aus! Ab und zu fragt er mich, ob mit mir alles okay ist und ob wir weitergucken sollen. Klar sollen wir weitergucken. Jetzt will ich unbedingt wissen, wie es ausgeht. Nach dem Film hab ich dann aber doch Bammel. Aber er beruhigt mich und sagt mir, dass es so etwas nicht gibt. Wie mein leiblicher Vater früher, als ich noch klein war und nachts Albträume hatte. Er saß bei mir im Bett, ich auf seinem Schoß und er sagte mir, dass alles nur ein blöder Traum war und dass er mich retten würde, wenn so etwas wirklich passieren würde. Typisch! Mir steigen Tränen in die Augen an die Erinnerung meines Vaters. Niall fragt sofort, ob es wegen dem Film ist.
„No, it's not because of the film. I had to think only of my father how he comforted me earlier. You have to know, he doesn't live anymore. He died when I was still small. I remember hardly any of it, but this memory remains me. You're the only one with which I have ever talked. I totally miss him!” Er schaut mich erstaunt an.
“Sorry, I didn’t know about that.” Ich wische mir die Tränen weg und probiere wieder auf andere Gedanken zu kommen. Er ist sicherlich nicht hier, um sich meine Lebensgeschichte anzuhören. Und außerdem hat er mich schon oft genug getröstet.
Draußen regnet es. Niall nimmt mich bei der Hand und zieht mich nach draußen. Keine Ahnung, was er jetzt im Regen will. Zum Glück bin ich ja nicht so zierlich wie andere Mädchen, die sich bei Regen fast in die Hose machen, weil ihre Frisur kaputt gehen könnte. Schon nach ein paar Minuten hängen mir meine Haare nass vom Kopf. Niall rennt mir mitten im Regen hinterher. Er ist schneller. Als er seine Hände an meine Hüfte legt um mich festzuheben, sind unsere Kleider schon total durchnässt. Er kitzelt mich durch. Ich bekomme einen Lachkrampf. Verzweifelt versuche ich mich von seiner Umarmung loszureißen. Er dreht mich zu ihm um und gibt mir einen langen Kuss. Die ganze Welt vergesse ich. Es könnte grad jemand ein Bild machen und ich würde es nicht mitbekommen.
Im Haus gehen wir ins Bad und machen uns bettfertig. Zusammen hängen wir über dem Waschbecken und putzen unsere Zähne. Selbst dabei machen wir Quatsch. Wir schubsen uns gegenseitig vom Waschbecken weg. Hört sich kindisch an, wir müssen aber total lachen. Niall kämmt mein Haar und ich kämme seins. Er kann das echt gut. Es ziept nicht einmal. Zum Umziehen geht er in mein Zimmer und ich bleibe im Bad. Das will meine Mum nicht. Als ich fertig bin, gehe ich hoch und klopfe, bevor ich in mein Zimmer gehe. Ich staune nicht schlecht. Überall im Zimmer hat er Teelichter aufgestellt und das Licht ausgemacht. Total romantisch! Ich lege mich zu ihm unter die Decke. Einen Film hat er schon eingelegt. Hoffentlich keinen Horrorfilm! Um die Uhrzeit nicht mehr. Ich habe Glück. Es ist Titanic. Einen Sinn für Romantik hat er ja. Ich schmuse mich an ihn.
„This outside was nice“, flüstert er mir zu.
“Yes, that was it. We must repeat it”, flüstere ich zurück. Ich spüre seinen Blick von der Seite. Ich drehe mich zu ihm um. Er streichelt mir über die Wange.
„I love you! Only you!“ Leidenschaftlich küsst er mich.
„I know. I love you, too.“ Ich küsse ihn. Abrupt werden wir von meinem Telefon unterbrochen. Niall meint, ich soll es ignorieren. Aber so bin ich nicht. Niall drückt Pause und ich gehe zum Telefon. Am Display erkenne ich, dass es Abby ist. Danke, Abby!
„Was gibt’s?“, melde ich mich. Als Antwort kreischt sie in den Hörer. Ich nehme das Telefon von meinem Ohr weg. Es ist zwar dunkel, aber ich sehe Nialls verwunderten Blick. Als ich höre, dass sie sich ausgeschrien hat nehme ich das Telefon wieder ans Ohr: „Danke für den Hörverlust. Ich schick dir dann die Rechnung fürs Hörgerät.“
„Harry! Er war da! Ich kam nach Hause und er saß vor meiner Tür. Als er mich sah, kam er auf mich zu und sah mir lange in die Augen. Dann sagte er, er hätte mich wahnsinnig vermisst und dann küsste er mich. Mitten auf der Straße!“ Wow! Niall hat mir ja erzählt, dass Harry dort sitzen wird, aber den Rest… wow! Sie erzählt mir den ganzen Tagesablauf. Ich überlege schon, ob ich ihr sagen soll, dass Niall und ich eigentlich grad beschäftigt waren, bevor sie anrief, entscheide mich aber dagegen. Abby erzählt, dass sie öffentlich zu ihrer Beziehung stehen, dass ihr der ganze Hass nichts ausmacht und dass sie händchenhaltend einen Spaziergang gemacht haben. Ich beneide sie dafür. Niall und ich haben das noch nicht gemacht. Ich erzähle in Stichworten von meinem Tag, verabschiede mich, lege auf bevor sie auch nur noch etwas sagen kann und lege mich wieder zu Niall.
„Where are we stopped?“, frage ich, obwohl ich weiß, wo wir waren.
„There I can help you“, sagt er und küsst mich wieder. Oh Mann, ist das schön.Wir gucken weiter und ich erzähle, was Abby wollte. Er scheint ebenfalls verwundert, als ich von dem Kuss erzähle und deren öffentlichen Beziehung. Natürlich freut er sich für seinen Kumpel. Den ganzen Film über kuscheln wir. Mitten im Film schlafe ich dann aber ein. Nicht, weil der Film so langweilig ist, ich bin einfach todmüde. Niall guckt den Film zu Ende, macht das Licht an, löscht das Licht der Kerzen, macht das Bett und legt mich hinein. Dadurch werde ich wieder wach.
„Sorry, I didn’t want to wake you up”, entschuldigt er sich bei mir.
“Not bad.” Niall macht das Licht aus, legt sich zu mir ins Bett und ich lege wieder meinen Kopf auf seine Brust.
„Are you afraid?“, fragt er mich wegen dem Film. Ich schüttle den Kopf. Dann gebe ich ihm noch einen Gute- Nacht- Kuss. Erstaunlicherweise treffe ich im Dunkeln seinen Mund. Kurz darauf bin ich eingeschlafen.









Verliebt in Niall HoranWhere stories live. Discover now